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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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eines Berges Bersten entstanden – andere wiederum, die Schlacken und Abfälle von der Verderbnis Grotten, zu Zwecken der Kriegführung verwendet, Ofen und Bruthöhlen seien für ihre Entstehung verantwortlich. Welchen Umständen sie auch ihr Dasein zu verdanken haben mögen, sie sind ein Irrgarten, dazu geeignet, die Annäherung eines jeden Gegners zu behindern. Und innerhalb dieser Hügel liegt Gorak Krembal – die Glutasche. Von einer Meeresklippe zur anderen schützt sie in der Gegend der Vorhügel die Wohnstatt der Verderbnis mit Lava, damit niemand diese Richtung nehme und den einen torlosen Schlund von Fouls Hort erreiche. Der Verderbnis Geschöpfe legen den Weg von und nach Ridjeck Thome durch unterirdische Stollen zurück, die überall zwischen den Kurash Quellinir an geheimen Stellen münden. Doch ich spüre in meinem Herzen, daß es euch nicht dienlich sein wird, eine solche Annäherung zu wagen. Ich bezweifle nicht, daß es einem Riesen gelingen mag, inmitten jenes Irrgartens einen selbigen Stollen ausfindig zu machen. Auf diesem Wege stehen euch all die Heerhaufen der Verderbnis zur Abwehr entgegen. Ihr könnt nicht durch. Ich werde euch daher einen Pfad durch die Zerspellten Hügel an deren südlichem Rande weisen. Die schmalste Stelle der Glutasche ist dort, wo sich die Lava durch eine Rinne in den Klippen ins Meer ergießt. Ein Riese mag dort eine Möglichkeit zur Überquerung finden.« Er sprach, als beschriebe er den bequemsten Pfad für eine Bergwanderung, nicht den Weg zum Verderber der Bluthüter. »Auf diese Weise mag's sich ergeben, daß ihr Ridjeck Thome zu überraschen vermögt.«
    Schaumfolger merkte sich all diese Informationen und nickte. Dann hörte er aufmerksam zu, während Bannor ihm die Route durch die Kurash Quellinir in allen erdenklichen Einzelheiten erklärte. Covenant versuchte, ebenfalls zu lauschen, aber seine Aufmerksamkeit schweifte immer wieder ab. Ihm war, als höre er den Landbruch nach ihm rufen. Das ständig drohende Schwindelgefühl störte seine Konzentrationsfähigkeit. Elena, flüsterte er bei sich. Er rief sich ihr Bild vor sein geistiges Auge, weil er hoffte, es könne ihm Kraft geben. Aber die smaragdgrüne Ausstrahlung ihres Schicksals ließ ihn zusammenzucken und aufstöhnen.
    Nein! trotzte er dem Drohen des Schwindels. Es muß nicht so sein. Das ist mein Traum. Ich kann etwas dagegen tun.
    Schaumfolger und Bannor betrachteten ihn befremdet. Seine Finger krallten sich schwächlich, aber hartnäckig an sie. Er konnte seinen Blick nicht vom Wasserfall abwenden. Der Fall schien ihn anzuziehen wie die Verlockung des Todes.
    Er nahm einen tiefen Atemzug, zwang sich dazu – nachgerade Finger um Finger –, seine Freunde loszulassen. »Laßt uns losziehen«, nuschelte er. »Noch mehr Warterei kann ich nicht aushalten.«
    Der Riese schulterte den Proviantsack. »Ich bin bereit zum Aufbruch«, entgegnete er. »Unsere Vorräte sind kärglich bemessen – aber wir können zu nichts Zuflucht nehmen. Wir müssen darauf hoffen, im Unterland Aliantha zu finden.«
    Ohne den Blick vom Wasserfall zu nehmen, wandte sich Covenant an Bannor. Er konnte von dem Bluthüter nicht verlangen, daß er seine Entscheidung änderte. »Wirst du Triock begraben?« meinte er statt dessen verlegenheitshalber zu ihm. »Er hat ein anständiges Grab verdient.«
    Bannor nickte. »Ich werde noch etwas tun«, sagte er dann. Mit einer Hand langte er unter sein kurzes Gewand und holte die zerschrammten, geschwärzten Metallschienen hervor, die vom Stab des Gesetzes übriggeblieben waren. »Ich werde diese Reste nach Schwelgenstein bringen. Wenn meiner Zeit Ende naht, will ich in die Bergheimat der Haruchai zurückkehren. Auf dem Wege dorthin werde ich Schwelgenstein einen Besuch abstatten – sollte es die Lords noch geben und die Herrenhöh noch stehen. Ich weiß nicht, welcher Wert noch in diesem Eisen schlummern mag, doch vielleicht werden die Überlebenden dieses Krieges davon einen Nutzen haben.«
    Danke , flüsterte Covenant stumm.
    Bannor steckte die metallenen Endstücke wieder weg, dann verbeugte er sich knapp vor Covenant und Schaumfolger. »Haltet nach Beistand Ausschau, wohin ihr auch geht«, riet er. »Nicht einmal in den Verwüsteten Ebenen ist die Verderbnis vollauf Meister.« Ehe jemand etwas erwidern konnte, drehte er sich um und stapfte in die Richtung zum Koloß. Als er hinter der Hügelkuppe verschwand, sagte sein Rücken ihnen so deutlich wie ein gesprochenes Wort, daß sie ihn

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