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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wiederbekommen, aber nicht ganz gesund, ich werde von diesem Dämon gejagt, von dessen Existenz ich nicht einmal wusste, und jetzt bin ich mit dir auf der Flucht. Siehst du, mir geht es gar nicht so viel anders.«
    »Dann solltest du verstehen, was ich fühle. Zeit ist etwas Kostbares, vor allem jetzt. Möglicherweise haben wir nicht so viel davon. Daher kommt die Versuchung, Dinge zu tun, weil du die Gelegenheit dazu nicht verpassen willst. Du willst nicht zulassen, dass diese Dinge an dir vorübergehen und du niemals erfährst, wie sie sich anfühlen.«
    »Du meinst letzte Nacht«, sagte er.
    »Letzte Nacht«, stimmte sie zu.
    »Aber das bedeutet nicht …«
    »Es bedeutet eine ganze Menge nicht«, fiel sie ihm ins Wort. »Vor allem nicht das, was ich dachte, dass es bedeuten würde. Aber es bedeutet ein bisschen. Letzte Nacht war ein kleiner Moment in der Zeit, die wir noch übrig haben. Ich habe es getan, weil ich etwas so Wunderschönes nicht verpassen wollte. Ich habe es getan, weil ich Angst hatte. Ich fühlte mich allein und verletzlich, und ich wollte etwas fühlen. Ich wollte jemandem nahe sein, und du warst da. Ich mag dich, Pan. Vielleicht liebe ich dich sogar. Aber gestern Nacht war nur ein kleiner Teil von allem, was uns sonst noch passiert. Darüber habe ich heute Morgen nachgedacht. Ich habe gedacht, was ich noch alles tun muss, wenn ich lange genug lebe, um es tun zu können. Erstens muss ich herausfinden, was ich mit den Elfensteinen anfangen soll. Mistral hat sie mir gegeben, weil sie dachte, wenn ich sie benutze, könnte ich meinem Volk helfen. Aber wie können diese Steine das bewerkstelligen? Und wie soll ich sie benutzen?«
    Sie hob rasch die Hand, als er etwas sagen wollte. »Lass mich erst zu Ende reden«, sagte sie, trat dichter zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Wange. »Lass mich dir alles sagen, was ich zu sagen habe.«
    Er spürte ihre Zuneigung zu ihm, in der Berührung ihrer Hand, und sein ganzer Zorn und seine Verlustängste verpufften plötzlich. Er war bereit, alles für sie zu tun.
    »Ich muss nach Hause gehen und mich Isoeld stellen. Ich muss einen Weg finden zu beweisen, dass sie meinen Vater ermordet hat und nicht Königin der Elfen sein darf. Ich muss mit meinem Volk, mit Tasha und Tenerife und Haren Crayel und allen anderen gegen die Drouj kämpfen. Ich muss herausfinden, ob ich das tatsächlich tun kann, was ich Mistrals Meinung nach vollbringen könnte. In all diesen Punkten wurde bereits eine Entscheidung für mich getroffen. Ich habe nicht selbst entschieden, sondern es wurde für mich beschlossen. Ich kann nicht davor weglaufen. Das weiß ich jetzt.«
    Sie ließ ihre Hand sinken. »Dann, Pan, wenn all das getan ist, kann ich vielleicht über uns nachdenken. Und zwar auf die richtige Art und Weise, auf die Art und Weise, wie ich es gerne tun würde. Nicht nur wegen letzter Nacht oder irgendeiner anderen Nacht, sondern weil es möglicherweise viel mehr Nächte gibt, vielleicht sogar ein ganzes Leben voller Nächte. Dann kann ich darüber nachdenken, weil es erst dann eine Zukunft gibt, die sich nicht nur in Stunden oder Tagen bemisst.«
    »So ist sie im Augenblick auch nicht bemessen«, widersprach er hartnäckig.
    Sie lächelte ihn traurig an. »Natürlich ist sie das. Du musst nicht so tun, als würde alles gut ausgehen. Ich weiß genau, wie groß unsere Chancen sind, oder vielmehr wie klein. Ich weiß, womit wir es zu tun haben. Und du musst akzeptieren, dass ich es weiß. Spiel mir nichts vor. Versuch nicht, mich zu beschützen. Das brauchte ich gestern, heute jedoch bin ich jemand anders. Ich bin die, die ich immer hätte sein sollen, hoffe ich. Ich bin stark genug, um zu tun, was ich tun muss. Und ich brauche dich, damit du stark mit mir bist.«
    Er nickte langsam. »Ich hatte nur Angst, dass wir seit gestern Nacht etwas verloren hätten, und es gefiel mir nicht, wie ich mich deshalb gefühlt habe. Es gefällt mir nicht, dass du nicht glaubst, dass gestern Nacht mehr bedeutet … Oder dass es dir vielleicht nicht so viel bedeutet wie mir. Das macht mich traurig.«
    Sie trat vor ihn, packte ihn und küsste ihn auf den Mund, küsste ihn sehr lange. »So«, sagte sie und trat zurück. »Das bedeutet gestern Nacht für mich.« Sie lächelte, als sie sein Gesicht sah. »Aber das ist jetzt vorbei, und wir müssen an das denken, was vor uns liegt. Wir müssen letzte Nacht hinter uns lassen.«
    Aber er wollte die letzte Nacht nicht hinter sich lassen. Sondern er wollte

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