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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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entgegenbringt, wäre durch ein Bündnis mit Euch im Nu zerstört«, sagte Gresse. »Die Götter mögen wissen, welchen Unfug Eure Anhänger schlucken, aber behandelt bitte nicht auch uns wie Narren. Euer Ziel ist letzten Endes die Ermordung jedes Magiers in Balaia. Es gibt für Euch kein Blutvergießen, das unnötig wäre, und ich werde mich Euch widersetzen, so lange ich atmen kann.«
    Seliks Auge verengte sich, er war sichtlich verstimmt. »Die Leute haben genug von der Magie. Sie wollen sie loswerden und ausrotten oder wenigstens genau kontrolliert wissen. Wer aber für die Magie ist, der ist ein Feind Balaias.«
    »Ihr redet von Leuten, die im Augenblick im Dreck leben, während ihre Familien verhungern und an Krankheiten sterben. Die einzigen Geschöpfe, die gedeihen, sind die Ratten«, sagte Blackthorne.
    »Und all das wurde durch die Magie verursacht.«
    »Und die Magie wird die Menschen retten«, fauchte Blackthorne. »Meine Stadt ist frei von Ungeziefer. Sie ist
frei von Krankheiten. Die Menschen haben genug zu essen. Sie können das Ende der Notzeit kommen sehen. Dies war jedoch nur mit der Hilfe der Magie möglich. Wer wird diese Menschen retten, falls Ihr mit Euren widerlichen Plänen Erfolg habt?«
    »Die Heilung ist ein natürlicher Vorgang, und Katzen können Ratten fangen«, sagte Selik aalglatt. »Züchtet mehr Katzen.«
    Blackthorne trat vor. Er war einen Kopf größer als Selik. Er blickte auf den Hauptmann der Schwarzen Schwingen herab und sah in dessen Auge einen Moment lang die Angst flackern, die er mit seinem überheblichen Gehabe zu überspielen versuchte.
    »Ihr werdet den Krieg der Kollegien nicht schneller beenden, indem Ihr Euch einmischt. Ich will, dass die Magie zum Gleichgewicht zurückkehrt, aber nicht ausgerottet wird. Wir müssen diesen Krieg durch Verhandlungen und Entschlossenheit beenden. Ich bin zornig, dass dieser Krieg überhaupt entstanden ist, und empört über das Verhalten von Xetesk und Dordover, doch ich bin nicht bereit, Opportunisten wie Euch zu unterstützen, die darauf aus sind, die Kollegien zu schwächen, bis sie zusammenbrechen. Balaia braucht die Magie.«
    »Die Kollegien wollen nichts lieber, als sich gegenseitig vernichten, und die Konsequenzen für dieses Land sind ihnen einerlei«, erklärte Selik. Das Feuer brannte wieder in seinem einen intakten Auge.
    »Ich und die Barone, die auf meiner Seite stehen, werden auf jede nur denkbare Weise Druck ausüben, damit ein Friedensschluss zustande kommt. Ihr wisst genau, dass Heryst diesen Frieden will, und dass ich ihn darin unterstütze. Unterdessen sind meine Grenzen stark befestigt, und meine Magier sind mir treu ergeben. Auch sie
wünschen so inbrünstig wie ich, dass der Konflikt beendet wird.«
    »Die Gerechten werden obsiegen« sagte Selik.
    »Ja, das werden sie«, erwiderte Blackthorne. »Und Ihr zählt nicht zu ihnen. Dieses Land ist getränkt mit Magie. Sie ist ein Teil von uns allen. Sie macht uns stark. Ihr werdet der Magie nie ein Ende setzen, Selik, doch ich hoffe aufrichtig, dass Ihr bei dem Versuch sterben werdet, bevor Ihr noch mehr unschuldige Männer und Frauen umbringen könnt. Und jetzt verlasst augenblicklich mein Land. Jede weitere Übertretung führt zu Eurer Verhaftung. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Selik lachte, es war ein rasselndes, unschönes Geräusch. »Ich habe vorgetragen, was ich Euch sagen wollte. Ich habe Euch ein Bündnis angeboten, und jetzt weiß ich, wo Ihr steht. Die Menschen werden nicht vergessen, wessen Partei Ihr ergreift, Blackthorne. Auch Euch werden sie es nicht vergessen, Gresse. Und wenn die Armee der Gerechten nach Süden reitet, solltet Ihr Euch an meine Worte erinnern.«
    »Geht jetzt.« Blackthorne wandte sich an seinen Sergeanten. »Sorgt dafür, dass er unser Land verlässt, und gebt die Befehle weiter. Sie werden hier nicht mehr geduldet.«
    »Ja, mein Lord.«
    Blackthorne und Gresse kehrten zu ihren Pferden zurück.
    »Warum habt Ihr ihn nicht gleich an Ort und Stelle festgenommen?«, fragte der ältere Baron.
    »Mein lieber Gresse, es gibt Zeiten, in denen man ein Risiko eingehen muss, und dies ist ein solcher Augenblick. Es muss etwas geschehen, damit die Kollegien wieder zusammenarbeiten, damit sie sich verbünden, wie sie
es getan haben, als die Wytchlords uns bedroht haben. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen als einen Angriff der Schwarzen Schwingen. Und Ihr?«
    »Und die Unschuldigen, die dabei sterben?«
    Blackthorne seufzte. »Das ist

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