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Die leere Wiege: Roman (German Edition)

Die leere Wiege: Roman (German Edition)

Titel: Die leere Wiege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Dugdall
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Fleischkloß.
    »Es heißt, du und Mark Burgess seid das neue Traumpaar von Bishop’s Hill.«
    »Soll das ein Witz sein?« Sie hatte das Frühstück ausgelassen und war hungrig. Das warme Essen tat ihr gut.
    »Wieso, ich habe selbst gesehen, wie du die Party mit Mark verlassen hast. Einer so betrunken wie der andere.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran.«
    »Na komm, erzähl es mir.« Interessiert beugte er sich vor.
    Cate seufzte, tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab und schob ihren Teller fort. »Da gibt es nichts zu erzählen. Ich war zu betrunken, um Auto zu fahren, also hat er mich mit zu sich genommen. Er wohnt noch bei seiner Mutter. In seinem Zimmer habe ich mich übergeben, aber er dachte, er könnte trotzdem bei mir landen. Weiter war nichts. Als ich ging, saß er, von mir vollgekotzt, auf dem Boden.«
    Paul zuckte zurück. »Wie eklig.«
    Cate trank einen Schluck Wasser. »Ja, und ich bin eine Idiotin. Ich sollte ins Kloster gehen.«
    »Dort nehmen sie keine Frauen, die saufen und Männer vollkotzen.«
    »Mag sein, aber ich bin definitiv noch nicht bereit, mich auf einen Mann einzulassen.«
    »Okay.« Nachdenklich kaute er auf einem Bissen herum. »Im Moment wird über euch noch getratscht, aber in ein paar Tagen werden alle ein neues Opfer gefunden haben.«
    »Ich habe sowieso andere Sorgen.«
    »Welche?« Paul tätschelte ihr die Hand. »Du machst deine Sache hier gut, Cate.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Heute Morgen war ich wieder bei Jason Clark. Langsam fängt der Fall an, mir unter die Haut zu gehen.«
    »Ich habe dich gewarnt.«
    »Ja, aber Rose ist eine Mutter, deren Kind gestorben ist, und ein zweites kann sie nicht mehr bekommen.« Cate blickte sich um, aber niemand hörte ihnen zu. Ihr Blick fiel auf Rose in der Küche. »Sie schwört, dass sie Lukes Tod nicht verschuldet hat, und allmählich glaube ich ihr.«
    »Aber sie wurde verurteilt, und die Geschworenen haben immer recht.«
    »Auch wenn sie unrecht haben?«
    »Auch dann.«

37.
     
     
     
    Wenn wir nackt sind, fühlen wir uns verwundbar. Als wären Baumwolle und Polyester eine Rüstung, die uns schützt. Vielleicht liegt es daran, dass wir nackt geboren werden und unserer Umwelt ausgeliefert sind. Wie dem auch sei, die Duschräume im Gefängnis werden von allen Insassen gefürchtet, und niemand bleibt dort länger als unbedingt notwendig. Wenn man unter den anderen Nackten steht, senkt man den Blick und wäscht sich die Haare so rasch wie möglich. Es ist fast so wie früher, wenn man mit den anderen Mädchen aus der Klasse nach dem Sportunterricht duschte. Damals habe ich nur Arme und Beine schnell nacheinander unter die Brause gesteckt und gehofft, dass ich hinterher nicht mehr rieche. Aber hier reichen solche Tricks nicht aus, denn der Gefängnisgeruch steckt tief in den Poren. Mitunter phantasiere ich von einem Schaumbad, in dem ich mich stundenlang aale, ohne dass mir einer zusieht.
     
    Ich komme zu spät von meiner Arbeit in der Küche zurück. Die anderen sind bereits eingeschlossen. Heute hat Officer Burgess Wache. Da die nächste Schicht erst in einer Weile beginnt, wird der zweite Wärter wahrscheinlich gerade dabei sein, den Essenswagen zurück in die Küche zu schieben. Burgess hat die Füße auf den Schreibtisch gelegt und liest eine Autozeitschrift. So entspannt ist er nur, wenn er weiß, dass die Gefangenen eingesperrt in ihren Zellen sitzen.
    »Officer Burgess?«
    Er fährt zusammen, schwingt die Füße herunter und versucht, die Zeitschrift hinter einem Stapel Akten zu verbergen.
    »Was stehst du da herum? Mach, dass du in deine Zelle kommst.«
    »Dürfte ich vorher vielleicht duschen? Ich habe mich verspätet, weil der Direktor Gäste aus dem Innenministerium hatte. Ich rieche nach Zwiebeln und Knoblauch und habe seit zwei Tagen nicht geduscht.«
    Officer Burgess überlegt kurz. Einerseits wird es ihm lästig sein, eine Wärterin zu holen, die mich in der Dusche beaufsichtigt, andererseits weiß er, dass ich gewisse Rechte habe. Unsere Duschzeiten werden in Listen eingetragen, und sollte es zu einer Inspektion kommen, wird er nicht wollen, dass ich sage, er habe mir mein Recht verweigert.
    »Okay, aber spute dich.« Er läuft los, um mir den Duschraum aufzuschließen. Auf eine Wärterin scheint er zu verzichten. Ich hole mein Duschgel und mein dünnes fadenscheiniges Handtuch und folge ihm.
    Von drinnen höre ich, wie Burgess auf dem Flur auf und ab geht. Ich dusche eilig und ohne nachzudenken, seife in

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