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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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des Feuers auf der nackten Haut zu spüren, gefiel ihr und machte die Hitze intensiver. Ich werde bemerken, wenn mein …
    »Möchtest du einen Kamm?«, erklang die Stimme ihres Entführers von vorn aus dem Schatten.
    Sie erschrak und breitete die Haare über ihren kleinen Brüsten aus, bis sie den Stoff an Ort und Stelle geschoben hatte. Nun sah er mehr, als ich jemals wollte! Nicht einmal das Messer in ihrem Käfig gab ihr die Sicherheit, einen Übergriff kontern zu können.
    »Ein Kamm wäre passender, diese Pracht zu bändigen.« Ein dunkles, freundliches Lachen erklang leise und beruhigend aus dem Dunkel neben der Tür. »Ich erschreckte dich doch nicht? Du bist eine Albin. Wovor solltest du dich fürchten?«
    »Ich erschrak vor deiner Unhöflichkeit, mich zu beobachten, während ich mich allein wähnte«, erwiderte sie und konnte nicht glauben, dass er sich die Zurechtweisung erlaubte.
    »Wohl gesprochen.« Wie aus dem Nichts schob sich sein Gesicht aus der Schwärze. Er hatte auf seine Maske verzichtet und präsentierte zu ihrer immensen Verwunderung wunderschöne albische Züge, die von keinem Bildhauer besser gearbeitet hätten sein können! »Ich merke dir an, dass du dich vor mir ängstigst.« Er war wesentlich älter als Firûsha, vermutlich sah er auf die gleiche Lebenszeit wie Aïsolon zurück. Sein restlicher Körper blieb in der Dunkelheit verborgen; sie vermutete, dass er nicht dieses unsägliche Fellkostüm trug. »Das musst du nicht, solange du tust, was ich von dir verlange.« Er lächelte. »Und damit meine ich nach wie vor deinen Gesang, ganz gleich, was ich eben sah.«
    Ich kann ihm wohl kaum vertrauen. Sie schnaubte und langte nach dem Becher mit dem Gewürztee. »Meine Stimme wird sich erholen.«
    »Ich freue mich sehr, endlich Weisen aus meiner Heimat zu hören.« Er musterte sie, seine hellbraunen Augen zogen sie geradezu an. »Du stammst aus einem Haus, in dem man Wert auf Benehmen legt. Ich nehme an, du kommst aus Riphâlgis?«
    Riphâlgis? Spätestens nun wurde Firûsha bewusst, dass der Alb zu Zeiten nach Phondrasôn verbannt worden war, als die Unauslöschlichen noch in Dsôn Faïmon residierten. »Die Strahlarme … gibt es nicht mehr«, entgegnete sie stockend. »Das heißt, nein, es gibt sie schon noch, aber sie stehen voller giftiger Brühe, und …«
    »Was redest du da?« Er machte einen Schritt vorwärts und trat in den Feuerschein. Er war nackt, bis auf einen schwarzen Lendenwickel, die Haut glänzte eingeölt. Er trug den unaufdringlichen Duft von Salben und Kräutern an das Gitter heran. Die langen dunkelgrauen Haare hatte er zu einem Zopf geflochten und um seinen Kopf geschlungen. »Wie soll das geschehen sein?«
    Firûsha war von seinem Körper beeindruckt, der breiter und kräftiger war als der eines jeden Albs, den sie kannte. Als habe ihn Phondrasôns rätselhafte Sonne wachsen lassen! Sie schätzte, dass er ihren Vater mindestens einen halben Kopf überragte. Durch seine Bewegung spannten sich die enormen Muskeln an seinem Arm und am Oberkörper an.
    »Du … weißt nichts davon?«, sagte sie erschüttert. »Es ist viele Teile der Unendlichkeit her, dass wir flüchteten. Vor den Dorón Ashont, vor der Seuche und der Zerstörung durch den Säurefluss.« Sie berichtete, was ihr Vater und ihre Mutter von der alten Heimat und deren Untergang erzählt hatten. »Und seitdem harren wir in Dsôn Sòmran aus, bis uns die Unauslöschlichen nachholen. Nun …« Ich weiß seinen Namen nicht. »Nun, jetzt siehst du, dass wir ein Schicksal teilen: Wir befinden uns an Orten, an denen wir nicht sein sollten«, säuselte sie süß. Ich werde ihn manipulieren, bis er mir das Gitter öffnet. Es wird sich die Gelegenheit zur Flucht ergeben.
    Er ließ sich neben dem Tisch auf einem Stuhl nieder, stützte die Stirn mit der Hand. »Ich … verlor so viele Freunde und …« Seine Augen blickten leer ins Feuer. »Weggeschwemmt und mit Säure von der Erde getilgt.«
    Da kam Firûsha eine Eingebung. »Es gibt niemand mehr, der dich zurückschicken wird, wenn du mich nach Dsôn begleitest«, sagte sie betörend. »Deine Richter sind tot. Und wenn nicht, werden sie froh sein, einen solchen stattlichen Kämpfer zurückzuerhalten.«
    »Dsôn«, murmelte der Alb. »Ich kenne lediglich ein Dsôn, und das ist nicht deines.« Er schloss die Augen, seine Rückenmuskeln zuckten. »Warum sollte ich dahin gehen? Meine Heimat gibt es nicht mehr. Ich kann ebenso bleiben, wo ich bin. Es ist kein schlechtes

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