Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Vorteile, die sie nicht ausschlagen können.«
    »So denken sie aber nicht.«
    Er mag gut erzählen und Städte anlegen können, aber sein Geist ist nicht offen für wirklich Großes. Tirîgon lächelte verschlagen. »Wir werden ihnen keine andere Wahl lassen, als so zu denken. Glaubst du, dass Tungdil sich aus freien Stücken auf unsere Seite stellte und uns sogar als seine Freunde betrachtet?«
    »Ich weiß, dass ihr ihn mit einem Bann belegtet.«
    »Das Gleiche vermag Sisaroth mit der Macht des Infamen mit dem Anführer der Dritten zu tun. Haben wir erst deren Zuspruch, folgen die Clans – weil sie an ihren Treueeid gebunden sind.« Tirîgon stützte die Arme auf den Tisch, legte die Rechte auf die Karte. »Du wirst sehen, Carmondai, dass wir uns die Unterirdischen zunutze machen und wir mit deren Hilfe das Reich der Albae formen.« Er lachte leise. »Das wird mir gefallen. Hast du gesehen, welch wundervolle Rüstungen Balodil für uns schuf? Und seine eigene Rüstung hat er aus einer Tioniumlegierung geschmiedet, die mit albischen Runen besetzt ist. Er hält sich fast selbst für einen von uns. Ich traue meinem Bruder zu, dass er das gleiche Wunder an den Dritten vollbringt. Wir, Carmondai«, er trug einen siegessicheren Ausdruck auf seinem Antlitz, »sind die Versuchung, der sich niemand widersetzt.«
    Die Tür wurde ohne Vorwarnung aufgerissen.
    Ein Gardist stolperte in den Raum, rutschte aus und fiel vor dem Tisch nieder. »Ich … wir konnten nichts …«, sprach er atemlos und hielt sich die Seite.
    Carmondai und Tirîgon sprangen auf. Vor der Tür sahen sie drei niedergestreckte Wachen, bewusstlos oder gar tot.
    Über sie hinweg schritt der Gålran Zhadar, gerüstet in einen kostbaren schwarzen Tioniumharnisch und in den Händen zwei kurzstielige Hämmer haltend, deren Köpfe silbrig und sattgelb aufglänzten; Diamanten und Edelsteine darauf brachen das Licht. Ein leises Knistern ging von ihnen aus, als hätten sie sich entladen oder stünden unter großer Hitze.
    Das muss die Rüstung sein, von der Tungdil gesprochen hat und die eigentlich seine ist. Tirîgon hoffte, dass der Unterirdische nicht ausgerechnet jetzt erschien. Der Harnisch war an manchen Stellen noch nicht vollendet, was die Intarsien und Runen anbelangte; die wenigen, die sichtbar waren, glommen jedoch bedrohlich. Die Luft, die mit dem Gålran Zhadar hereinwehte, schmeckte nach heißem Metall und verbranntem Fleisch.
    Was kann er wollen? »Willkommen«, sagte er und neigte das Haupt. Nun ist schauspielerisches Geschick gefragt. Dass der Zhadar ihn umbringen wollte, glaubte er nicht. Sonst wäre ich bereits tot. Es interessierte ihn zudem, wie er zum Palast vorgedrungen war, ohne einen umfassenden Alarm auszulösen.
    Der Gardist am Boden versuchte, auf die Beine zu kommen, sank aber mit einem Keuchen zusammen und hielt sich nach wie vor die Seite.
    »Willkommen? Das glaube ich nicht«, antwortete der Zhadar mit seiner Kellerstimme, die herabhängenden schwarzen Koteletten schwangen leicht. »Ich bin selten willkommen. Nicht einmal bei denen, die mir zu Diensten sein sollten.« Der Tonfall wurde merklich unangenehmer. Er begab sich in die Mitte des Raumes, musterte Tirîgon, dann Carmondai. »Wo stecken deine Geschwister?«
    »Sie haben Aufgaben zu erledigen.« Tirîgon schob sich vor den Tisch und versperrte die Sicht auf die Blätter mit den Zeichnungen zu Tark Draan. »Nimm mit mir vorlieb.«
    Carmondai nahm Platz, griff sich seinen Stift und begann zu zeichnen; dabei sammelte er scheinbar beiläufig die Eroberungspläne ein und verstaute sie.
    Der Zhadar warf einen Hammer in die Höhe, ließ ihn um den schweren Kopf rotieren und fing ihn, als bestünde die Waffe aus leichtem Holz. »Wie du siehst, war es mir ein Leichtes, in eure Festung zu gelangen und zu dir vorzudringen«, sagte er gelangweilt. »Ebenso leicht fiele es mir, dich und deinen Schreiber zu erschlagen. Wie störende Insekten.« Er wog seine Waffe abschätzend, machte einen Schritt nach vorn und schlug zu.
    Der Hieb traf den Alb vor Tirîgons Füßen.
    Die Edelsteine am Hammerkopf leuchteten, und als die flache Seite den Helm des Gardisten traf, entlud sich eine Detonation zusammen mit einer Hitzewelle. Metall und Schädel wurden durch den Aufschlag zusammengepresst. Die Wache wurde brachial auf den Boden geschmettert und rührte sich nicht mehr. Blut breitete sich unter dem zerschlagenen Gesicht aus und rann über die Mosaike.
    »Dessen bin ich mir bewusst, und ich freue

Weitere Kostenlose Bücher