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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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blitzend auf den Höhlenboden und schleuderten Staub und Dreck empor.
    »Shucto schickt mich!«, rief sie laut und blickte zu den imposanten Mauern. »Gewährt mir Zuflucht! Ich habe Korhnoj und seine Hauptleute für euch erschlagen!« Firûsha schwenkte das Banner, das eigentlich dazu gedacht gewesen war, es bei den toten Leuten des Zhadar zu platzieren. Inàste, lass es sie erkennen! »Seht! Ich trage eure Farben!«
    Hinter ihr jagten vier Dutzend feindliche Soldaten auf Pferden über die Fläche, um sie einzuholen; Pfeile sirrten an ihr vorbei, die Schießkunst der Zhadarkrieger reichte nicht, um sie zu treffen. Noch nicht.
    Der Nachtmahr flog nur so dahin und trug sie auf das breite Tor zu.
    Doch es öffnete sich nicht für Firûsha.

    Phondrasôn
    Sisaroth, Tirîgon und Shucto ritten zum Sammelpunkt, den man mit Crotàgon sowie Carmondai vereinbart hatte.
    »Endlich! Mein Vater wird sich und die Aufständischen befreien können. Dank euch.« Der Shuctanide war überglücklich. Die abgetrennten Schädel baumelten in ihren Ledersäcken vom Sattel seines Reittiers, als wäre es gewollte Zierde und keine Last.
    Abwechselnd und unbemerkt von Shucto hatten die Albae Markierungen an den Höhlenwänden hinterlassen, um ihrer Schwester die Anhaltspunkte zu geben, die sie benötigte, um zur Kaskade zu gelangen.
    »Davon gehe ich aus. Shëidogîs war mit uns.« Sisaroth musste sich zusammenreißen, um das plumpe Reittier des Shuctaniden nicht mit Schlägen anzutreiben. Der Ritt dauerte dieses Mal länger, denn das hässliche Vieh war durch das zusätzliche Gewicht der vierzig abgeschlagenen Schädel beeinträchtigt; es verhedderte sich gelegentlich in den Beuteln. »Geht es dennoch rascher?«
    Das Drängen der Brüder schien Shucto nichts auszumachen. Er hatte seinen Willen bekommen. »Ich gebe mein Bestes.«
    Die drei gelangten schließlich in die Kaverne, wo der Tross der Albae ein provisorisches Lager errichtet hatte.
    »Es sind plötzlich so viele gleiche Geschwister unter uns«, sagte Tirîgon, als er die Antlitze sah, die sich ihnen zuwandten. »Ich werde mich erst daran gewöhnen müssen, dass wir als Drillinge keine Besonderheit mehr sind.«
    »Das sind wir noch immer. Unsere Eltern gaben sich größte Mühe, dieses Wunder zu vollbringen.« Sisaroth betrachtete die Überlebenden. »Das ist lediglich die Auswirkung von Magie.« Seine Zweifel, dass die magisch erzeugten Nachahmungen nach einer Weile verschwanden oder sich auflösten, bestanden weiterhin. In einer Schlacht wäre dies verheerend. Er sah zu Crotàgon, der in ihrer Nähe stand und bei ihrem Eintreffen sofort das Signal zum Aufbruch gab. Er wollte nicht einmal hören, wie es lief. »Unser Stellvertreter hat es eilig.«
    »Ich auch.« Tirîgon wies Shucto an, sie die restliche Strecke des Weges zur Kaskade zu führen. Dann deutete er auf Carmondai, der abseits des Lagers saß und seine Kladde schloss, um mit ihnen zu ziehen. »Er zeichnet und schreibt unentwegt.«
    »Wir werden durch ihn zu großem Ruhm finden«, sagte Sisaroth überzeugt. »Wir und der Infame.« Das gebührt Shëidogîs.
    »Wo hast du ihn eigentlich verborgen, damit Crotàgon und Firûsha ihn nicht finden?«
    »An einem geheimen Ort.«
    Sein Bruder grinste. »Ist dein Argwohn derart gewachsen, dass du mir auch nicht mehr vertraust? Erinnere dich, dass ich es war, der dir bei den Ritualen zur Hand ging und dir half, Opfer zu finden und ihren Verbleib zu verschleiern.«
    »Bis du es mir verboten hast«, erwiderte Sisaroth unverzüglich. Das ist nicht vergessen.
    »Daher also. Du trägst es mir nach.«
    Ganz gewiss! »Nein«, log er. »Ich habe den Sinn verstanden, aber es fiel mir nicht leicht, dem Verbot zu folgen.« Sisaroth sah Crotàgon zu, der Ordnung in den Tross brachte.
    Krieger, Frauen und Kinder begaben sich an ihre vorgesehene Position. Carmondai ging umher und half, wo es notwendig war, oder fing wieder an, sich Notizen zu machen.
    Für den Schreiber hatte Sisaroth ebenfalls Pläne. Er wird der Verbreiter unserer Botschaft. Seine Wortgewaltigkeit treibt mir die Gläubigen in Scharen zu. Die Albae und Tark Draan sind bereit für einen neuen Glauben.
    »Nun, wo befindet sich denn der Schädel?«, bohrte Tirîgon mit einem neckenden Lächeln, da er wusste, wie sehr sich sein Bruder hin und her gerissen fühlte. Sie ritten an der langen Schlange der reitenden und marschierenden Albae sowie den Karren vorbei, um zu Shucto aufzuschließen.
    Ich … will es ihm einfach nicht sagen.

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