Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Verbündeten nicht hereinlassen. Worauf warten sie?
    Die Pfeile gingen dichter ringsherum nieder. Die Verfolger schossen sich ein.
    Endlich schwang ein schmaler Spalt im Eingang auf.
    Eine halbkreisförmige Schildformation trat aus der Festung und schob lange Speere aus den Lücken.
    Sie wollen mich nicht hereinlassen, sondern aufhalten? Firûsha schätzte, dass das Hindernis aus Schilden und Spitzen vier bis fünf Schritt lang und zwei Schritt hoch war. Dahinter klaffte der rettende Durchlass.
    »Aus dem Weg!«, rief sie und hielt die Fahne hoch, der Stoff flatterte im Wind. »Shucto schickt mich! Ich trage eine wichtige Botschaft mit mir.«
    Die Formation wich nicht und schien gewillt, die Albin aufzuspießen.
    Lange Zeit zum Überlegen blieb nicht.
    Hoch mit dir! Firûsha verstärkte den Schenkeldruck und hoffte, dass sie den anstehenden Sprung überstand. Sie sah sich im Flug des Nachtmahrs aus dem Sattel fallen und in die Speere stürzen.
    Der Hengst stieg mit einem lauten Wiehern in die Höhe und setzte über den Schildwall hinweg. Die Hufe streiften dabei Helme und Schildkanten, aber er landete sicher hinter den Soldaten.
    Beinahe wäre Firûsha beim Aufsetzen aus dem Sitz geschleudert worden, aber sie klammerte sich an die schwarze Mähne und blieb oben . In Tark Draan muss ich viel Zeit mit Reiten verbringen.
    Sie schossen durch den Spalt hinter das Tor und galoppierten dabei durch eine Kriegertruppe, die sich eben nach vorn bewegt hatte, um die Verteidiger zu unterstützen.
    Der Nachtmahr schnappte um sich und erwischte drei Barbaren an ungeschützten Stellen, riss ihnen Fleischbrocken aus den Schultern und dem Hals. Schreiend und brüllend gingen sie zu Boden. Es geschah so rasch, dass Firûsha es nicht mehr verhindern konnte.
    Das wird es schwer machen, die Aufständischen von meinen friedlichen Absichten zu überzeugen. Sie zügelte das Tier vor einem größeren Gebäude und hielt Shuctos Banner am ausgestreckten Arm in die Höhe. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem gesamten Körper aus, sie war hochgradig aufgeregt.
    »Ich bin eine Botin! Ich soll euch etwas übermitteln. Wundervolles ist geschehen. Rasch, bringt mich zu den Anführern des Widerstands!« Firûsha sprang aus dem Sattel und ging auf die große Tür zu.
    Die Krieger, die sie eben niedergeritten hatte, schlossen zu ihr auf und verstellten ihr mit gezogenen Waffen den Weg. »Wer bist du?«, fragte der Größte von ihnen wütend, Blutspritzer im Gesicht und auf der Brust. Er schien neben einem Opfer der Beißattacke gestanden zu haben. »Was ist das für ein Dämonenpferd?«
    »Ein Versehen. Es hatte Hunger.« Firûsha legte das Banner gefaltet über den Arm wie ein Handtuch. »Wieso habt ihr mich nicht hineingelassen? Ihr saht meine Fahne und die Farben von Shuctos Familie. Ich handelte auf Bitten der Shuctaniden und im Sinne aller Aufständischen.« Sie blitzte ihn an. »Ich bin Firûsha, eine der Jungen Götter. Weißt du denn gar nichts von den getroffenen Absprachen?« So muss man mit ihnen sprechen, dann wissen sie nicht, was sie tun sollen.
    Der Barbar war verunsichert, seine Männer schlossen den Kreis um die Albin; entfernt klangen die schmerzerfüllten Rufe der Verwundeten, Heiler rannten über den Hof, um sich zu kümmern. »Doch, doch. Aber wir dachten … du … verzeih! Wir sollten dir Eskorte sein und dich vor deinen Verfolgern sichern.«
    Firûsha lachte. »Das habt ihr fein hinbekommen! Ohne meinen Nachtmahr wäre ich von den Speerspitzen aufgespießt worden wie ein Schwein von einer Jagdgesellschaft.«
    »Lasst sie passieren!«, schallte eine Frauenstimme auf sie herab. »Wir wollen hören, was geschah und welchen Erfolg sie erzielte.«
    Firûsha blickte auf, sah aber nur noch einen gerüsteten Arm, der das Fenster zuzog.
    Der Anführer der Truppe erteilte einen Befehl, der Speerwald lichtete sich und gab einen Pfad für die Albin frei. »Dafür, dass dein Dämonenpferd meine Leute verletzt hat, schuldest du ihnen eine Wiedergutmachtung«, sagte er zu Firûsha, als sie sich auf gleicher Höhe befanden.
    »Das sehe ich anders: Ihr habt meinen Nachtmahr mit minderwertigem Fleisch gefüttert«, gab sie zurück. »Ihr schuldet mir etwas.« Barbarenabschaum. Sie ließ ihn und die Soldaten empört zurück.
    Firûsha wurde in der Halle von einem Knappen erwartet, der sie mit einer Verneigung grüßte und durch Korridore und Treppen hinauf in einen reichlich verzierten Saal geleitete.
    Dort warteten etwa dreißig Frauen und Männer,

Weitere Kostenlose Bücher