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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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suchen?«
    »Dieses Gespräch ist noch nicht beendet. Wir reden, wenn ich zurückkomme.« Er stürmte mit vor Zorn straff gespanntem Rücken aus der taberna .
    Es war Rosa egal. Ganz gleich, was nötig war, um Valle zu schützen, sie würde es tun.
    Als sie an den Tisch zurückkehrte, hatte die Familie ihre Mahlzeit beendet. Jacob hob die Hand. »Es sind keine Tests nötig. Ich gebe es zu: Wir können uns verwandeln. Aber wir sind friedliche Leute und wünschen uns nichts mehr, als irgendwo ein Zuhause zu finden. Wir suchen schon seit langer Zeit nach einem sicheren Ort.«
    Das war neu. Rosa hatte nie erlebt, dass Gestaltwandler zugaben, was sie waren, aber nach der Art zu urteilen, wie Connie die Hand ihrer Mutter umklammerte, hatten sie es getan, um ihren Kindern eine quälende Erfahrung zu ersparen. Das ließ sie zwar in Rosas Achtung steigen, aber es erwarb ihnen noch kein Anrecht zu bleiben. Nichts würde das tun.
    »Es gibt sicher einen Zufluchtsort wie diesen hier für euresgleichen«, sagte sie, »aber nicht hier. Ihr müsst weiterziehen. Ihr wirkt zwar jetzt normal, aber ich kann nicht das Risiko eingehen, dass ihr die Kontrolle über eure inneren Bestien verliert und uns alle hier niedermetzelt.«
    »Warum mag sie uns nicht?«, flüsterte Connie.
    »Weil wir anders sind.« Ihre Mutter hob das Kinn. »Kannst du uns heute einfach auf dem Boden schlafen lassen? Wir sind morgen früh weg, das verspreche ich.«
    Widerstrebend schüttelte Rosa den Kopf. »Tut mir leid. Alle in Valle kennen die Regeln. Wenn ich für euch eine Ausnahme mache, schafft das einen Präzedenzfall.« Sie zögerte. »Nicht weit von hier liegen ein paar Höhlen, in denen ihr Unterschlupf finden könnt.«
    Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Viv mit einem Korb voller Vorräte neben sie getreten war. Früher hätte sie dieses Maß an Unterstützung verboten, aber diesmal griff sie nicht ein, als die ältere Frau Colleen den Korb in die Hand drückte. Rosa wandte sich ab, weil sie die Hilfeleistung weder mit ansehen noch verbieten wollte. Nein, sie wirkten nicht wie Ungeheuer. Jetzt nicht. Nicht, bis sie sich verwandelten und vergaßen, dass sie Menschen waren. Leute wie diese hierzubehalten wäre so gefährlich gewesen, als würde man es mit einer geladenen Pistole treiben.
    Als Chris mit den Bravos zurückkehrte, war die Familie schon fort. Auf dem Weg zu den Höhlen, wie sie hoffte, und nicht in den Untergang, aber diese Leute konnten nicht in der Stadt bleiben.
    »Was hast du getan?«, fragte Chris fordernd.
    Oh, in diesem Ton redest du nicht mit mir, nicht vor den anderen. Rosa warf ihm einen mörderischen Blick zu und befahl allen anderen zu verschwinden. Dann waren sie allein, aber sie gab sich nicht der Täuschung hin, dass die anderen ihnen völlige Privatsphäre zugestanden. Sie lauerten sicher in Hörweite und warteten, ob Chris jetzt versuchen würde, die Macht an sich zu reißen. Das hatte sie von ihm nicht erwartet. Nicht von Cristián.
    »Tu das nie wieder«, stieß sie hervor. »Ich bin immer noch la jefa , auch wenn du mit mir schläfst.«
    Er hob angewidert den Blick zum Himmel. »Du glaubst also, dass es mir darum geht? Mein Gott.« Sein Ton verriet, dass er sie für lächerlich dumm hielt, was beinahe so sehr schmerzte wie sein Verrat. »Es geht um deinen völligen Mangel an menschlichem Anstand. Das war eine Familie, keine Bedrohung. Du bist schon so lange ständig verteidigungsbereit, dass du echte Gefahren wohl gar nicht mehr von falschem Alarm unterscheiden kannst.«
    Ein allmähliches Brennen loderte in ihrer Brust auf, arbeitete sich bis in ihre Kehle empor und verlieh ihren Worten schneidende Schärfe: »Nein? Aber eines solltest du wissen: Die Gestaltwandler waren keine Monster, als José und ich ihnen begegnet sind. Sie waren Menschen , wie diese Familie, mit der du solches Mitleid hast. Und dann haben sie ihn in Tiergestalt in Stücke gerissen und verschlungen. Danach haben sie vielleicht geweint und bereut, was sie getan hatten. Aber das habe ich nicht mehr zu sehen bekommen. Wir sind besser dran, wenn wir auf Abstand zu ihresgleichen bleiben.«
    »Das ist abergläubischer Blödsinn. Deine Überzeugungen sind blanker Rassismus! Ich hätte gedacht, dass du mehr als irgendjemand sonst begreifen würdest, dass das, was du tust, falsch ist.«
    »Ich, mehr als irgendjemand sonst ? Weil ich aus Guatemala stamme oder …«
    Weil ich eine ehemalige Hure bin. Sie sprach die Worte nicht laut aus, aber das musste sie auch

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