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Die Liebe verzeiht alles

Die Liebe verzeiht alles

Titel: Die Liebe verzeiht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: WENDY WARREN
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und Herumtreiber. Inzwischen hat er sich offenbar jedoch geändert, denn seit seiner Rückkehr hat es mit ihm noch keine Schwierigkeiten gegeben.“ Sara nahm sich einen weiteren Schokoriegel. „Ich dachte, du wärst bereit, für ihn zu arbeiten, damit du vor Ort bleiben kannst. Schließlich musst du dich um das Mädchen kümmern.“
    „Hör auf, sie ‚das Mädchen‘ zu nennen.“
    „Sie hat nichts dagegen.“
    Ja, das stimmte. Bree kam bis jetzt prima mit Sara aus. Nicht zuletzt vielleicht, weil die beiden dieselbe Vorliebe für Süßigkeiten teilten.
    „Minot liegt eine Autostunde von hier entfernt. Ich kann nicht garantieren, dass ich nachts immer zu Hause bin. Was ist, wenn ich weggerufen werde?“
    „Wie oft passiert das schon in Kalamoose?“ Lilah lachte. Allerdings war ihr klar, dass sie aus vielen anderen Gründen besser in der Nähe sein und Bree im Auge behalten sollte.
    „Wieso glaubt jeder, hier würden keine Verbrechen verübt? In dieser Gegend ist einiges los. Außerdem ist der Gentleman-Bankräuber noch nicht gefasst.“
    „Bist du immer noch hinter ihm her?“
    Seit zwei Jahren träumte Sara davon, dass sie den berühmtberüchtigten Mann mit den guten Manieren fassen würde, der in North Dakota sein Unwesen trieb. Sie hatte sogar Chase für den Gesuchten gehalten und ihn verhaftet. Was glücklicherweise geschehen war, bevor Nettie ihn geheiratet hatte.
    „Sag mal, ist man in deiner vorgesetzten Behörde nicht beunruhigt, dass du weitere unschuldige Männer einlochen könntest?“, erkundigte sich Lilah, um die Schwester zu necken, was diese aber überhaupt nicht lustig fand.
    „Sehr witzig!“, stieß sie hervor, schob sich den letzten Rest des Schokoriegels in den Mund und stürmte aus der Küche.
    „Sara!“ Lilah lief hinter ihr her. „Es war nicht böse gemeint. Ich …“ Wütend schlug Sara die Tür hinter sich zu, und Lilah blieb stehen. Sie sollte ihr Zeit lassen, sich wieder abzuregen. Jetzt war es zwecklos, mit ihr zu reden oder sich auch nur zu entschuldigen.
    Sie zog den Stöpsel aus dem Spülbecken. Abend für Abend hatte sie die Küche nach einem zumeist missglückten Essen aufgeräumt. Danach hatte sie sich etwas hingelegt, während Bree in ihrem Zimmer gelesen und Sara im Internet nach Informationen über gesuchte Straftäter geforscht hatte.
    Vielleicht sollte ich mich doch um den Job bemühen. Dann könnte ich früher mit dem Dienst anfangen und eher aufhören, sinnierte sie. Aber das würde bedeuten, dass sie Gus täglich begegnete … sofern er überhaupt bereit war, sie in seinem Restaurant einzustellen.
    Fröstelnd schob Lilah den Gedanken beiseite. Nein, das sollte sie sich nicht antun. Sie war gefühlsmäßig noch nicht mit sich im Reinen und würde ihn viel zu oft sehen und sich an seine Küsse erinnern.
    Energisch wischte sie die Spüle trocken und ging wenig später nach oben. Normalerweise klopfte sie noch bei Bree, die ihr dann jedes Mal erklärte, dass man Kinder, die in ein Buch vertieft seien, nicht stören sollte. Heute konnte sie auf diese Belehrung gut verzichten. Deshalb verschwand sie unmittelbar in ihr Zimmer und streckte sich auf dem Bett aus.
    Wie oft hatte sie hier gelegen und Pläne geschmiedet oder vor sich hin geträumt. Sie schloss die Augen und sah im Geist Gus vor sich. Wie er ihr stolz von seinem Unternehmen erzählte, von Elan … von den Träumen, die er ohne sie verwirklichte. Und bevor der Schlaf sie gnädig übermannte, fand sie den Mut, zu flüstern: „Wie schön für dich, mein Schatz.“
    Kaffeeduft stieg Gus in die Nase.
    „Aufwachen!“, sagte eine freundliche Stimme leise.
    Er hob den Kopf von der Sofarückenlehne und rieb sich den schmerzenden Nacken. Dann fiel sein Blick auf die schlanke Brünette, die ihm einen Becher hinhielt und zärtlich die Schulter tätschelte. Schuldbewusst erkannte er, dass er – erneut – eingeschlafen war.
    „Wie lange war es dieses Mal?“ Zerknirscht lächelnd nahm er Karen den Becher ab. Sie hatten über die verschiedenen Formen von Intelligenz geredet, als er gegähnt hatte und sie aufgestanden war, um Kaffee zu kochen.
    „Etwa eine Dreiviertelstunde. Es ist fast zehn.“
    „Tut mir leid.“
    Er war heute Morgen in Chicago eingetroffen und hatte gerade genug Zeit gehabt, um pünktlich zu seinem ersten Termin zu erscheinen: einem Meeting mit drei bedeutenden Geschäftsmännern, darunter Karens Vater. Er hatte sie als Investoren für sein Projekt eines praxisorientierten Bildungszentrums für

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