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Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Titel: Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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meine Suche beginnen soll, Semjon. Das wird eine schöne Ablenkung von diesem verdammten Buch sein.»
    «Danke. Meine ewige Dankbarkeit ist dir sicher. Und ich werde sofort eine Kiste vom besten Stout für dich bestellen.»
    «Ich bevorzuge Sherry.» Antoscha nannte ihm den Jahrgang seiner Wahl.
    Semjon wurde ganz bleich, als er hörte, um welche Sherry-Sorte es ging. «Du hast einen erlesenen Geschmack, mein Freund. Das ist der beste Sherry, den es gibt. Und er ist jeden Penny wert», beeilte er sich hinzuzufügen. «Bitte gib mir Bescheid, wenn du irgendetwas herausfindest.»

    Zwei Tage waren vergangen, als die beiden Männer sich erneut zusammensetzten. Antoscha führte Semjon an seinen Schreibtisch und holte eine Reinschrift aus einer Schublade, die er selbst angefertigt hatte.
    «Ich fing mit einem angeketteten Hauptbuch an, das der Gehilfe im Amt für Besitzurkunden mir nicht mitgeben wollte. Der Einband war zwar staubig, aber wie ich erwartet hatte, waren darin auch neuere Eintragungen zu finden.»
    Semjon versuchte, die winzigen Buchstaben des Sekretärs zu entziffern, gab aber bald auf. «Was hast du herausgefunden?»
    «Vielerlei Dinge. Ich musste meine anfänglichen Entdeckungen erst anhand weiterer Dokumente überprüfen, aber ich habe jetzt den Namen des Mannes, dem das Land und auch die Häuser gehören.»
    «Lautet der Vorname Victor?»
    Antoscha warf Semjon einen Blick über den Rand seiner Brille hinweg zu. «Nein. Wieso fragst du?»
    «Das war bisher alles, was ich an Hinweisen hatte.»
    «Mmh. Nein, der Mann, dessen Identität du aufdecken willst, hat einen anderen Vornamen. Einen recht gewöhnlichen und leicht zu vergessenden Vornamen, den er seit Jahren nicht mehr benutzt hat. Aber sein Deckname ist schon weitaus faszinierender.»
    «Nun sag mir doch endlich, wie er heißt.» Semjon war ein wenig verärgert, dass der Sekretär nicht auf den Punkt kommen wollte.
    Antoscha setzte sich, das Papier in der Hand. «Einen Moment. Es handelt sich um einen berüchtigten Kriminellen, wie es scheint.»
    Semjon zuckte mit den Schultern, als würde ihn diese Offenbarung in keiner Weise überraschen. «Und sein Name?», fragte er erneut, diesmal sogar noch ungeduldiger.
    «St. Sin.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel Sieben
    Angelica blickte aus dem Fenster, in der Hoffnung, die streunende Katze zu sehen, die jeden Morgen zum Haus kam. Es war bereits Nachmittag, und bisher hatte ihr einziger Gefährte, wenn Semjon nicht bei ihr war, sich nicht blicken lassen.
    Sie seufzte und wünschte sich, er würde endlich zurückkehren. Aber wie jeder vermögende Mann gab es sicher geschäftliche Dinge, um die er sich zu kümmern hatte.
    Trotzdem. Was sie anging, zeichnete er sich in erster Linie durch seine Qualitäten im Schlafzimmer aus. Angelica erinnerte sich noch immer lebhaft an die erste Nacht mit ihm und auch an den Tag danach. Ihre Einführung in die Welt der Sexualität war atemberaubend gewesen, und sie war sicher, dass sein Können als Liebhaber unübertroffen war.
    Wenn sie in ihrem gesamten Leben nur einen Mann haben könnte, dann sollte es dieser sein.
    Angelica wusste allerdings, wie unwahrscheinlich es war, dass ihr hübscher, kleiner Traum in Erfüllung gehen würde. Wohlhabende und erfolgreiche Männer waren ganz sicher nicht darauf aus, eine Frau wie sie zu heiraten.
    Keine Familie. Kein Vermögen. Stets dort zu landen, wo der Wind sie hintrieb – und das nicht immer auf den Füßen. So wie es aussah, würde ihr Glück nur so lange andauern wie ihre Schönheit.
    Sie ging unruhig durch die kleinen Räume des gemieteten Hauses und blieb irgendwann vor einem Spiegel stehen, um ihre Erscheinung in Augenschein zu nehmen. Angelica strich erst über ihr Kleid und dann über ihr Haar. Beides sah nicht gerade ordentlich aus, doch sie war viel zu nervös, um das zu korrigieren.
    Immerhin kündigte in diesem Moment ein leises Kratzen an der Tür die Rückkehr der Katze an, und Angelica trat in ihrem Kleid und dünnen Pantoffeln nach draußen, um die Freundin zu sich zu holen.
    «Wo hast du denn gesteckt?» Die Katze schien mit jedem Tag zutraulicher zu werden und kuschelte sich schnurrend und auf dem Rücken liegend in Angelicas Arme, während die beiden zurück ins Haus gingen. «Ich hoffe, du hast dich nicht mit diesem hässlichen, alten Kater abgegeben, den ich auf dem Zaun im Hinterhof gesehen habe. Ich habe das Gejaule sehr wohl gehört. Keinen Nachwuchs, wenn ich bitten darf.»
    Sie setzte die Katze auf

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