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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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war es auch besser, wenn sie es nicht erfuhr. Gott, er wünschte sich, er wüsste es selbst nicht!
    »Lass mich kämpfen. Wenn ich mich gegen dich wende, erschießt du mich einfach mit der Kanone, die du da in der Hand hast. Das habe ich dann verdient. Aber es wird nicht geschehen.«
    Sie antwortete nicht, sondern wirbelte einfach herum. Binnen Sekunden war sie die Leiter hinauf und verschwunden. Chris löschte die Kerze und kletterte die Strickleiter hinauf. Er deutete ihr Schweigen als Zustimmung.
    Verdammte Hunde.
    Adrenalin kochte in seinen Adern, und seine Muskeln bereiteten sich auf einen Kampf vor.
    Sobald Chris aus dem Keller heraus war, bekam er ein Wunderwerk an organisierter Verteidigung zu sehen. Mit Gewehren und Pistolen Bewaffnete hatten einen Ring um jedes einzelne Gebäude gebildet. Die kampfbereiten Menschen hielten jeweils sechs Meter Abstand voneinander – nicht mehr, nicht weniger. Von Teenagern bis zu alten Männern standen sie mit versteinerter Miene wie Wachsoldaten da. Die Entschlossenheit war stärker als selbst der offensichtlichste Ausdruck von Furcht.
    »Bleibt auf euren Posten!«, befahl Rosa.
    Vom Zwielicht umfangen, schritt sie die staubige Straße entlang. Ein Scharfschützengewehr, das sie im Keller noch nicht bei sich gehabt hatte, hing zwischen ihren Schulterblättern. Chris schloss sich ihr an. Wenn ihr das nicht passte, konnte sie ihn erschießen. Aber der Anblick, wie sie ganz allein die verlassene Straße hinunterging, erregte ihn.
    »Team Eins, Meldung«, rief sie.
    »Keine Höllenhunde«, ertönte ein Ruf vom südlichsten Gebäude.
    »Team Zwei.«
    Das Frage-und-Antwort-Spiel setzte sich fort, wäh rend sie die Stadt durchquerte. Chris beäugte je den Schatten, als ob er plötzlich zum Leben erwachen könnte. Das war auch nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt. Mit jeder verneinenden Antwort entspannten sich seine verkrampften Nacken- und Rückenmuskeln ein wenig.
    Aber als das Klacken von Schüssen aus Kleinkaliberwaffen ertönte, rannte er los, so schnell er konnte.
    »Bleibt in Position!«, rief Rosa den anderen zu. »Wartet, bis der Alarm aufgehoben ist!«
    Chris bog um die Ecke eines Gebäudes, das wie eine altmodische Taverne aussah und gut und gerne aus einem John-Wayne-Film hätte stammen können. Er schnappte sich einen selbstgemachten Besen und brach die Borsten ab. Der stabile Stiel würde eine passable Waffe abgeben. Niemand achtete auf ihn.
    Ein Trio aus zwei Männern und einer Frau bewachte die Rückseite des Gebäudes und stand noch in Formation. Ein verletztes Monster krümmte sich etwa zweihundert Meter entfernt im Staub. Neben ihm lagen zwei tote Ungeheuer.
    Rosa trat mit der Waffe im Anschlag vor. Chris packte sie am Arm. Sie wirkte, als sei sie drauf und dran, ihm ins Gesicht zu spucken, aber Chris hielt sie fest. »Rühr dich nicht«, flüsterte er. »Da draußen sind nur drei.«
    »Was …?«
    »Sie jagen in Paaren.« Er ließ den Blick mit wachen Sinnen über die Umgebung schweifen.
    »Sie sind Tiere«, zischte sie.
    »Und Tiere folgen eingefleischten Verhaltensmustern. Pumas jagen allein, Löwen im Rudel. Bei diesen … Höllenhunden sind es Paare.«
    »Da ist er«, sagte ein Mann links von ihnen leise und spähte mit zusammengekniffenen Augen durchs Zielfernrohr seines Gewehrs. »Hundert Meter von hier entfernt, auf zehn Uhr.«
    Rosas Gesicht wirkte wie aus Marmor gemeißelt, aber Chris erkannte in ihren Augen das Begreifen und die Dankbarkeit.
    »Schieß«, sagte sie leise.
    Einen Knall später winselte der Hund und stürzte.
    Chris schulterte seinen behelfsmäßigen Knüppel und marschierte ins Gesträuch hinaus.
    »Du Idiot«, rief Rosa, »du hast doch noch nicht einmal eine Schusswaffe!«
    »Dann gebt mir Deckung.«
    »Hector und Manuel zu mir. Alle anderen bleiben, wo sie sind!«
    Chris machte einen Bogen um eine Klapperschlangenhöhle und suchte sich einen Weg zwischen dem Steppensalzkraut hindurch. Er hätte gern seine Solar lampe dabeigehabt, ein tröstliches Stück Menschen werk inmitten der ihn umgebenden Dämmerung. Aber er ging weiter, da er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte, noch einem der Mistviecher, die Ange getötet hatten, den Schädel einzuschlagen. Er hatte seit ein paar Monaten keinen Dämonenhund mehr gesehen, als wäre die Seuche vorüber. Aber bei Menschen wie Chris hatte diese Seuche eine entsetzliche Narbe hinterlassen.
    Früher hätte er sich zurückgehalten. Die Wahrheit über diese abscheulichen,

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