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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ist, dann … ich weiß nicht, dann sollten wir ihn willkommen heißen. Wenn nicht, dann sind wir, so fürchte ich, nicht genug, um ihn daran zu hindern, uns alle zu töten. Ich an deiner Stelle würde zu den Göttern beten, von denen du glaubst, sie könnten dir am ehesten helfen.«
    Ihr war klar, wie erbärmlich es klang, doch die Gesichter der anderen verrieten ihr, dass niemand eine bessere Lösung wusste. Also sahen sie tatenlos zu, wie sich das außerordentliche Geschöpf näherte. Erst als sein Schatten über die Stadt zog, wurde Pheone klar, wie groß der Drache wirklich war. Die mächtigen Flügel peitschten die Luft und trugen den riesigen, aber dennoch anmutigen Körper durch den Himmel. Der Kopf saß auf einem langen, gekrümmten Hals, und das Maul konnte ein ganzes Pferd auf einmal verschlingen. Die Hinterbeine mit den kräftigen Füßen und den Krallen waren unter den Bauch gezogen.
    Als der Drache näher kam, streckte er die Füße nach vorn, suchte mit verblüffend blauen Augen nach einem Landeplatz und bremste mit kräftigen Flügelschlägen ab. Der Wind ließ Pheones Haare flattern, sie roch den stinkenden Atem des Drachen und hörte das Knattern der Flügel. Der Anblick ließ sie beinahe ihre Pflichten vergessen. Im letzten Augenblick wandte sie sich wieder an die anderen, um sie mit einem lauten Ruf zu warnen.
    »Tut nichts! Greift nicht an, bleibt auf Distanz!«
    Beinahe hätte sie gelacht. Als ob irgendjemand etwas hätte tun wollen. Sie war nervös und zitterte vor Aufregung, als der Drache einmal das Kolleg umkreiste und mit einem dumpfen Knall mitten auf dem Hof landete. Jetzt lag es bei ihr, sich ihm zu nähern.

    »Bleibt hier«, sagte sie überflüssigerweise zu den anderen.
    Sie lief zur nächsten Treppe, während der Drache seine Flügel auf dem Rücken zusammenfaltete und ein wenig schwankte, bevor er sich niederließ. Als sie die Treppe hinabgestiegen war, konnte sie ihn nicht mehr sehen. Eilig lief sie durch die Gebäude zum Hof und forderte die Leute dazu auf, Ruhe zu bewahren, obwohl ihr selbst überhaupt nicht danach war.
    Zwischen dem Vortragssaal und der Krankenstation kam sie heraus und blieb einige Augenblicke stehen, um den Anblick in sich aufzunehmen. Ilkar hatte ihr gesagt, wie Ehrfurcht gebietend sie waren; das hatte sie aber nicht auf diesen Anblick vorbereiten können. Sie betrachtete seine Flanke. Die Sonne schimmerte auf den wenigen goldenen Schuppen, die zwischen dunkleren verteilt waren. Hoch erhob sich der Rücken, bis zu dreifacher oder vierfacher Mannshöhe, und der gekrümmte Schwanz war noch einmal fast so lang wie der Körper.
    Offenen Mundes ging sie weiter, während ihr Blick über den langen Hals wanderte, der dicker war als die meisten Bäume. Im Augenblick war der Kopf nicht zu sehen, denn der Drache spähte in die Grube, in der das Herz ruhte. In einem weiten Bogen umkreiste sie ihn, weil sie ihm vorerst nicht zu nahe kommen wollte, bis sie den Rand der Grube erreichte. Er schien sie zu spüren, zog den langen Hals zurück, und der Kopf erschien über der Grube. Eine kleine Ewigkeit lang, so kam es ihr vor, starrte der Drache sie an. Sie blieb wie angewurzelt stehen.
    Der Drache hielt jedoch nicht inne, sondern schob den Kopf weiter in ihre Richtung. Sein stinkender Atem schlug ihr aus den Nasenlöchern entgegen. Sie schluckte schwer, sie war ihm hilflos ausgeliefert. Dann öffnete sich das Maul,
und sie sah die riesigen Reißzähne. Speichel tropfte auf den Boden. Nur einen Schritt vor ihr verharrte der Kopf, die Augen waren auf gleicher Höhe mit ihrem Kopf. Er betrachtete sie einen Moment.
    »Ich spüre Freundschaft«, sagte er. Seine Stimme hallte laut über den Platz, alle anderen Geräusche erstarben sofort. »Dies ist Julatsa.«
    Pheone wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Dieses mächtige Tier war einfach überwältigend. Man hatte die Drachen für Fabelwesen gehalten, doch es hatte immer Gerüchte gegeben, dass einige Meister ihres Kollegs mehr wussten, als sie preisgeben wollten. Einige, so hieß es, seien die Freunde oder Diener der Drachen. Wahrscheinlich hatte dieser Drache hier gerade darauf angespielt.
    »Ja«, sagte sie. Ihre Stimme klang dünn nach den Worten des Drachen. »Ich …«
    »Du kannst nicht recht glauben, dass ich existiere, und dass wir uns unterhalten«, sagte der Drache. »Denn schließlich bin ich nur ein Tier.«
    »Nein«, widersprach sie rasch. »Keineswegs. Ich bin nur … du weißt schon.«
    Sie nahm an, dass

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