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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hatte …«
    »Später. Wir müssen weg, sonst bleiben wir in Phondrasôn.« Sie half ihrem Bruder auf den Nachtmahr, schwang sich hinter ihn und trieb den Hengst auf den Wasserfall zu.
    Es tat Firûsha unendlich leid, ihren Lehrmeister zurücklassen zu müssen. Dass er ihren Bruder umbringen wollte, glaubte sie und fand es verwerflich. Aber sie konnte nachvollziehen, was ihn dazu bewog: der Verlust seines Liebsten und das Wissen, dass der Schädel dabei die entscheidende Rolle spielte. Wer weiß, was Sisaroth alles zu ihm sagte. »Hast du ihn herausgefordert?«
    »Was?«, schrie er gegen das anschwellende Tosen.
    »Crotàgon. Hast du ihn herausgefordert, weil er dich töten wollte?«
    Sisaroth schwieg und versuchte mit Gesten glaubhaft zu machen, dass er sie nicht verstand.
    Du hast ihn also provoziert. Firûshas Mund wurde zu einem dünnen Strich. Sie hatte Crotàgon die damalige Erpressung längst verziehen. Ihm verdankte sie ihre Schwertkunst, nicht ihren Brüdern. Bedauerlich. Höchst bedauerlich. Nun verlor ich ihn. Wegen des unseligen Dämonenschädels.
    Sie spielte mit dem Gedanken, die Mission fortzuführen, die Crotàgon begonnen hatte.
    Aber nicht so, dass es nach Absicht aussieht, sonst wird mich mein Bruder hassen, und unsere Einigkeit zerfallen. Nur zu dritt waren sie unschlagbar und konnten ihrem Volk eine neue Heimat, ein neues Reich errichten. Samusin wird entscheiden, ob es der Schädel nach Tark Draan schafft. Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, nutze ich sie.
    Neben ihnen spritzte der Schlamm in die Höhe. Eine breit gebaute, gewaltige Kreatur warf sich gegen sie.
    Firûsha und Sisaroth wurden vom Rücken des Rappen geschleudert, der Nachtmahr trabte einige Schritte weiter und blieb wiehernd und schnaubend stehen.
    »Ich versprach dir, dass der Dämon bleibt«, sagte die Gestalt. Sie packte Sisaroth, versetzte ihm zwei schnelle Fausthiebe und warf ihn drei Schritt weit, wo er im seichten Wasser aufschlug und prustend den Kopf aus dem brackigen Nass riss. Er war zu benommen, um auf die Beine zu kommen; stattdessen drückte er das Relikt an sich und legte beide Arme darum.
    Er wird einen Zauber gegen ihn schleudern. »Crotàgon!« Firûsha war aufgesprungen und hatte ihr Schwert gezogen. Schützend stand sie vor ihrem Bruder, das Schwert auf ihren alten Lehrmeister gerichtet. Ihr kam in den Sinn, dass sie nicht wusste, wen sie in diesem Moment vor wem bewahrte. Ihn vor meinem Bruder oder Sisaroth vor ihm? »Du wirst ihm nichts tun! Ihr werdet beide nichts tun.«
    »Nein, werde ich nicht. Ich werde deinem Bruder nichts tun. Es sei denn, er will unbedingt wegen des Schädels sterben«, erwiderte der verdreckte Krieger und reckte seine Speerkeule gegen die Geschwister. »Das Gleiche gilt für dich.«
    Ist das die Gelegenheit, den Schädel loszuwerden? Firûshas Blicke zuckten zum Wasserfall und wieder zurück. »Wir haben keine Zeit. Wenn wir noch lange zögern, werden wir erneut zu Verbannten!«
    »Dann geh mir aus dem Weg!«
    Firûsha sah ihm in die Augen und erkannte Ehrlichkeit darin. So muss ich mich entscheiden. »Du wirst mich umbringen müssen, um zu meinem Bruder vorzudringen.« Ich hoffe, er versteht, was ich ihn wissen lassen möchte! Sonst sind mein Bruder und ich tot.
    »Es ist deine Entscheidung, Junge Göttin.« Crotàgon führte eine Blitzattacke mit der schweren Verdickung gegen sie.
    Nun kamen zwei Dinge zusammen, die kein Zufall waren: Firûsha parierte langsamer, als sie es eigentlich vermochte, ihr einstiger Lehrmeister schlug weniger fest zu, als er es hätte tun können.
    Sie wurde gegen den Helm getroffen und ließ sich fallen, blieb unten und warf ihm einen beschwörenden Blick zu, der ihn mahnte, sich an sein Versprechen zu halten. Bring ihn nicht um!
    Er nickte ihr kaum merklich zu und eilte an ihr vorüber.
    Firûsha wälzte sich herum, um zu sehen, was geschah. Sie hielt ihr Schwert zum Wurf bereit, um doch zugunsten Sisaroths eingreifen zu können.
    Crotàgon erreichte ihren Bruder, der sich auf den Bauch rollte und den Schädel unter sich barg, ein Arm bewegte sich zur Seite und tastete nach dem zweiten Dolch. Sisaroth schien zu angeschlagen, um einen Zauber weben zu können.
    Der Hüne packte ihn im Nacken und hob ihn spielend leicht hoch, schüttelte ihn. »Überlass mir den Dämon, und du darfst zu einem Gott in Tark Draan werden!« Crotàgon gab seine Speerkeule frei und versuchte, den Schädel zu packen.
    Sisaroth trat aus und traf Crotàgon gegen die Brust und in

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