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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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hatte.«
    Bandicut stockte der Atem. War ihm das bewusst gewesen? Er hatte nicht viel über die Sache nachgedacht … nachdenken können – denn er erinnerte sich nur recht verschwommen an die Situation mit Harding. Trotzdem konnte er jetzt Li-Jareds Sorge nachempfinden, seine Angst, für die er sich so schämte – und seine Hoffnung, vielleicht doch selbst etwas bewirken zu können.
    ///Antares wiederholt ihre Erinnerungen
an alle Gefühle für dich.
Oder vielleicht sollte ich sagen,
sie erinnert sich gerade sehr lebhaft daran.///
    Bandicut nickte Antares langsam zu. »Glaubst du, wir können irgendetwas für ihn tun?«
    »Ich fürchte, wir können nichts weiter tun, als in seiner Nähe zu sein. Ich weiß zu wenig über karelianische Emotionen, um dir einen besseren Ratschlag geben zu können.« Antares schloss kurz die Augen. »Und du – du sorgst dich um deine Roboter und, ich glaube, über einfach alles, was noch passieren wird in nächster Zeit. Sag mir bitte, ob ich etwas für dich tun kann!«
    Bandicut ergriff ihre Hand, und schließlich lächelte er dankbar.
    Der Antrieb des Tauchboots summte, als der Pilot das Boot in eine Kurve steuerte: Sie näherten sich Kailans Habitat.
    Bandicut arbeitete einen ganzen Tag lang gemeinsam mit den anderen, allerdings ohne viele befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Er hatte versucht, Kailan zur Hand zu gehen, ihr bei der Sammlung nützlicher Informationen über die Astari, die Fabrik und den Todesschlund zu helfen – über alles, was sie nur entdecken konnten. Aber sie entdeckten nicht viel. Kailan war der Meinung, dass es durchaus relevante Informationen in den Aufzeichnungen der Neri gab. Dummerweise waren diese Informationen über alle Aufzeichnungen verstreut, verloren in einem Wissensfundus, dessen Aufbau eher verwirrte als erhellte und dessen Benutzer- und Verknüpfungshinweise in den Wirren der Zeit verloren gegangen waren. Oder mit dem Auftauchen des Todesschlundes.
    Li-Jared blieb entschlossen am Ball, überzeugt davon, dass jedes Detail, das sie ausgraben könnten, nützlich sein könnte. Auch Kailan glaubte an diese Strategie, und Bandicut gab beiden Recht. Es war durchaus sinnvoll, alles herauszufinden, was es zu erfahren gab. Doch Müdigkeit lähmte ihn; er konnte sich längst nicht mehr auf das konzentrieren, was er gerade tat.
    ///Du bist schon eine ganze Weile hier.
Meinst du nicht, du solltest mal eine Pause einlegen?///
    Bandicut seufzte. /Ja, vermutlich./ Antares hatte das Labor schon vor einer Weile verlassen, um ein wenig spazieren zu gehen, und Kailan war in ein Gespräch mit Li-Jared vertieft. Er stand von der Konsole auf, an der er so lange zusammengekauert gesessen hatte, reckte und streckte sich und schlenderte aus dem Raum.
    Bandicut landete in einer Lounge, in der sich die Neri – hier zumeist Frauen – während oder von der Arbeit erholten, etwas aßen oder tranken oder mit dem Nachwuchs spielten. Um diese Zeit war die Lounge leer und verlassen; erstaunt stellte Bandicut fest, wie lange sie schon im Labor gemeinsam vor sich hin gearbeitet hatten. Wahrscheinlich lagen jetzt alle außer ihnen in tiefem Schlaf. Er wanderte hinüber zur Kuppelwand und blickte ins Wasser hinaus, wo Lampen einen für Fische eingefriedeten Bereich beleuchteten – die Einfriedung bestand offenbar aus einer Art Flechtwerk, das, offenbar nicht dem Zweck diente, die Fische darin festzuhalten. Mehrere kleine Schwärme von halb durchsichtigen, halb silbrig glänzenden Fischen sammelten sich dort, ungeachtet dessen, dass sie jederzeit aus der Einfriedung hätten hinausschwimmen können.
    »Es hat etwas mit der Strömung zu tun, glaube ich.«
    Bandicut sah auf, überrascht, Antares neben sich zu erblicken. Sie deutete hinüber zu einer der halb geschlossenen Reusen, in deren Endstück sich, von einer trägen Strömung hineingespült, Schwebeteilchen sammelten. Unter den Schwebteilchen war auch Futter, genau dort, wo sich die Fische zum Schwarm zusammenfanden. »Es sieht aus, als ob sie sich da besonders gern aufhalten.«
    Bandicut nickte nur, sagte aber nichts. Jetzt entspannte es ihn, in das Smaragdgrün und das Weiß des Lichts dieser künstlich beleuchteten Ozeanwelt zu blicken. Zwei Neri-Schwimmer kamen in Sicht, glitten durch Bandicuts und Antares’ Blickfeld zu der Farm; ein einzelnes Tauchboot war unterwegs wie ein schläfriger Fisch mit Scheinwerfern, drehte langsame Pirouetten in der Nacht – welchen Wartungsarbeiten das auch immer dienen

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