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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kleinere Quader hagelten herab.
    Ich muss es überstehen! Ich stehe so kurz vor meiner Freiheit. Sisaroth wich ihnen aus, solange er sie noch sah, doch die dichten Dreckschlieren machten es nach wenigen Herzschlägen unmöglich.
    Ein Brocken traf ihn an der Schulter und zwang ihn in die Knie, ein weiterer Stein prallte ihm in den Rücken und schleuderte ihn auf den berstenden Boden.
    Das Zimmer schlug im nächsten Moment im Wassergraben auf und zerfiel endgültig. Die schäumenden, Blasen schlagenden Fluten umspülten den Alb und gaben ihm ein wenig Schutz vor den herabfallenden Holzbalken.
    Sisaroth wühlte sich nach oben. Er bekam den Rand des Bassins zu fassen und zog sich trotz der Schmerzen im Rücken und in der Schulter hinaus, blickte sich gehetzt um. Gerade rechtzeitig genug, um einem herabstoßenden Beil auszuweichen, das auf seinen Nacken gezielt hatte.
    »Hui, daneben!« Neben ihm stand ein grobschlächtiger Gnom in einem rostigen Kettenhemd, der seine Waffe hob, um nochmals zuzuschlagen. »Aber dieses Mal erwische ich dich, Schwarzäuglein! Wo sind deine Schätze, hä? Wo sind sie?«
    Sisaroth ließ sich zurück unter Wasser sinken und stieß sich vom Grund ab. Pfeilschnell schoss er neben dem kniehohen Gnom aus dem Wasser und zerschmetterte ihm mit einem Schlag den Unterkiefer, packte das Beil des Strauchelnden und entriss es ihm. »Ich bin nicht dem Turm entkommen, um ausgerechnet durch dich zu sterben, Missgeburt!« Die Klinge sauste dem Scheusal seitlich durch den Hals und tötete es.
    »Marandëi!« Wo ist sie? Sisaroth wischte sich das Nass aus den Augen, warf die schwarzen Haare zurück und ließ die Blicke über die Zerstörung schweifen.
    Um ihn herum lag ein Trümmerfeld. Bei seinem Einsturz vernichtete der Turm große Teile der Kolonnaden und des Wasserbeckens, sogar Stücke der Felswand waren abgesprengt und lagen als Brocken zwischen den behauenen Quadern umher.
    Gelegentlich ragten zerquetschte, zerschürfte Gliedmaßen unter den Steinen hervor. Die gequälten Laute von sterbenden und verwundeten Bestien hingen in der Luft. Mehr war von den Angreifern nicht übrig geblieben.
    Der Turm hatte sie zuerst angelockt, verschlungen und letztlich in den Tod gerissen. »Marandëi!«, rief Sisaroth furchtlos und zog ein Schwert unter einem Balken heraus. »Marandëi, hörst du mich? Wo bist du?«
    Zwei Gnome hüpften über die Ruinen und suchten nach Wertgegenständen.
    Sisaroth nahm Maß und schleuderte das Beil nach einem der beiden. Widerliche Ratten!
    Die Klinge traf ihr Ziel, kreischend brach das Wesen zusammen.
    Sein Begleiter sprang in Deckung und bedachte den Alb mit Flüchen und Schimpfworten. In seiner kleinen Klauenhand glitzerte eine Goldkette, welche die Albin vorhin noch um den Hals trug.
    Liegt Marandëi da? Sisaroth ging zu der Stelle, an der sich die Gnome herumgetrieben hatten, hob unterwegs einen Morgenstern auf und warf ihn nach der zweiten Kreatur, die sich mit der Beute davonmachen wollte.
    Kreiselnd flog die Waffe.
    Die Ketten wickelten sich um den dünnen Hals und würgten den zeternden Gnom, drückten ihm die Luft ab. Zwei der schweren Eisenkugeln trafen in das hässliche Gesicht und zertrümmerten Nase und Schläfe, die dritte Kugel drückte den Hinterkopf ein. Das Gewicht der stachligen, faustgroßen Metallgebilde riss ihn um. Röchelnd fiel der Gnom zu Boden.
    Sisaroth sah einen wirren Stapel Balken, unter dem er durch einen schmalen Spalt das Kleid der Cîanai erkannte. Ich hoffe, sie ist nicht tot!
    Trotz seiner Schmerzen hievte er das Holz zur Seite und wälzte Steinquader weg, bis er eine Lücke aufgetan hatte, um die bewusstlose Albin zu bergen.
    Auf den ersten Blick schien sie nichts gebrochen zu haben.
    Platzwunden, Abschürfungen, aber nichts Schlimmes. Etwas beruhigter schöpfte er Wasser aus dem Becken und gab ihr einige Spritzer ins Gesicht, um sie zu wecken.
    Marandëi öffnete die Augen, blickte sich um und schien nicht zu wissen, wo sie sich befand. »Ich … bin nicht mehr im Turm«, kam es über die staubbedeckten Lippen. Sie richtete sich auf und drehte den Kopf. »Wir … haben es geschafft!« Sie stieß einen lauten Freudenschrei aus und umarmte Sisaroth. »Ohne dich säße ich für immer gefangen.«
    »Das stimmt«, antwortete er und grinste. »Dennoch gelang uns gemeinsam die Flucht. Wir haben beide dazu beigetragen.« Er half ihr beim Aufstehen, sie klopfte sich den Dreck vom Kleid. »Deine Kette ist auch gerettet.« Sisaroth zeigte auf den

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