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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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weichen Boden tief ausgefahrenen Weg in Bewegung. »Das hier dürfte wohl der kürzeste Weg nach Blackthorne sein.«
    »Was ist nur in ihn gefahren?«, fragte Denser.
    Hirad zuckte mit den Achseln. »Die da, nehme ich an.«
    Die Elfen waren zum Gebet niedergekniet, der Wind trug ein leises Murmeln herüber. Ein schöner, aber kühler Nachmittag hatte begonnen, und Hirad musste unwillkürlich lächeln. Er hatte ganz vergessen, wie schön es war, offenes Land zu sehen und nicht ringsherum von undurchdringlichem Urwald umgeben zu sein.
    Draußen in der Bucht blähten sich die Segel der Calaianische Sonne . Jevin fuhr nach Arlen, wo er Fracht aufzunehmen und die Stärke der Xeteskianer zu erkunden hoffte. In zwanzig Tagen würde er zur Bucht zurückkehren.
    Der Rabe folgte Ilkar. Im gleichen Moment erhoben sich die Elfen wieder, teilten sich auf und wandten sich nach Norden und Osten. Krallenjägerpaare machten sich allein auf den Weg, die TaiGethen-Zellen blieben unter sich, und die Haupttruppe der Al-Arynaar folgte ihnen.
    »Da wird aber jemand Ärger bekommen«, sagte Hirad.
    »Allerdings«, stimmte Darrick zu. »Ein Glück, dass wir nicht in der Schusslinie sind.«
    Sie holten Ilkar rasch ein und wanderten in loser Formation, während der julatsanische Magier ihnen die Lage erklärte.

    »Sie haben das Gefühl, nicht länger warten zu können, weder auf Informationen aus Blackthorne noch auf uns. Ich mache mir nur Sorgen, dass sie Schwierigkeiten bekommen, mit denen sie überfordert sind.«
    »Worüber hast du mit Rebraal gesprochen?«, fragte Denser.
    »Ich habe ihn vor der Macht der xeteskianischen Magie gewarnt und ihm erklärt, was eine Protektorenarmee anrichten kann. Er wollte nicht auf mich hören. Bisher haben sie nur Aeb gesehen und wissen nicht, was zweihundert Protektoren gemeinsam tun können. Sie haben auch noch nie eine Kampfformation eines Kollegs gesehen – du weißt schon, eine ordentlich aufgestellte Kavallerie, Fußsoldaten und Magier. Damit kommen sie nicht zurecht.«
    »Aber trotzdem sind sie zuversichtlich?«, fragte Darrick.
    Ilkar zuckte mit den Achseln. »Es ist wohl eher der Zeitdruck. Auf der Reise sind drei TaiGethen, vier Al-Arynaar und einige von Jevins Matrosen gestorben. Ich kann sie verstehen.«
    »Aber dennoch gibt es ein Problem«, schaltete sich der Unbekannte ein. »Sonst hättest du nicht so gereizt reagiert.«
    »Sie glauben nicht, dass wir ihnen helfen können«, sagte Ilkar. »Sie kennen dieses Land nicht – die Politik, die Fraktionen. Sie wissen nicht, wem sie trauen können, und machen sich etwas vor. Sie glauben, die Leute hätten Mitgefühl mit ihnen oder würden sich heraushalten, weil wir einen gemeinsamen Feind haben. Mit Mühe und Not konnte ich eine von ihnen überreden, mir ihre Signatur zu zeigen, damit ich mit ihr Kommunion halten kann.«
    »Du rechnest jedoch nicht damit, dass sie sich meldet?«, fragte Denser.

    »Nein, aber ich werde dafür sorgen, dass sie etwas von uns hört. Es mag ihnen egal sein, worauf sie sich einlassen, aber mir ist wichtig, welche Folgen dies für das hat, was wir tun wollen.«
    »Was planen sie?«, fragte der Unbekannte.
    »Rebraal und die Al-Arynaar wissen einige Dinge über Balaia. Sie alle haben viel Zeit hier verbracht. Die Krallenjäger werden die beste Route von hier nach Xetesk auskundschaften. Die TaiGethen werden in der Nähe sein und so viele Informationen sammeln, wie sie können. Wenn die xeteskianischen Streitkräfte zu stark sind, werden sie auf den Rest der Elfenarmee warten und dann gemeinsam angreifen. Das ist der Plan. Kein Gerede, keine Diskussionen.«
    »Zur Hölle«, sagte Hirad. »Das wird ein Blutbad.«
    »Und ob«, stimmte Ilkar zu. »Deshalb müssen wir den Daumen bergen, ehe die Elfen ihren Krieg gegen Xetesk beginnen.«
    »Wie denn?«, fragte Erienne.
    »Das kann ich im Augenblick noch nicht sagen, aber wir sollten uns rasch einen Plan überlegen. Ich hoffe sehr, dass Blackthorne uns zuverlässige Informationen liefern kann.«
    »Darf ich sprechen, Meister Denser?« Aebs kräftige, tiefe Stimme unterbrach sie.
    »Natürlich«, sagte Denser.
    »Ich bin ein Risiko für alles, was du tust«, sagte Aeb. »Du solltest mich sofort entlassen.«
    Seine Stimme verriet nicht, was in ihm vorging, doch Hirad wusste, was eine solche Entlassung bedeutete. Der Unbekannte hatte dies sehr deutlich geschildert. Aeb drohte zwar keine Strafe, doch er wäre seiner Verbindung mit einem Magier beraubt. Die Dämonen in der

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