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Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Titel: Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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gehört.
    «Sucht ihr nach diesem schmutzigen Kerl? Der liegt da drüben. Ist ziemlich krank.»
    Semjon und Angelica eilten sofort in die Richtung, in die der Diener gezeigt hatte. «Großer Gott! Wir müssen uns beeilen!»
    Man hatte den kaum noch atmenden Antoscha einfach auf den nackten Küchenboden gelegt. Seine Lippen waren blau angelaufen, und die Augen blickten starr. Als Semjon sich hinkniete, um ihn hochzuheben, war deutlich zu spüren, wie kraftlos Antoscha war. Seine Hände waren viel zu schlaff, um irgendetwas greifen zu können.
    Angelica suchte derweil den Raum nach irgendetwas ab, womit man Antoscha bedecken konnte, und griff schließlich nach einer weinbefleckten Tischdecke, die in einem Wäschekorb lag.
    Schnell wickelten sie Antoscha in die Decke ein, und Semjon warf sich ihn über die Schulter. Wegen der roten Flecken auf der weißen Decke hätte man den verletzten Mann darunter auch gut für eine Leiche halten können.
    Und das schwache Stöhnen, das Antoscha unter der Decke von sich gab, als sie in den Salon zurückkehrten, war alles andere als ermutigend.

    Als die rempelnde und schubsende Menge langsam ins Freie drängte, bemerkte Angelica auch endlich die Congreves. Sie waren gerade dabei, ihren Kutscher zu rufen, und sahen sich gleichzeitig nach ihrem ersteigerten Paar um. Die beiden wirkten viel zu betrunken, als dass sie sich heute Nacht noch irgendwelchen sexuellen Spielen hätten hingeben können – auch wenn sie noch so ausgefallen waren. Doch irgendwann würden sie für das Geld, das sie bezahlt hatten, auch eine Gegenleistung haben wollen, überlegte Angelica.
    Als man in den Unterstand für die Kutschen trat, standen dort auch einige Dienstboten. Als Angelica unter ihnen Jack entdeckte, musste sie einen entsetzten Aufschrei unterdrücken.
    Er war nicht betrunken und würde sich an sie erinnern. Sie blickte zu Semjon, der vor ihr ging, und sah dann, wie Jack sich umdrehte. Als der Diener erkannte, dass es Semjon war, der sich da einen Weg durch die in Auflösung begriffene Menge bahnte, weiteten sich seine Augen.
    Zwischen den beiden Männern kam es zu einer Art wortloser Verständigung. Jack flüsterte den Männern, die hinten auf der Kutsche mitfuhren, etwas zu, als sie abstiegen.
    «Sie werden Ihnen helfen, Sir», sagte er zu Semjon. Und so wurde der verletzte Antoscha auf den hohen, geschlossenen Kutschbock gehievt. Niemand schien die Aktion zu bemerken. Mrs. Congreve war in das kleine Seidentäschchen vertieft, das an ihrem Handgelenk hing, und kramte wie eine Wühlmaus darin herum.
    «Meine Pillen … Mir ist übel. Wo sind meine Pillen?», fuhr sie ihren Gatten an.
    «Ich habe sie nicht genommen, Liebes», erwiderte er in stichelndem Unterton.
    Angelica hielt weiter die Augen nach Sin auf. Es schien ihr einfach ausgeschlossen, seinen Fängen so leicht entfliehen zu können. Dann sah sie ihn. Er hatte einen Arm um Lucys Schulter gelegt, so als wären die beiden ein ganz legitimes Paar und sie eine große Schönheit. Plötzlich griff Lucy in die Tasche ihrer Schürze und reichte ihm ein winzig kleines Fläschchen.
    Ganz bestimmt kein Whiskey, dachte Angelica, sondern eher eine Laudanum-Tinktur. Normalerweise wurde diese Droge in derartigen Flaschen aufbewahrt, und selbst aus der Entfernung war sie sicher, dass es sich bei der Flüssigkeit darum handelte.
    Sin entkorkte das Fläschchen und stürzte den Inhalt hinunter. Kein Wunder, dass sein Verstand so verwirrt war. Aber schließlich gereichte ihnen das in dieser Situation nur zum Vorteil. Dennoch wandte sie sich wieder von den beiden ab.
    Jack war mittlerweile zu Mrs. Congreve getreten. Er scharwenzelte wie wild um sie herum und wollte ihr auf solch tollpatschige Art und Weise behilflich sein, dass sie schließlich in die Kutsche stieg, um seinen Bemühungen irgendwie zu entgehen.
    Dann verbeugte der Diener sich vor Mr. Congreve. «Hatten Sie einen angenehmen Abend, Sir?»
    «Recht angenehm.» Mr. Congreve rülpste laut, als man ihm in die Kutsche half, und Jack verzog bei dem üblen Geruch, der aus dem Mund seines Herrn drang, angewidert das Gesicht. «Wir haben uns fast bis zur Besinnungslosigkeit betrunken», teilte er Jack mit. «Sag dem Fahrer also, er soll langsam fahren.»
    «Sehr wohl, Sir.»
    Nachdem er Platz genommen hatte, steckte Congreve noch einmal eine fleischige Hand aus der Kutsche und hieß seinen Diener, noch zu warten. «Jack! Hol sofort ein paar Lappen! Mrs. Congreve hat sich über dem ganzen Sitz

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