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Die Leopardin

Titel: Die Leopardin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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schläfst dich aus.«
    »Noch nicht«, widersprach ihm Flick. »Erst möchte ich von dir noch wissen, was wir als Nächstes vorhaben.«
    »Ich wollte gerade diesen Bericht schreiben.«
    »Nein, ich meine doch diese Fernmeldezentrale. Wenn sie wirklich so wichtig ist, dann müssen wir sie ausschalten.«
    Percy Thwaite setzte sich wieder auf seinen Stuhl und sah Flick aufmerksam an. »Was schlägst du vor?«
    Sie holte Antoinettes Passierschein aus ihrer Handtasche und warf ihn vor Thwaite auf den Schreibtisch. »Auf diese Weise kommen wir eher rein. Jeden Abend um sieben marschiert eine Putzkolonne ins Chateau – und so sehen die Dinger aus, mit denen sie rein gelassen wird.«
    Thwaite nahm den Passierschein auf und betrachtete ihn von allen Seiten. »Kluges Kind«, sagte er mit einer Spur von Bewunderung in der Stimme. »Und weiter?«
    »Ich will wieder rüber.«
    Ein schmerzvoller Ausdruck huschte über Percys Gesicht, und Flick wusste, dass ihn der Gedanke quälte, sie könne sich sofort wieder in Lebensgefahr begeben. Aber er sagte kein Wort.
    »Diesmal nehme ich ein komplettes Team mit«, fuhr sie fort. »Jedes Mitglied wird einen solchen Passierschein haben. Wir werden einfach die normale Putzkolonne ersetzen.«
    »Diese Kolonnen bestehen doch aus lauter Frauen, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt. Ich brauche ein reines Frauenteam.«
    Percy Thwaite nickte. »Dagegen wird hier kaum jemand etwas einzuwenden haben – ihr Mädchen habt ja längst bewiesen, was ihr könnt. Die Frage ist nur: Wo willst du die Frauen hernehmen? Unsere ausgebildeten Leute sind praktisch alle schon drüben.«
    »Du brauchst bloß dafür zu sorgen, dass mein Plan abgesegnet wird, dann kümmere ich mich um die Frauen. Ich nehme solche, die von der SOE abgelehnt wurden, Frauen, die die Ausbildung nicht erfolgreich abgeschlossen haben und ähnliche Fälle. Es muss doch eine ganze Reihe von Leuten geben, die aus dem einen oder anderen Grund nicht genommen oder nach kurzer Zeit wieder rausgeworfen wurden.«
    »Ja, schon. Aber die waren körperlich nicht fit genug oder zu brutal, zu gewaltfixiert. Sie konnten ihren Mund nicht halten oder haben beim Fallschirmtraining die Nerven verloren und sich geweigert, aus dem Flugzeug zu springen.«
    »Es macht nichts, wenn sie nur zweite Wahl sind«, erwiderte Flick ernst. »Damit komme ich schon klar.« Eine Stimme in ihrem Hinterkopf sagte: Bist du bekloppt?, doch Flick hörte nicht auf sie. »Wenn die Invasion scheitert, können wir das europäische Festland abschreiben. Ein zweiter Versuch wird auf Jahre hinaus unmöglich sein. Wir stehen jetzt vor der entscheidenden Wende des Krieges und müssen alle Kräfte gegen den Feind mobilisieren.«
    »Kannst du keine Französinnen einsetzen? Resistance-Kämpferinnen?«
    Diesen Gedanken hatte Flick bereits erwogen und wieder verworfen. »Wenn ich ein paar Wochen Zeit hätte, könnte ich vielleicht eine Truppe aus einem halben Dutzend Resistance-Zellen zusammentrommeln. Aber die Zeit fehlt uns. Es würde zu lange dauern, die Frauen zu finden und nach Reims zu bringen.«
    »Möglich wäre es aber noch, oder?«
    »Wir brauchten dann immer noch für jede Einzelne einen gefälschten Passierschein mit Passfoto. Das lässt sich drüben nur sehr schwer bewerkstelligen. Hier bei uns sind die in ein, zwei Tagen fertig.«
    »So leicht ist das nun auch wieder nicht.« Percy hielt Antoinettes Passierschein gegen das Licht einer nackten Glühbirne, die von der Decke baumelte. »Aber du hast schon Recht, das wäre machbar.« Er legte das Dokument wieder hin. »Na gut, dann Untaugliche, die die SOE nicht haben wollte. Geht wohl nicht anders.«
    Flick spürte mit Befriedigung, dass sie Percy überzeugt hatte.
    »Doch mal angenommen, du findest tatsächlich genügend Mädchen, die so gut Französisch können. Wird das funktionieren? Kennen die deutschen Wachmannschaften nicht ihre Putzkolonnen?«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach sind es nicht jeden Abend dieselben Frauen. Sie haben ja manchmal auch einen freien Tag. Außerdem achten Männer nie darauf, wer hinter ihnen den Dreck wegmacht.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Soldaten sind in den meisten Fällen sexgierige junge Burschen, die sich jede Frau, mit der sie in Kontakt kommen, genau ansehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Männer in diesem Chateau durchaus mit den Frauen anzubandeln versuchen, zumindest mit den jüngeren.«
    »Ich habe gestern Abend zugeschaut, wie die Frauen das Schloss betraten. Von

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