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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Autokennzeichen.
    Er winkte Heaney, der kurz davor war, die Geduld zu verlieren.
    »Ich will die Bänder von dieser Kamera. Bis heute Abend«, sagte er ihm und deutete darauf.
    »Aber heute ist Sonntag«, bemerkte Heaney.
    »Wir werden den Besitzer finden«, sagte Santovito knapp.
    Sein Handy klingelte. Er schaute auf das Display, es war eine Nummer, die mit 003531 begann: Dublin.«
    »Commissario Santovito. Wer spricht da?«, fragte er auf Englisch.
    »Inspector Goonan …«
    »Wie geht es?«
    »Ich wollte wissen, was der Zeuge sagt«, erwiderte der Ire in hektisch-nervösem Ton.
    »Der weiß noch weniger als wir«, antwortete Santovito.
    »Ist Heaney bei Ihnen?«

67
     
    Ort: Fürstentum Monaco
    Weltzeit: Sonntag, 28. Juni, 12.58 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 14.58 Uhr
     
    Gérard Dumonceaus 6er BMW Coupé hatte sich aus dem dichten Sonntagsverkehr des Fürstentums befreit und war bis zur Grande Corniche hinaufgefahren, der Straße, die Napoleon auf dem Fundament der antiken Via Aurelia gebaut hatte.
    Dumonceau ließ den Wagen gemächlich über die kurvenreiche Straße gleiten und genoss dabei das Panorama: Die sanften Serpentinen gaben unvermittelt den Blick frei auf atemberaubende Steilklippen, an deren Fuß, Hundert Meter tiefer, das smaragdgrüne Wasser glitzerte und die schillernden Felsen der Küste beleckte.
    Die Sonne glänzte hoch am Himmel, und Dumonceau freute sich wie ein Kind. Nach zähen Verhandlungen war Direktor Ducasse auf seine Forderungen eingegangen: Die Compagnie Financière Suisse würde für seinen millionenschweren Verlust aufkommen und ihn obendrein mit siebenhunderttausend Euro in bar abfinden. Das war weniger als die Million, die er gefordert hatte, klar, aber trotzdem durchaus akzeptabel. Im Gegenzug hatte er sich verpflichtet, Ducasse alle Datenträger mit den in der Bank entwendeten Informationen, die Prinz Amir Khans Aktivitäten betrafen, auszuhändigen. Danach hatte er geschworen, dass man nie wieder von ihm hören würde.
    Dumonceau hatte am Erfolg seines Erpressungsversuchs nie gezweifelt: Für die Medien wäre das ein gefundenes Fressen gewesen, wenn jemand, mit entsprechendem Datenmaterial, bewiesen hätte, dass Prinz Amir Khan Al Ammar seine Besitztümer im Westen verkloppte, um halb Patagonien zu kaufen. So eine Meldung hätte weltweit an den Börsen wie eine Bombe eingeschlagen. Ganz zu schweigen von der Neugier, die sie bei den Geheimdiensten rund um den Globus erweckt hätte.
    Er strich über den braunen Umschlag auf dem Beifahrersitz und lächelte im Stillen. Der Deal würde in wenigen Minuten abgewickelt werden, und dann begann ein neues Leben. Er hatte es nicht nur geschafft, im Sattel zu bleiben, er würde sogar mit dicker Brieftasche aus dem Rennen gehen. Gérard Dumonceau beglückwünschte sich selbst: Du bist wirklich ein ausgemachter Hurensohn.
    Er bremste, fuhr an den Straßenrand und hielt auf einem Parkplatz mit Panoramablick. Er schaute auf die Uhr: 14.58 Uhr. Ducasse musste jede Minute kommen.
    Er stieg aus dem Wagen. Der plötzliche Wechsel von der kühlen Luft aus der Klimaanlage zur Hitze im Freien schnürte ihm für einen Moment die Kehle zu, aber eine Meeresbrise ließ ihn sofort wieder aufatmen.
    Die Aussicht war grandios. Unter ihm fiel die Steilküste mehrere Hundert Meter senkrecht ab: Weißliche Felsen, die vom Grün der Macchia überzogen waren, hie und da ragten die buschigen Kronen der Pinien hervor. Und dann, weit unten, das funkelnde Meer, Tausende Nuancen von Blau, dazu die silbernen Glanzlichter der Wellen. Dumonceau atmete kräftig ein und füllte sich die Lungen, dann hörte er den Motor eines Autos, das auf den Parkplatz einbog, und drehte sich um.
    Eine graue Limousine mit italienischem Kennzeichen. Zwei Männer in dunklen Anzügen stiegen aus. Sie trugen unifarbeneKrawatten und die gleichen Schuhe von Church’s. Einer hielt einen Aktenkoffer, der mit Handschellen an seinen Arm gekettet war.
    »Herr Dumonceau?«, fragte der Erste, ein Mann um die fünfzig mit kurzgeschorenen dunklen Haaren.
    Ihm lief ein Schauder über den Rücken. Waren das am Ende Polizisten?
    »Wo ist Ducasse?«, fragte er.
    »Er möchte mit Ihnen nichts mehr zu tun haben«, sagte der Mann mit den kurzen Haaren.
    Dumonceaus Angst verflog. Der Direktor hatte die Transaktion ganz einfach delegiert.
    »Aber machen Sie sich keine Sorgen«, fügte der mit dem Koffer hinzu, »alles läuft wie vereinbart.« Er kam näher und ließ den Aktenkoffer aufschnappen. Ein Teppich

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