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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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schnuppert an uns. Seine breiten Nasenflügel gehen auf und zu. Er schnauft. Schnuppert noch einmal. Schließlich richtet er sich auf und deutet der Reihe nach mit seinem dicken Zeigefinger auf Kathinka, Knut und Romaldo. »Ihr drei riecht nach Magie. Daher dürft ihr passieren, wenn ihr uns euer Gold gebt.«
    »Wie viel Gold willst du?«, fragt Kathinka Ebensa.
    »Alles, was ihr habt«, grinst der Riese.
    Romaldo schnauft empört. »Das erscheint mir doch etwas gierig.«
    »Tu, was er sagt«, fährt ihn Kathinka an.
    Seufzend greift der Prinz von Harba in seinen Gürtel und fördert einen ansehnlichen Beutel voller Goldstücke zu Tage. Mit einem wehmütigen Blick wirft er ihn dem Riesen zu. Dieser fängt ihn geschickt und begutachtet kurz den Inhalt. Er grunzt zufrieden und deutet mit seiner Keule auf den schmalen Durchgang. »Ihr dürft gehen.«
    Ich stehe wortlos daneben. Was läuft hier ab? Warum unternimmt Kathinka nichts? Will sie mich hier verrotten lassen?
    Der Riese wendet sich an mich. »Was für ein Wesen du auch bist, an dir ist keine Magie. Du kannst dir deinen Weg daher nicht freikaufen. Das verbieten unsere Gesetze.«
    »Was soll ich also tun?«
    Der Riese deutet mit seinem Daumen auf den kleineren seiner beiden Gefährten. »Du wirst mit ihm darum kämpfen, ob du passieren darfst.«
    »Einverstanden.« Warum auch nicht?, denke ich. In mir ist genügend Zorn und ich will meine Schmach von vorhin tilgen. Ein Kampf kommt mir daher gerade recht und ich schlage meine Armbänder aneinander. Thurantuh, Thurantuh!
    Mein Gegner packt seine Keule fester und stapft auf mich zu. Er ist deutlich jünger als die beiden anderen Riesen. Auf seiner Brust sind nur wenige Tätowierungen und seinen rechten Oberarm ziert nur ein einziger Kriegerring. Daraus schließe ich, dass er noch unerfahren ist und sich seine Sporen erst verdienen muss. Wahrscheinlich lassen die beiden anderen Riesen ihn gegen mich kämpfen, damit er Erfahrungen sammeln kann. Sie halten mich wohl nicht für eine ernsthafte Bedrohung.
    »Gibt es irgendwelche Regeln bei dem Kampf?«, frage ich.
    Die Riesen lachen. »Nein, Schuppenzwerg. Keine Regeln.«
    Damit bin ich einverstanden. Ich lehne meinen Kampfstab an einen Fels und ziehe meine beiden Streitäxte. Kurz sende ich ein Gebet an meinen Gott. Dann bin ich bereit und warte. Der junge Riese stürmt heran. Er holt weit aus und schlägt zu. Seine Keule kracht gegen meine Axt, mit der ich seinen Angriff blocken will. Der Aufeinanderprall unserer beiden Waffen schüttelt mich gehörig durch. Ich keuche auf und gehe in die Knie. Mein Handgelenk dröhnt schmerzend, mein Arm vibriert von dem Aufprall. Der Riese ist viel stärker als ich. Und für seine Größe erstaunlich schnell. Ich rolle mich eilig zur Seite ab, bewege meinen Arm, um wieder ein Gefühl in ihm zu bekommen, und setze auf Zeit. Ich ducke, täusche, weiche aus. Der Riese jagt mir hinterher. Seine Keule zischt mehrmals gefährlich nahe an meinem Kopf vorbei. Plötzlich stolpert er unter der Wucht seines eigenen, fehlgehenden Schlages nach vorne. Ich nütze den Moment seiner Unachtsamkeit, springe hoch, wirble um meine Achse und schlage mit aller Kraft zu. Die flache Seite meiner Streitaxt kracht mit voller Härte gegen die Schläfe des Riesen. Seine Augen werden glasig, er taumelt und wankt, aber er fällt nicht. Seine beiden Gefährten schreien erbittert auf.
    »Grumpf«, brummt Knut und es klingt beinahe anerkennend. Kathinka und Romaldo hingegen geben keinen Laut von sich. Mit starren Mienen verfolgen sie den Kampf.
    Ich lande auf dem Boden, hole mit dem rechten Arm aus und schlage zu. Meine Axt durchschneidet mit einem schmatzenden Geräusch die Sehnen am Knöchel des Riesen.
    Er brüllt schmerzvoll auf. Vor- und rückwärts taumelt er, verzweifelt darum bemüht, das Gleichgewicht zu halten. Doch er schafft es nicht. Der Länge nach stürzt er mit einem Krachen auf den felsigen Boden. Durch den heftigen Aufprall kann er seine Keule nicht länger festhalten, sie entgleitet seiner Hand und rollt über den felsigen Boden von ihm weg. Ächzend stemmt er sich hoch und will nach ihr greifen. Doch da saust meine Axt heran und durchtrennt die drei äußeren Finger seiner rechten Hand. Blut fließt. Der Riese brüllt erneut. Abwehrend hebt er seinen unverletzten Arm. Seine Augen bitten um Gnade. Seine Kraft ist erschöpft und er weiß, dass er verloren hat. Soll ich ihn schonen? Ich trete einen Schritt zurück und denke an Eriks Worte. Kalt und

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