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Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Titel: Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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erklärte er eindringlich. «So etwas mache ich nicht mit Frauen – es sei denn, dass es sich dabei um ein Spiel handelt, das sie gerne spielen. Das gibt es durchaus. Wachmann und Gefangene. Sünde und Bestrafung.»
    Angelica wurde rot vor Scham. «Du hast das also für ein Spiel gehalten?! Du und diese schmutzige Hexe, die alles getan hat, um mich zu quälen.»
    «Miss Hopkins stand in unseren Diensten, um deiner widerspenstigen Natur Herr zu werden, Angelica. Die gute Nancy. Sie hat mir so viel beigebracht.»
    «Sie hat dich zusehen lassen!»
    Victor grinste. «Allerdings. Und du warst nicht die Einzige, die mit der Birkenrute behandelt wurde. Du durftest wenigstens die Röcke anbehalten und hast die Schläge nur auf die Beine bekommen. Für die Hausmädchen war das schon etwas anders. Impertinentes Personal muss in einem gutgeführten Haushalt einfach zur Räson gebracht werden. Ich habe ihr bei den Bestrafungsaktionen sogar geholfen. Und das war mir ein außerordentliches Vergnügen.»
    Angelica spuckte ihrem Stiefbruder mitten ins Gesicht. Victor wischte sich die paar Tropfen, die sie aus ihrem trockenen Mund hatte hervorbringen können, fort, trat zwei Schritte vor und hielt sie mit einer seiner großen Hände am Hals fest, um ihr den eigenen Speichel ins Gesicht zu reiben.
    «Tu das niemals wieder», raunte er. «Von jetzt an wirst du mir zu jedem Zeitpunkt Respekt entgegenzubringen haben.»
    Angelica bekam kaum mehr Luft und zerrte an seiner Hand. Er behielt sie zwar dort, wo sie war, lockerte seinen Griff aber ein klein wenig.
    «Wieso … wieso bringst du mich nicht einfach um?», keuchte sie. «Ich werde mich nicht noch einmal von dir brechen lassen. Niemals wieder!»
    Er ließ sie los und schubste sie zurück auf den Sessel. Angelica fiel auf den Sitz wie eine Lumpenpumpe, die von einem verdrossenen Kind ausgemustert worden war.
    «Du bist eine wertvolle Ware, Angelica», erklärte er, nachdem er sie einen Moment lang eindringlich betrachtet hatte. «Und ich bin jetzt ein Geschäftsmann.»
    «Du bist ein widerlicher Mistkerl, sonst nichts!»
    Er seufzte und fing an, den Raum zu durchschreiten. «Ich hätte dich nicht am Hals packen sollen. Deine bemerkenswerte Schönheit darf unter keinen Umständen verunstaltet werden. So erzielst du nämlich einen höheren Preis. Bist du noch Jungfrau, Angelica?»
    «Was?!» Victors letzte Frage zeigte deutlich, wie weit seine Verderbtheit bereits fortgeschritten war. Sollte ihr die Flucht doch verwehrt bleiben, würde sie wahrlich lieber sterben.
    «Ich könnte das von dem Stier, der unten Wache hält, ab und zu kontrollieren lassen. Meine Kupplerin hier weiß schon, wie man so etwas prüft. Ein Wort von mir, und sie holt ihn rauf. Verstehst du?» Er schnippte mit den Fingern. «Soll ich das tun?»
    «Nein!» Als sie begriff, welcher Natur seine Geschäfte waren, begannen ihre Gedanken verzweifelt zu rasen. «Hast du mich deshalb entführen lassen? Wieso ich? Es gibt … es gibt doch Tausende von Frauen in London, die sich bereitwillig verkaufen lassen würden!»
    Er nickte mit weiser Miene und blieb stehen. «Aber es ist nun mal der Kampf, den einige Kunden begehren. Die Unwilligkeit der Reinheit erregt sie. Und als ich das erste Mal gebeten wurde, dergleichen zu beschaffen, da dachte ich sofort an dich.»
    «Du solltest dich schämen, Victor!»
    «Schämen?» Er grinste. «Ich weiß nicht mal, was das Wort bedeutet. Du wirst es mir schon erklären müssen. Ich glaube, Miss Hopkins hat dir diese demütigende Emotion oft genug nahegebracht.»
    Angelica sagte nichts. Sie war entsetzt und voller Angst. Und doch spürte sie einen Hauch von Hoffnung in sich aufkeimen. Es war zwar nur ein Schimmer, aber wenn er sie wirklich ohne Verunstaltungen verkaufen wollte, dann hatte sie vielleicht doch noch eine Chance – wie klein sie auch sein mochte.
    «Wie lange ist es jetzt her, seit du das letzte Mal in die Nacht geflüchtet bist?», fragte er nachdenklich. «Zwei Jahre? Drei? Ich dachte, ich würde dich vielleicht finden, wenn ich nach London reise, aber ich habe dich nur einmal ganz kurz gesehen. Du fuhrst in der Kutsche einer Dame und trugst eines ihrer abgelegten Kleider. Und da nahm ich gleich an, dass du irgendwo als Zofe in Diensten stehst.»
    Angelica ließ ihn weiterreden.
    «Schließlich hattest du keinerlei Referenzen. Und keine vernünftige Familie würde ihre kostbaren Blagen einem unbekannten Mädchen überlassen, das sich als Gouvernante bezeichnet.» Er

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