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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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schlagartig hellwach.
    »Natürlich: das Zeichen auf der rechten Hand oder der Stirn! Optische Lesegeräte für Fingerkuppen oder Iris. Wie die von ZeroOne Code.«
    »Genau, Alanna, irgendwie scheint alles zusammenzuhängen: die Apokalypse, Molteni, wir, ZeroOne, David …«
    »Na klar! David ist weltweit einer der wichtigsten Experten für biometrische Algorithmen …«
    »Und welchem Bereich widmete er sich genau bei ZeroOne Code?«
    »Das weißt du: Er war Projektleiter in der Forschungsabteilung und befasste sich mit biometrischer Identifizierung, angewandt auf EDV-Systeme … Zeug, das ZeroOne bald in die ganze Welt verkaufen wird.«
    »Wer nicht das Kennzeichen des Tieres auf Hand oder Stirn trägt, ist von jeder Form des Handels ausgeschlossen. Dieses Kennzeichen ist der biometrische Code, Alanna. Der Fingerabdruck oder die Iris.«
    »Jetzt verstehe ich«, murmelte sie, einen Anflug von Angst im Blick. »Und wer diese Technologie steuert, wird die Welt in der Hand haben.«
    »Genau. Er wird plötzlich den Zugang zu den Rechnernverweigern können. Eine Katastrophe, still und unerwartet: die Apokalypse.« Aus Liams Stimme sprach Panik: »Das passt perfekt zusammen. In wenigen Jahren wird es kein EDV-System an sensibler Stelle mehr geben, das nicht über ein biometrisches Erkennungssystem der Anwender verfügt: Waffensysteme, Netze für den Geldtransfer, Atomkraftanlagen, Flughäfen, Eisenbahnnetze, Häfen … Schon jetzt breitet es sich bei den Geldautomaten aus, an Supermarktkassen …«
    »Und ZeroOne ist weltweit Marktführer auf dem Gebiet.« Auch Alanna war sichtlich erschüttert: Ihr dämmerte das Ausmaß der Katastrophe. »Als ich am Genesis-Projekt arbeitete, mussten wir Forscher uns, um Zugang zu dem Rechnersystem zu bekommen, einer biometrischen Kontrolle unterziehen. Weißt du, wie das genau funktioniert?«
    »Nun, der Abdruck deiner Fingerkuppe oder das Bild deiner Iris werden in einen digitalen Code umgewandelt. Wenn du an den Rechner kommst und deinen Finger auf den Scanner legst, ›liest‹ dieser deinen Abdruck. Dann vergleicht er die Information mit dem gespeicherten Code, und wenn sie übereinstimmen, gewährt er dir den Zugang. Wenn nicht, kannst du nicht ins System. Richtig?«
    Sie betrachtete ihn zufrieden: »Ja, richtig, bis auf ein zusätzliches Detail, das leider dramatische Konsequenzen hat. Sieh mal, damit die Bestimmungen zum Datenschutz nicht verletzt werden, darf der biometrische Code nicht auf einem Server gespeichert werden. Jemand könnte in das System eindringen und die Verknüpfung zwischen deiner Identität und deinem biometrischen Code lesen, was deine Privatsphäre verletzt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das war Davids spezifisches Arbeitsgebiet …«, der Satz blieb ihr im Hals stecken. »Und außerdem wendeten auch wir, während des Genesis-Projektes, diese Technologie an.«
    Einen Moment lang befiel sie eine abgrundtiefe Angst, dann überwand sie die Erstarrung und fuhr fort:
    »Kurz gesagt: Aus Gründen des Datenschutzes wird dein biometrischer Code auf einer Chipkarte, ähnlich einer Kreditkarte, gespeichert. Wenn du an den Rechner kommst, schiebst du deine Karte hinein und legst den Finger auf das Lesegerät: Der Abgleich findet also ›live‹ statt, und vor Ort. Auch die Software, die die Kontrolle durchführt, ist auf der Chipkarte gespeichert.«
    »Was macht das für einen Unterschied?«, fragte Liam zögernd.
    »Der Unterschied ist, dass die beiden Lesegeräte, das für die Karte und das für den Fingerabdruck, um miteinander zu kommunizieren, eine Software benutzen, die in der Vorrichtung für die Operation selbst liegt: in der Tastatur des Rechners oder des Geldautomaten. Diese Software ist abgeschirmt, das heißt, man hat von außen keinen Zugang. Sie ist hardcoded.«
    »Jetzt verstehe ich langsam: Wer dieses Modul produziert, könnte eine Art Virus mit hineinschmuggeln …«
    »… der ab einem festgesetzten Datum jeglichen Zugang verweigert, auch im Falle eines positiven Datenabgleichs. So kann niemand mehr an die EDV-Systeme heran: das reinste Chaos.«
    Liam war bleich geworden. »Das heißt, eines schönen Morgens wachen wir auf und können kein Geld mehr auf der Bank abheben, nicht mehr im Supermarkt einkaufen … Die Flugzeuge fliegen nicht mehr, die Schiffe legen nicht mehr an, die Züge fahren nicht mehr ab, das Internet funktioniert nicht mehr, die Handys gehen nicht mehr … Die Polizei kann nicht eingreifen, die Armee ist lahmgelegt, und

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