Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
Vom Netzwerk:
verspürt hatte, zumindest nicht beim Sex – und versenkte Widerhaken in ihr, eine Leidenschaft, die sie verzehrte und durchschüttelte.
    Sie bewegte sich schneller und wurde von der Intensität beinahe überwältigt. Sicher hätten sie doch diesmal langsam, leichthin und spielerisch vorgehen sollen. Sie hatten ihre Begierde doch heute schon einmal gestillt. Nicht wahr? Rosa kämpfte gegen den Eindruck an, das alles nicht zu verstehen, aber sie verlor den Faden, als Chris sich bewegte und eine noch wohligere Stelle fand. Sie beugte sich vor, schnaufte und wippte kräftiger.
    »Du hast es gern auf die Schnelle«, neckte er sie und schlang die Arme um sie. »Es ist ein Wettrennen, Liebste. Lass uns feststellen, wer als Erster am Ziel ist.«
    Ich , dachte sie, bäumte sich auf und erstarrte auf ihm. Der Höhepunkt überraschte sie mit seinen langen, üppigen Wellen – nichts Schnelles oder Flüchtiges, sondern endlose Schönheit, die wie eine einzige perfekte Rose auf einem Feld voller Dornen aufblühte. Von einem Sturm wilder Leidenschaft übermannt, beugte sie sich vor, stürzte sich auf seinen Mund und fiel mit Zähnen und Zunge so über ihn her, dass es seinen Orgasmus beschleunigte. Sie wusste, dass es zu einem gewissen Zeitpunkt möglich war, ihn mit einem Kuss und einem an seinen Lippen geflüsterten »Cristián« zum Höhepunkt zu treiben. Er kam mit einem Brüllen, bäumte sich unter ihr auf, und sie genoss jeden einzelnen Herzschlag.
    Sie legte sich auf ihn und hatte es nicht eilig damit, sich von ihm zu lösen. Chris hielt sie fest, streichelte ihr den Rücken und verscheuchte so ein gelegentliches Zittern. Er hauchte zarte Küsse auf ihre Stirn und ihre Schläfen und war ganz satte, männliche Schönheit. Was für ein wunderhübsches Gesicht: solch starke Knochen, etwas asymmetrisch. Einen Mann wie ihn anzusehen brachte eine Frau dazu, an Babys zu denken, einfach, weil er so verdammt schön war. Sie berührte seine Brust mit den Fingerspitzen und betastete seine Muskeln. Er schnurrte behaglich.
    Ein Gefühl schwoll in ihr an, so tief und durchdringend, dass sie es aussprechen musste. Es reichte nicht mehr, die Verse eines anderen zu zitieren.
    »Liebe …«
    Schwitzend und verwirrt erwachte Rosa allein im ersten Licht der Dämmerung. Sie geriet in Panik, weil sie das Gefühl hatte, nicht allein zu sein, schoss hoch wie eine Katze, die sich verbrüht hat, und stolperte zur Wand, um ihre kühle Festigkeit im Rücken zu spüren. Sie fuhr mit einer zitternden Fingerspitze über die weiß gekalkten Lehmziegel. Ich kenne diesen Riss hier. Und den hier. Das hier ist die echte Welt. Ich bin nicht verrückt.
    Sie lauschte in die Stille hinein, um festzustellen, ob irgendetwas darauf hindeutete, dass sie nicht allein war, dass jemand eingedrungen war und ihr im Schlaf … etwas angetan hatte.
    Aber nein, sie war vollständig bekleidet, wenn auch etwas klebrig.
    Von draußen drangen keine Geräusche herein, bis auf das ferne Hämmern eines Spechts und das leise Sum men der Insekten. In Augenblicken wie diesem ver misste sie die Musik.
    Es dauerte lange, bis ihr Herzschlag sich beruhigt hatte. Das hat nichts zu bedeuten. Nur ein Traum, ein Widerhall der Gefühle, die mich überkommen haben, als ich ihn gestern Nacht verarztet habe.
    Sí , sie hatte es mehr genossen, seine Haut zu betasten, als sie es erwartet hätte. Rosa liebte straffe, schlanke, muskulöse Rücken, und Chris hatte mit den schönsten, den sie je gesehen hatte – einen Rücken, der für Fingernägel wie geschaffen war. Und um die Wahrheit zu sagen, sie glaubte nicht, dass er etwas gegen ein paar Kratzer gehabt hätte. Er strahlte eine solche Wildheit aus wie die Pumas, die manchmal aus den Hügeln herabkamen. Sie brachte es einfach nicht über sich, sie zu erschießen, also verscheuchten die Bravos sie nur.
    Am Ende, als ihr Herzschlag sich verlangsamte, redete sie sich ein, dass es nichts zu bedeuten hatte. Nichts weiter. Sie war eine normale Frau mit normalen Bedürfnissen, auch wenn sie wie eine Nonne lebte. Was machte es also schon, wenn ein scharfer Kerl sie im Schlaf ein bisschen erregte? Zum Teufel, wenigstens war sie ganz entspannt.
    Es war ein verdammt schöner Traum.
    Lächelnd suchte sie ihre Sachen zusammen, um in den Gemeinschaftswaschraum zu gehen. Es war zwar nur eine notdürftige Dusche, die das natürliche Gefälle ausnutzte, aber sie erfüllte ihren Zweck. Rosa musste sich die Erinnerungen abwaschen. Sich nachts solchen Phantasien

Weitere Kostenlose Bücher