Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
war er davon überzeugt, dass sich mehr als nur das Mädchen darin befand. Er spürte es in seinen Eingeweiden. Dass die Trolle nur eine einzige Wache postiert hatten, war ein Köder, mit dem er hereingelegt werden sollte. Sein Plan hatte vorgesehen, die Wache zu töten, ins Zelt zu schlüpfen und sich das Mädchen zu schnappen. Möglicherweise, gab Inch zu, war dieser Plan ja ein bisschen vorhersehbar gewesen.
    Er wusste nicht warum, aber plötzlich empfand er mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass diese Einschätzung nicht nur eine Möglichkeit war, sondern dass es sich genau so verhielt.
    Er blieb eine Weile im Regen stehen und überdachte seine Optionen.
    Er konnte sich durch die Leinwand schneiden, von hinten ins Zelt schlüpfen und es darauf ankommen lassen. Oder einfach zum Wächter gehen und darum bitten, mit dem Mädchen sprechen zu dürfen, weil er noch einmal überprüfen müsse, was sie gesagt hätte. Er konnte behaupten, Taureq Siq habe ihn geschickt.
    Keine der beiden Optionen sagte ihm sonderlich zu.
    Er ging weiter nach links, zu einem Materialzelt, das ihm schon vorher aufgefallen war… es war ein großes, unförmiges Zelt, in dem Nahrung, Bekleidung und vermutlich auch Medizin gelagert wurde, falls er sich richtig an die Art und Weise erinnerte, wie die Drouj ihre Lager errichteten. Was er plante, würde ihn zwar in Gefahr bringen, aber andererseits galt das auch für alles andere, was er jetzt unternehmen konnte.
    Und außerdem… war das nicht der Grund, aus dem er hergekommen war? Er hatte doch herausfinden wollen, ob er dem Tod noch einmal von der Schippe springen konnte, oder nicht?
    Er grinste bei dem Gedanken.
    Ohne weitere Umschweife riss er eine Fackel aus der Halterung, ging zum Materialzelt, löste die Knoten an den Zeltklappen und schleuderte die brennende Fackel hinein. Die Flammen fanden fast sofort Nahrung, loderten mit hellem, orangefarbenen Feuerschein explosionsartig im Inneren des Zeltes auf und fraßen sich rasch vom Inhalt des Zeltes zur äußeren Zeltbahn. Bis dahin jedoch war er schon von dort verschwunden und hatte einen Bogen zurück zu dem Zelt geschlagen, in dem das Mädchen gefangen gehalten wurde. Er wollte sehen, was passierte.
    Sekunden später ertönten Schreie und Alarmrufe. Die Trolle stürmten aus ihren Zelten in die Dunkelheit und den strömenden Regen und rannten auf das brennende Zelt zu. Inch blieb, wo er war, und beobachtete weiter das Zelt mit dem Mädchen. Einen Augenblick später wurden die Zeltklappen zurückgeschlagen, und Grosha steckte den Kopf heraus. Seine Blicke irrten suchend durch die Dunkelheit. Dann trat er ganz nach draußen, sagte etwas zur Wache und lief zu der Quelle der Aufregung.
    Inch zögerte nicht länger. Er ging sofort zur Rückseite des Zeltes und schnitt mit seinem großen, gezahnten Messer eine Öffnung in den Stoff. Der Lärm ringsum übertönte das Geräusch seiner Schnitte, deshalb gab er sich keine Mühe, lautlos zu arbeiten. Jetzt kam es auf Geschwindigkeit an.
    Wenige Augenblicke später war er fertig. Immer noch mit dem langen Messer in der Hand schlüpfte er durch die Öffnung ins Zelt.
    Und wurde augenblicklich angegriffen. Ein riesiger schwarzer Schemen katapultierte sich aus den Schatten und rammte ihn mit solcher Wucht, dass er zu Boden ging. Scharfe Zähne schlugen sich in seine Haut. Ein Skaithhund. Hätte er das lange Messer nicht festgehalten, wäre es um ihn geschehen gewesen; jetzt jedoch reagierte er instinktiv, rammte das Messer der Kreatur in den Hals und zog es ihm quer durch die Gurgel. Eine Fontäne von Blut spritzte hoch, als das Tier strauchelte und sich krümmte. Dann wurde sein Knurren leiser, und schließlich brach es über ihm zusammen.
    Inch schleuderte den Kadaver zur Seite und sprang auf die Füße, um sich der Wache entgegenzustellen, die mit gezücktem Kurzschwert durch die Klappe ins Zelt stürmte. Er parierte den Schwerthieb, wich der Klinge seitlich aus, bekam den Arm des Trolls zu fassen und verdrehte ihn am Ellenbogen. Die Knochen knackten, das Schwert fiel aus den taub gewordenen Fingern, und das Langmesser gab dem Troll den Rest.
    Inch war blutbesudelt und wütend. Der Skaithhund hatte seinen linken Arm aufgerissen. Er stieß den toten Wächter weg und durchsuchte das Zelt nach dem Mädchen, konnte es jedoch nirgendwo entdecken. Panik machte sich in ihm breit, aber er rang sie nieder. Ob er die Kleine fand oder nicht… ihm blieben nur noch Sekunden, bis er die Flucht

Weitere Kostenlose Bücher