Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Sisaroth konnte nichts dagegen tun. Er glaubte, die warnende Stimme des Infamen in seinem Kopf zu hören. Es muss ein Geheimnis bleiben. Ich habe keinen Tossàlor mehr, der Splitter zusammenzusetzen vermag. Ungewollt sah er zum Proviantwagen und bereute es sofort.
    Aber sein Blick war bemerkt worden.
    »Da? Du hast ihn dort versteckt? In einem Fass voll Blut, wie ich dich kenne?« Tirîgon lachte und sah ebenfalls zum Karren.
    »Hör auf damit!«, zischte Sisaroth wütend. Er reizte mich absichtlich.
    »Er ist hoch beladen. Also nehme ich an, das Kistchen mit dem Schädel befindet sich in der Mitte«, schätzte sein Bruder, dem das Spiel immer mehr Spaß machte.
    »Hältst du wohl deinen verräterischen Mund!?«, entfuhr es Sisaroth lauter als beabsichtigt. Er suchte in der Menge nach Crotàgon, entdeckte den Hünen jedoch nicht. Ich hoffe, er hörte es nicht.
    »Dann stimmt es sogar?« Tirîgon wollte ihm beruhigend auf den Rücken klopfen.
    Aber Sisaroth wehrte die Hand mit einem Schlag ab. »Tue Sinnvolles und reite zu Shucto. Vergiss die Markierungen nicht.« Er wendete den Nachtmahr und tat, als wollte er in der Gruppe nach dem Rechten sehen. In Wahrheit fahndete er nach dem riesigen Krieger. Erst wenn ich genau weiß, wo er steckt, geht es mir besser.
    Er fand Crotàgon am Ende des Zuges. Er half einer schwangeren Albin, die mit ihrem Gepäck rang und es nicht schnell genug zusammengepackt bekam.
    Gut. Er stand weit genug von uns weg. Shëidogîs ist vor ihm sicher. Sisaroth fühlte Erleichterung und lenkte seinen Rappen zu ihnen. »Geht es voran?«
    »Es wird gehen«, erwiderte Crotàgon kühl. »Da du und dein Bruder hier seid, nehme ich an, ihr habt euren Teil erfüllt?«
    »Ja. Firûsha übernimmt die zweite Hälfte.« Glaubst du, ich durchschaue deine Hilfsbereitschaft nicht? Sisaroth stieg ab und ging der werdenden Mutter ebenso zur Hand, was sie mit zahlreichen Verbeugungen quittierte. Ich vermag ebenso Herzen durch Wohltaten zu gewinnen.
    Aus dem Mund der schwangeren Albin drang die Bezeichnung »junger Gott«, was Crotàgon zu einem geringschätzigen Lächeln und Schnauben veranlasste. Sie stieg auf ihren Nachtmahr und suchte Anschluss an den Tross.
    »Gut gemacht«, sagte Sisaroth zu Crotàgon und wandte sich zu seinem Rappen. Ich bleibe nicht länger als nötig an deiner Seite.
    »Was meinst du?«
    »Dass du die Stellung in unserer Abwesenheit gehalten hast. Niemand ging verloren, und wir können getrost nach Tark Draan aufbrechen. Ich hoffe, die Verluste werden beim Reisen durch die Kaskade gering sein.« Sisaroth stellte einen Fuß in den Steigbügel.
    »Ich hoffe, wir haben die rechten Verluste«, sprach der Krieger hinter ihm. »Ich sollte vielleicht dafür sorgen.«
    Ah, die Maske der Freundlichkeit fällt. Sisaroth zog den Stiefel aus der Halterung und drehte sich zu ihm um. Er rechnete mit einem Angriff. Damit tätest du mir einen Gefallen. »Was wären deines Erachtens nach die rechten Verluste ?«
    »Alles, was tot und besessen ist?«, schlug er vor und spreizte die Arme leicht ab. »Ihr werdet von allen die Jungen Götter genannt. Sei schlau und nutze diese Anbetung, anstatt sie einem Dämon in den Rachen zu stopfen, der unser Volk durch seine Forderungen schwächt.«
    »Ich vermute, du hast nach dem Schädel gesucht, während wir unterwegs waren.«
    Crotàgon nickte. »Das habe ich. Leider ohne Erfolg, sonst wäre er verloren gegangen.« Er ging an ihm vorbei und rempelte Sisaroth an, sodass der zur Seite wankte und gegen den Nachtmahr stieß. »Ich werde aufpassen, Cîanoi. Du wirst dieses Relikt sicherlich an dich nehmen, bevor du in die Kaskade steigst. Dann werden wir sehen, was geschieht. Nicht alle Dämonen sind gute Schwimmer.« Er schwang sich auf seinen Rappen und ritt los.
    Er tat mir den Gefallen doch nicht. Sisaroth stieg in den Sattel und folgte ihm voller Wut. Ich würde ihn zu gerne töten. Das Schwert auf seinem Rücken lockte ihn regelrecht. Er versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren, wie es Tirîgon gelungen wäre, und malte sich zur Beruhigung ein neues Bild vom Ende des Hünen.
    Nein, du wirst ein Opfer für Shëidogîs. Das erste, das in Tark Draan zu seinen Ehren dargebracht wird.

    Phondrasôn
    »Seht ihr nicht? Ich trage eure Farben!« Das Tor blieb verschlossen, obwohl sich Firûsha keine vierzig Schritt mehr entfernt befand. Mit der enormen Geschwindigkeit ihres Nachtmahrs würde sie im Nu dort sein und gegen das eisenverstärkte Holz krachen, sollten sie ihre

Weitere Kostenlose Bücher