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Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Titel: Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Höftmann
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Geschäftsbeziehung. Und ich bedauere durchaus, dass diese gut funktionierende Zusammenarbeit nun beendet ist.«
    Assaf bedankte sich bei Ron Goldman für die Auskünfte und verließ die Nobelwohnung. Dieser Typ war eindeutig ein Freak, aber ein Freak mit einem Alibi, wie es schien.
    Vor der Tür notierte Assaf sich in sein Notizbuch, dass Zipi mit der Mutter von Goldman dieses Alibi abklären musste, dann setzte er sich auf seinen Roller und machte sich auf den Weg zu Esra Schwarz. Der wohnte tatsächlich ganz in der Nähe von Goldman, aber beim Blick auf das Haus war sofort klar, dass es sich hier um völlig andere Verhältnisse handelte. Das Mehrfamilienhaus sah zwar nicht ärmlich aus, aber im Vergleich zu dem Gebäude, das Assaf eben verlassen hatte, wirkte es fast schäbig.
    Obwohl Assaf mehrere Male klingelte, machte ihm niemand auf.
    »Zu wem willst du?«, fragte ihn plötzlich eine Stimme inseinem Rücken, die zu einer älteren Frau gehörte, anscheinend eine Nachbarin.
    »Zu Esra Schwarz.«
    »Da musst du nachmittags wiederkommen. Esra und Liora kümmern sich vormittags um ihre Enkel in Rischon.«
    Assaf hasste es, wenn seine Pläne über den Haufen geworfen wurden, eine Charaktereigenschaft, die er während seiner Militärzeit richtig gehegt und gepflegt hatte. Anders als die meisten Israelis liebte er es, genaue Pläne zu entwerfen und sich dann daran auch zu halten.
    Der Kommissar warf einen Blick auf die Liste der Freier und entdeckte einen Namen in Bnei Brak, dem ultraorthodoxen Viertel, das sich an Ramat Gan anschloss. Soweit er wusste, war es den Charedim, wie die Anhänger der konservativsten Formen des Judentums genannt wurden, nicht erlaubt, Internetanschlüsse zu haben und allzu weltliche Webseiten aufzurufen. Dass sie Prostituierte besuchten, bezweifelte der Kommissar hingegen nicht. Die Adresse sagte ihm nichts, er war in seinem ganzen Leben nur einmal in dem orthodoxen Stadtteil gewesen. Säkulare Juden hatten dort nichts zu suchen.
    Bnei Brak bestand im Wesentlichen aus einer großen Hauptstraße und etlichen Gassen. Am Eingang des Viertels hingen große Plakate, auf denen in Hebräisch und Englisch geschrieben stand: »An Frauen und Mädchen, die durch unsere Nachbarschaft laufen. Wir bitten euch mit all unserem Herzen: Bitte betretet unser Viertel nicht mit unanständiger Kleidung.« Darunter war aufgezählt, was die Orthodoxen unter anständiger Kleidung verstanden: geschlossene, langärmlige Blusen sowie lange Röcke und keine enganliegende Kleidung. »Bitte bedrängt uns nicht, indem ihr die Heiligkeitunseres Viertels und die unsere Art, als Juden zu leben, die sich G’tt und seiner Tora verpflichtet haben, stört.«
    Assaf schaute, während er langsam die Hauptstraße entlang fuhr, an sich herunter. Wie immer trug er eine enganliegende Jeans. Unter seiner Motorradjacke befand sich ein schmaler Wollpullover mit V-Ausschnitt, seine Füße steckten in Chelsea Boots. Damit entsprach sein Outfit eindeutig nicht den Vorschriften der Charedim. Er wusste jedoch, dass sich die Anwohner um die Kleidung männlicher Besucher wenig scherten.
    Der Kommissar bog in eine kleine Seitenstraße ein, die ihn laut Karte in seinem iPhone zu der richtigen Adresse führen sollte. Aber hier, wo die Straßen so eng wurden, dass kaum eine Familie nebeneinander laufen konnte, half die Karte nur noch wenig. Er würde sich durchfragen müssen, wenn er das Haus finden wollte.
    Assaf sah sich um. Zu dieser Zeit war wenig los in den Straßen von Bnei Brak. Die meisten orthodoxen Männer studierten Tora und Talmud, während ihre Frauen sich entweder um den Haushalt kümmerten oder arbeiteten. Am Ende der Gasse entdeckte er eine Gruppe Jugendlicher, die wohl eine der wenigen Pausen, die ihr streng geregelter Tagesablauf erlaubte, auf der Straße vor der Yeshiva verbrachten. Einige von ihnen lasen aufmerksam die Wandzeitung, Plakate, die überall in den Straßen der religiösen Gegenden angebracht waren, um ihre Bewohner über Neuigkeiten und Angebote zu informieren. Andere zogen hastig an Zigaretten oder sprachen schnell in ihre Mobiltelefone.
    Assaf sprach die Gruppe der ungefähr 17-Jährigen an.
    »Das ist in Kiryat Vishnitz«, erklärte ihm ein rothaariger Junge mit Blick auf den Straßennamen.
    »Kiryat Vishnitz?«, fragte Assaf erstaunt, als er den Namen der Siedlung hörte. »Dort wohnen die Vishnitzer«, antwortete ein anderer Jugendlicher.
    »Aber das ist schon noch in Bnei Brak?«
    Seine Frage erntete Kichern

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