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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wolltest.«
    Shucto schluckte, knautschte seine Mütze zwischen den Händen, als wollte er sie auswringen. »Ich wollte Balodil bitten, ein gutes Wort für mich einzulegen, damit ich vor den Jungen Göttern sprechen darf«, stotterte er. »Ich … habe ein Anliegen.«
    »Wir sind die Falschen, um auf Anliegen einzugehen. Wie Balodil anmerkte, müsstest du damit zum Zhadar.«
    »Nein, nein, junge Göttin! Ihr … Eure Brüder … Ihr seid vielmehr diejenigen, die uns beistehen können«, sagte er aufgeregt und reckte flehend die Arme. »Wir leiden unter dem Zhadar und unter seinen Truppen. Die Söldner werden bald bei uns erscheinen. Sie lagern in Sojól, und von dort aus …«
    »Mich geht es nichts an«, beendete Firûsha seine Ausführungen und wandte sich zum Gehen.
    »Aber die Jungen Götter zeigten uns, dass Ungehorsam gegen ihn möglich ist. Ihr seid unsere Vorbilder, zu denen wir beten, bevor wir zu Bett gehen«, rief er entsetzt.
    »Wir baten nicht darum«, erwiderte sie kühl, aber freundlich. »Ihr wähltet euch dieses Los.« Sie nickte Balodil zu, der sich erhob, um sie zu begleiten. »Wir können nichts tun.«
    »Ich flehe euch an!«
    Firûsha entgegnete nichts. Sie sind die beste Ablenkung von unseren Plänen, die man sich wünschen kann. Sollen sie sich am Zhadar aufreiben und seine Gedanken beschäftigen.
    »So hört mich doch zu Ende an! Wir bieten besonderen Lohn, nachdem Ihr lange schon …«
    »Lohn? Lohn für Götter?« Firûsha lachte. »Das ist absurd!«
    »Wir hörten, dass die Jungen Götter einen Weg an die Oberfläche suchen«, sprach Shucto zögerlich.
    Noch einer von denen, die ein Schlupfloch zu kennen glauben. »Suchen das nicht alle in Phondrasôn?« Firûsha blieb stehen, drehte sich aber nicht zu dem Barbaren um.
    »Wir nicht. Meine Familie und ich sind … wären sehr glücklich, wenn der Zhadar nicht länger sein Joch auf uns legte.« Shucto trug einen Hoffnungsschimmer in seiner Stimme. »Wir leben in diesen Höhlen, seit ich denken kann. Meine Ahnen, meine Urahnen, die Altvorderen siedelten hier. Aber dein Volk, junge Göttin, gehört nicht zu uns und nicht in diese Welt.«
    »Du willst mir sagen, dass du wirklich eine Passage kennst, die mich hinaufführt?« Firûsha entsann sich nicht mehr, wie oft sie leere Versprechungen gehört hatte. Sogar von ihren Brüdern.
    »Das tue ich«, kam es prompt von Shucto. »Doch sie wird sich bald schließen. Ihr müsst schnell handeln.«
    »Und wo sollte dieser Ausgang münden?«
    »In ein kleines Gewässer, das die Elben Suamotîl nennen. Das bedeutet so viel wie Mondteich.«
    Firûsha überfiel ein Schaudern, die feinen Nackenhärchen richteten sich auf. »Was sagst du da? Weshalb verstehst du Elbisch?«
    »Meine Familie rettete einem von ihnen das Leben, der sich nach Phondrasôn verirrte. Er gehörte nicht zu den Elben, die mit den fliegenden Schiffen reisen, und wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Er brachte uns die einfachsten Begriffe bei. Deswegen erkenne ich elbische Schrift, wenn ich sie sehe, junge Göttin«, erklärte Shucto schüchtern. »Ich weiß, dass sie Eure Todfeinde sind und Ihr nach deren Vernichtung trachtet wie sie nach Eurer.«
    »Ist besagter Elb tot?«
    »Ja. Er starb, als er uns gegen eine Rotte Óarcos beistand, junge Göttin.«
    Schade. Ich hätte ihn gerne verhört. Firûsha wandte sich um, richtete den Blick ihrer blauen Augen auf den Barbaren. »Dieser Weg mündet in einen Teich, sagtest du?« Er nickte. »Wieso schließt sich der Zufluss?«
    »Er entstand auf magischem Weg. Ihr kennt die Entladungen, die uns allen das Leben schwer machen. Eine solche Entladung traf einen Flusslauf, junge Göttin«, erklärte er hastig und knetete die Mütze heftiger, je mehr Zuversicht er erhielt. »Er wurde durch das Zusammentreffen umgekehrt. Anstatt Wasser aus dem Teich zu saugen, pumpte er nun welches hinein. Das wechselt in regelmäßigen Abständen, die sich jedoch mehr und mehr verzögern. Das bedeutet in meinen Augen: Die Auswirkungen der Magie schwächen sich ab.«
    Firûsha kehrte zu ihm zurück und sah auf ihn hinab. »Weiter.«
    »Ich befand mich auf einem Boot, als die Umkehrung einsetzte. Ich schwöre bei der Vollkommenheit Eures Antlitzes, junge Göttin, dass ich einen Wasserfall hinaufgesaugt wurde! Ich befand mich zwischen den Fluten, umspielt von Fischen und Krebsen, um im Mondteich herauszukommen. Ich schwamm an Land und fand in der Nähe eine Elbensiedlung.«
    »Wie kehrtest du zurück, wenn sich doch

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