Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
Travis?«
    Travis wandte den Kopf Vani und Grace zu. »Falls es euch entgangen sein sollte, die beiden sind gewissermaßen ein Paar.«
    »Ich glaube, das haben wir bemerkt«, sagte Vani mit dem Anflug eines Lächelns auf den dunkelroten Lippen.
    »So offensichtlich?«, fragte Davis.
    Grace nickte. »Die Widmungen auf den Gewehren haben es verraten.«
    Davis brüllte vor Lachen und klopfte auf den Sitz, und selbst Travis musste lachen. Obwohl es ihm wehtat; seine Lungen schmerzten noch immer von ihrer wilden Flucht. Dann erstarb sein Lachen langsam.
    »Woher habt ihr Bescheid gewusst? Woher habt ihr gewusst, wo wir sind und dass wir Hilfe brauchen?«
    Mitchell blickte überrascht in den Rückspiegel. »Willst du damit sagen, du hattest keine Ahnung, dass sie uns angerufen hat?«
    »Wer hat euch angerufen?«
    »Eure Freundin aus Denver. Marji.«
    Travis fühlte, wie Grace seine Hand fester drückte.
    »Marji hat Sie angerufen?«, sagte sie. »Wann?«
    Davis schaute auf die Uhr. »Vor etwas über zwei Stunden. Nachdem Mitchell aufgelegt hatte, sind wir in den Wagen gesprungen, und er ist wie ein Irrer durch die Canyons gerast.«
    Travis sah Grace fragend an, aber sie zuckte nur mit den Schultern. Sie hatte auch keine Ahnung, warum Marji hätte anrufen sollen. Travis wusste nicht einmal, woher sie überhaupt von Davis und Mitchell gewusst hatte …
     … bis ihm wieder einfiel, dass sie sich erkundigt hatte, wer wohl über sie Bescheid wusste, und er hatte seine Freunde in Castle City erwähnt. Sie musste sich daran erinnert und dann die Nummer von der Auskunft erfahren haben. Aber das erklärte noch immer nicht, warum sie sie angerufen hatte.
    Travis verschränkte die Arme. »Was hat sie euch erzählt?«
    »Nicht viel«, erwiderte Mitchell. »Nur dass du in Schwierigkeiten steckst und wo wir dich finden können. Sie sagte, du wärst … weg gewesen, an einem weit entfernten Ort, und du müsstest unbedingt zurück. Aber dieses Wolfsrudel namens Duratek hätte etwas, das du unbedingt brauchst. Und sie würden einen Freund von dir festhalten. Stimmt das?«
    Travis vergrub die Finger im aufgesprungenen Vinyl des Sitzes. »Das ist eine gute Zusammenfassung.«
    »Sie haben sich in große Gefahr begeben, indem Sie hergekommen sind«, sagte Vani.
    Davis winkte ab. »Das war doch nichts, Ma’am. Mitchell wird einfach die Beulen aus der Motorhaube rausklopfen. Wäre nicht das erste Mal.«
    »Dank deiner Fahrkünste«, sagte Mitchell.
    »He, es ist nicht meine Schuld, dass die Hälfte der Hirsche im Tal selbstmörderisch veranlagt sind.« Er wandte sich wieder Grace zu. »Sie sind Ärztin, Ma’am. Gibt es Prozac für Hirsche?«
    »Ich würde eine Therapie vorschlagen«, sagte sie. »Vielleicht leiden sie unter Elchneid. Sie verstehen schon, die größeren Geweihe.«
    Das rief einen erneuten Lachsturm hervor.
    »Travis«, sagte Mitchell mit ernster Stimme, »da gibt es etwas, das du wissen solltest.«
    Augenblicklich verstummte Davis’ Lachen. Mitchell sprach weiter.
    »Auf dem Weg aus Castle City haben wir etwas gesehen, auf der Passstraße. Ich glaube, du kennst sie, Travis. Eine Schotterstraße, verläuft direkt östlich von unserer Ranch. Außer uns benutzt die heutzutage niemand mehr, und wir auch nur dann, wenn wir eine Abkürzung zum Highway nehmen wollen. Aber heute haben wir einen Wagen gesehen, und ein paar dieser Kerle in den schwarzen Anzügen.«
    Travis stieß das Wort durch die zusammengebissenen Zähne hervor. »Duratek.«
    »Stimmt. Wir kennen die beiden. Ein paar Tage nach deinem Anruf kamen sie zur Ranch und haben sich nach dir erkundigt. Wir haben ihnen nichts gesagt. Aber dann haben wir dich im Fernsehen gesehen, nur eine Sekunde lang, in einem Nachrichtenbericht über die neue Kathedrale, die sie in der Innenstadt von Denver bauen, also haben wir Deputy Windom angerufen. Und …«
    Mitchells melodische Stimme stockte.
    »Was denn?«, sagte Travis. Er verspürte einen trockenen und metallischen Geschmack im Mund.
    Davis antwortete. »Neben dem Wagen der Kerle in den Anzügen stand ein Wagen vom Sheriff’s Department. Wir haben sie gesehen, wie sie sich aus dem Fenster beugte und mit ihnen sprach. Es war …«
    Travis kam eine Erkenntnis. »Es war Jace – Deputy Windom. Sie hat mit Duratek gesprochen. So haben sie herausgefunden, dass Grace und ich in Denver sind.«
    »Ich verstehe nicht, warum sie das getan hat, Travis«, sagte Mitchell traurig. »Ich weiß nicht, warum sie sich mit diesen Wölfen

Weitere Kostenlose Bücher