Die letzte Odyssee
CBS-Studio über die Landung von
Apollo 15
berichtet hatte, flog ich zum Kontrollzentrum, um den Wiedereintritt und die Wasserung mitzuerleben. Ich saß neben Al Wordens kleiner Tochter, als sie – übrigens als erste – bemerkte, daß einer der drei Kapselfallschirme sich nicht geöffnet hatte. Es war ein sehr aufregender Moment, doch zum Glück reichten die beiden anderen Schirme völlig aus.
KAPITEL 16: AM KAPITÄNSTISCH
Der Aufschlag der Sonde wird in
2001: Odyssee im Weltraum,
Kapitel 18 beschrieben. Genau das gleiche Experiment ist für die bevorstehende Mission Clementine 2 geplant.
Es ist mir schon etwas peinlich, daß ich in meiner ersten
Odyssee im Weltraum
die Entdeckung des Asteroiden 7794 dem Mondobservatorium zugeschrieben hatte – und das im Jahre 1997! Am besten verschiebe ich das ganze auf 2017 zur Feier meines hundertsten Geburtstags.
Nur wenige Stunden, nachdem ich diesen Absatz geschrieben hatte, durfte ich zu meiner großen Freude erfahren, daß der Asteroid 4923 (1981 E027), entdeckt von S.J. Bus in Siding Spring, Australien, am 2. März 1981, den Namen Clarke bekommen hat, u.a. als Anerkennung für das Projekt SPACEGUARD (vgl.
Rendezvous with Rama
2 und
The Hammer of God
)
.
Man teilte mir übrigens mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns mit, Asteroid Nummer 2001 stehe nicht mehr zur Verfügung, er sei bereits nach einem gewissen A. Einstein benannt worden. Ausreden, nichts als Ausreden …
Sehr angetan war ich jedoch, als ich hörte, Asteroid 5020, am gleichen Tag entdeckt wie 4923, würde auf den Namen Asimov getauft – so traurig es auch ist, daß mein alter Freund das nicht mehr erleben konnte.
KAPITEL 17: GANYMED
Wie im ›Abschied‹ und im ›Nachwort des Autors‹ zu
Odyssee 2010
und 2061:
Odyssee III
bereits erklärt, hatte ich gehofft, daß uns die ehrgeizige Galileo-Mission zum Jupiter und seinen Monden zwischenzeitlich sehr viel genauere Informationen – und phantastische Nahaufnahmen – von diesen fremden Welten geliefert hätte.
Nun hat
Galileo
nach vielen Verzögerungen sein erstes Ziel – den Jupiter – erreicht und bewährt sich großartig. Leider gibt es ein Problem – aus irgendeinem Grund konnte die Hauptantenne nicht ausgefahren werden. Das heißt, die Bilder müssen über eine schwächere Antenne übertragen werden, und das geht quälend langsam. Man hat zwar bei der Umprogrammierung der Bordcomputer wahre Wunder vollbracht und einen gewissen Ausgleich geschaffen, aber Informationen, die in Minutenschnelle hätten übertragen werden sollen, brauchen nach wie vor Stunden.
Wir müssen uns also noch gedulden – und so kam ich in die heikle Lage, eine fiktive Erkundung Ganymeds durchführen zu müssen, kurz bevor sich
Galileo
am 27. Juli 1996 anschickte, dies in Wirklichkeit zu tun.
Am 11. Juli 1996
,
nur zwei Tage vor Vollendung dieses Buches, bekam ich die ersten Bilder vom JPL auf meinen Computer; zum Glück widerspricht – bisher – nichts meiner Beschreibung. Sollten jedoch anstelle der kraterübersäten Eiswüsten irgendwann Palmen und tropische Strände oder, schlimmer noch, YANKEE GO HOME-Schilder auftauchen – dann bekomme ich wohl wirklich Ärger … Besonders die Nahaufnahmen von ›Ganymed City‹ (Kapitel 17) erwarte ich mit Ungeduld. Die eindrucksvolle Formation sieht genau so aus, wie ich sie beschrieben habe – obwohl ich beim Schreiben zögerte, aus Angst, mit meiner ›Entdeckung‹ auf der Titelseite des
National Prevaricator
3 zu landen. Ich finde, diese Landschaft könnte sehr viel eher künstlich geschaffen worden sein als das berüchtigte ›Marsgesicht‹ und seine Umgebung. Und wenn die Straßen zehn Kilometer breit sind – na und? Vielleicht waren die Meder ja wirklich RIESEN …
Man findet die Stadt auf den
Voyager
-Aufnahmen 20637.02 und 20637.29 der NASA oder, einfacher, auf Illustration 23.8 von John H. Rogers ›Monumentalwerk‹ The Giant Planet Jupiter
(Cambridge University Press,
1995).
KAPITEL 19: DER WAHN DER MENSCHHEIT
Wer sich mit eigenen Augen überzeugen will, daß Khans überraschende Behauptung, ein großer Teil der Menschheit habe von jeher die Tendenz gezeigt, zeitweise dem Wahnsinn zu verfallen, einiges für sich hat, den verweise ich auf Folge 22 ›Meeting Mary‹ meiner Fernsehserie
Arthur C. Clarke’s Mysterious Universe.
Und dabei sollte man nicht vergessen, daß die Christen nur eine sehr kleine Untergruppe unserer Spezies darstellen: sehr viel zahlreicher als die Verehrer der Jungfrau
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