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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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finden und töten wollten, und sie hatten Grund zu der Annahme, dass sie nicht weit von hier an die Küste gespült worden war. Falls sie nicht bereits tot war, wollten sie die Sache vollenden.«
    Vani nickte. »Es ist eine Woche her, dass ihr Schiff uns entdeckt hat. Sie könnten angenommen haben, dass wir untergegangen sind, aber es war ihnen unmöglich, an Land zu gehen, um zu sehen, ob du noch lebst, Grace.«
    »Also landeten sie in Omberfell und schickten einen Boten nach Kelcior, um bei der Suche nach Grace zu helfen«, sagte Beltan.
    Falken rieb sich das Kinn. »Aber an Bord des Schiffes befanden sich mindestens hundert Ritter. Warum nicht einfach eine Abteilung von ihnen auf die Suche nach uns schicken?«
    Vani zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wurden das Schiff und die Männer woanders gebraucht.«
    Das war durchaus möglich, aber Grace wusste, dass es einen Teil der Geschichte gab, der ihnen verborgen blieb. Falls die schwarzen Ritter sie so verzweifelt suchten, warum dann nicht die ganze Schiffsbesatzung nach ihr ausschicken?
    Die Frage würde warten müssen. Der Horizont verfärbte sich grau, und Grace merkte, dass ihr Kopf nach unten sackte.
    Falken stieß die angehaltene Luft aus. »Ganz egal, warum die Ritter so handelten, wir schulden Euch unser Leben und unsere Dankbarkeit, König Kel.«
    Der große Mann grinste, sichtbar erfreut, diese Worte zu hören. »Und das werde ich dich auch nicht vergessen lassen. Ich hätte wissen sollen, dass du irgendwie in diese Sache verwickelt bist. Dunkelheit folgt dir so wie eine Wolke dem Blitzschlag, Falken Schwarzhand.« Er kratzte sich den Bart. »Auch wenn deine Hand nicht mehr schwarz ist. Oder es vermutlich nie war.«
    Falken bewegte die silbernen Finger. Die Hand war unversehrt, obwohl er damit eine Schwertklinge abgewehrt hatte.
    »Nein, das ist sie nicht.« Der Barde seufzte und schaute auf. »Und was werdet Ihr jetzt tun, Kel?«
    Der König runzelte die Stirn. »So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Warte!« Er schnippte mit den Fingern. »Ich weiß es – ich frage meine Hexe.«
    Falken riss die Augen weit auf, aber bevor er etwas hervorbringen konnte, stand Kel auf den Beinen und brüllte: »Wo steckt Grisla? Jemand soll mir meine Hexe herschaffen.«
    Ein ramponiert aussehender Busch schüttelte sich. Erst einen Augenblick später begriff Grace, dass es sich gar nicht um einen Busch handelte, sondern um eine in Lumpen gehüllte Frau.
    »Ich bin direkt hier, Euer Ungebärdigkeit«, sagte die Hexe krächzend und mit klagendem Tonfall. Sie sah älter als alt aus. Ihr Rücken war ein knorriger Buckel, das graue Haar so schlaff wie nasse Spinnweben, und ein hervorquellendes Auge schien kurz davor zu stehen, ihr jeden Augenblick aus dem Kopf zu fallen.
    Falken stöhnte. »Nicht du schon wieder. Was tust du denn hier?«
    Die Hexe humpelte herbei und machte eine spöttische Verbeugung. »Ich bin wie ein Ausschlag, Lord Katastrophe.«
    »Und wieso?«
    »Ich bin überall da, wo man mich nicht haben will.«
    Falken murmelte wütend etwas Undefinierbares, und die Alte schnalzte mit der Zunge.
    »Eine solche Ausdrucksweise, Lord Fluch. Ihr seid sehr unfreundlich zu einer alten Hexe. Und das, nachdem eine meiner Schwestern für Euch diese hübsche Silberhand gemacht hat.«
    Falken starrte sie finster an. »Die Hexe, die sie für mich gemacht hat, war freundlich und wunderschön.«
    Die alte Vettel strich über ihr faltiges Gesicht. »Die Jungen werden alt, freundliche Herzen verhärten sich, Schönheit schwindet dahin. Woher wollt Ihr wissen, dass ich nicht sie bin? Vielleicht bin ich es ja.«
    »Das glaube ich kaum.«
    Der Barde verschränkte die Arme und drehte ihr den Rücken zu. Grace wiederum konnte sie bloß anstarren. Die Alte erinnerte sie an Vayla, die alte weise Frau, die sie in dem Dorf am Fuß von Calavere kennen gelernt und zuletzt vor einem Jahr im Ratsgemach des Schlosses gesehen hatte. Aber es war unmöglich, dass das dieselbe Frau war. Calavere war weit weg. Und Vayla war nie so … impertinent gewesen. Außerdem hatte Kel sie Grisla genannt, und es hatte den Anschein, als würde die Alte dem selbst ernannten König schon einige Zeit dienen. Schließlich hatte Falken sie erkannt. Die Ähnlichkeit musste ein Zufall sein.
    »Und was starrt Ihr so an, Lady Zerbrochenes Schwert?«
    »Nichts«, stotterte Grace überrascht. »Ich habe nur … das heißt …«
    Die Hexe schnaubte und sah Falken an. »Wenn Ihr mir die Bemerkung gestattet, sie ist

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