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Die letzte Odyssee

Die letzte Odyssee

Titel: Die letzte Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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ich habe selbst schon Lektorate gemacht und kann mich der Überzeugung der meisten Autoren, alle Angehörigen dieses Gewerbes seien verhinderte Metzger, nicht anschließen.)
    Das Wichtigste zum Schluß: meinen tiefempfundenen Dank an meinen alten Freund Cyril Gardiner, Direktor des Galle Face Hotels, der mir für die Arbeit an diesem Buch seine fürstlich eingerichtete (und sehr geräumige) Privatsuite zur Verfügung stellte, ein ›Stützpunkt Tranquillity‹ in stürmischer Zeit. Ergänzend ist zu sagen, daß das Galle Face zwar kein so umfassendes Sortiment an Phantasielandschaften zu bieten hat, doch ansonsten den Komfort des ›Grannymed‹ weit übertrifft. Ich habe nie in einer angenehmeren Atmosphäre gearbeitet.
    In einer Atmosphäre, die obendrein die Phantasie beflügelte, denn auf einer großen Tafel am Eingang sind über hundert Staatsoberhäupter und andere Berühmtheiten aufgeführt, die irgendwann einmal hier abgestiegen sind. Hier findet man Jurij Gagarin, die Besatzung von
Apollo 12 –
der zweiten Mission, die auf dem Mond gelandet war – und eine breite Palette von Bühnen- und Filmschauspielern: Gregory Peck, Alec Guinness, Noel Coward, Carrie Fisher aus
Star Wars …
Dazu noch Vivien Leigh und Laurence Olivier – die beiden hatten einen kurzen Auftritt in 2061:
Odyssee III
(Kapitel 37). Daß auch mein Name auf dieser Tafel steht, ist mir eine große Ehre.
    Es liegt sicher ein Sinn darin, wenn dieses Projekt, das in einem berühmten Hotel – dem
Chelsea
in New York, aus dem so viele echte und falsche Genies hervorgegangen sind – begann, auf der anderen Seite der Erdkugel ebenfalls in einem Hotel beendet wird. Dennoch mutet es seltsam an, wenn wenige Meter vor meinem Fenster der monsungepeitschte Indische Ozean tost und nicht der Verkehr auf der weit entfernten 23rd Street, an die ich so gern zurückdenke.

In Memorian: 18. September 1996
     
    Tief betroffen erfuhr ich – mitten in der Überarbeitung dieser Zeilen – daß Cyril Gardiner vor wenigen Stunden gestorben ist. Ein wenig tröstet es mich, daß er meine Dankesworte bereits gelesen und sich sehr darüber gefreut hatte.

Zum Abschied
     
    »Keine Erklärungen, keine Entschuldigungen« mag eine ausgezeichnete Empfehlung für Politiker, Hollywoodmagnaten und Industriebonzen sein, ein Autor schuldet seinen Lesern mehr Rücksichtnahme. Ich sehe zwar keinen Anlaß, mich zu entschuldigen, aber einige Erklärungen sind bei dem komplizierten Entstehungsprozeß der vier Odyssee-Bände vielleicht doch angebracht.
    Begonnen hatte alles Weihnachten 1948 – ja, 1948! – mit einer Kurzgeschichte von viertausend Worten, die ich für einen von der British Broadcasting Corporation ausgeschriebenen Wettbewerb verfaßt hatte.
The Sentinel
4 beschrieb die Entdeckung einer kleinen, von einer fremden Zivilisation auf dem Mond errichteten Pyramide, die darauf wartete, daß die Menschheit sich zu einer Spezies von Raumfahrern mauserte. Vorher, so wurde unterstellt, seien wir ohnehin für niemanden von Interesse. 5
     
    Die BBC lehnte mein bescheidenes Werk ab, es wurde erst fast drei Jahre später in der einzigen Ausgabe von
10 Story Fantasy
(Frühjahr 1951) veröffentlicht – das Magazin ist, wie die unersetzliche
Encyclopedia of Science Fiction
ironisch bemerkt, ›in erster Linie wegen seiner rechnerischen Unfähigkeit in Erinnerung geblieben (es waren dreizehn Geschichten).‹
    ›The Sentinel‹ blieb über mehr als zehn Jahre unbeachtet, bis Stanley Kubrick im Frühjahr 1964 an mich herantrat und mich fragte, ob ich nicht irgendwelche Ideen für den ›sprichwörtlich‹ (d.h. immer noch nicht existierenden) ›guten Science fiction-Film‹ hätte. Nach vielen Brainstorming Sessions kamen wir schließlich, wie bereits in
The Lost Worlds of 2001
berichtet, zu dem Ergebnis, ein geduldiger Wächter auf dem Mond wäre kein schlechter Ausgangspunkt für unsere Geschichte. Letztlich wurde sehr viel mehr daraus, denn irgendwann im Lauf der Produktion verwandelte sich die Pyramide in den inzwischen berühmt gewordenen schwarzen Monolithen.
    Wer die Odyssee-Serie richtig sehen will, darf nicht vergessen, daß das Raumfahrtzeitalter kaum sieben Jahre alt war, als Stanley und ich mit den Planungen für unseren Film – Arbeitstitel: ›Wie das Sonnensystem erobert wurde‹ – begannen. Kein Mensch hatte sich jemals weiter als hundert Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. Präsident Kennedy hatte zwar angekündigt, daß die Vereinigten Staaten

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