Die Liebesgöttin (German Edition)
versucht hatte. Je nachdem.
Adrian behauptete, er fühle sich dadurch zum Trottel gemacht.
Sie hatte nie ganz kapiert, wieso er das so sah.
Aber so war sie eben gewesen, ihre große Liebe. Undurchschaubar und leicht durchgeknallt. Sie hatte das Weib in ihr auf Trab gehalten. Und tat es offenbar immer noch!
Zum letzten Mal hatte Amanda umsonst zu Hause gesessen und auf den Anruf eines Mannes gewartet, der nicht kam – nun, sie musste siebzehn oder achtzehn gewesen sein damals.
Jung genug jedenfalls für eine solche Dummheit.
Aber heute hatte das Telefon gleich doppelt geschwiegen. Den ganzen lieben Tag über. Das dumme Ding.
In diesem Augenblick begann es unten zu schrillen …
Amanda schleuderte den LEANDER vor Schreck fast aus dem offenen Fenster. Lediglich der Fensterrahmen, den das Magazin seitlich streifte, bewirkte sein Zurückprallen ins Zimmer.
Sie kümmerte sich nicht darum, sondern ließ die Zeitschrift einfach auf dem Boden liegen.
Auf nackten Füßen, nur im dünnen, kurzen Nachthemdchen und mit flatternden offenen Haaren flog Amanda die Treppe hinunter.
Diesmal schaffte sie es rechtzeitig, den Hörer abzunehmen.
»Hallo?«
»Ach Gottchen, du klingst ja so gehetzt«, sagte Katrin am anderen Ende. »Welche von deinen beiden Lieben hast du denn erwartet?«
»Irgendwie beide«, sagte Amanda lachend. »Das ist die volle Wahrheit, und nichts als die Wahrheit.«
»Oha. Tut mir echt Leid, dass bloß ich es bin. Und, wie ist es gelaufen mit dem Piloten?«
Amanda berichtete. In groben Zügen wenigstens.
An der Stelle mit dem La-Perla -Höschen musste Katrin so sehr lachen, dass Amanda auch langsam anfing, das Komische an der Szene zu begreifen.
»Guter Typ!«, stellte Katrin schließlich sachlich fest. »Er scheint Phantasie und Einfühlungsvermögen zu haben. Und du hattest natürlich eine kleine Bestrafung verdient, Amanda. Halt dir diesen Mann warm, der hat was!«
Amanda ging nicht weiter darauf ein, aber erzählte dafür von ihren merkwürdigen Träumen. Die mittlerweile sogar wiedergekehrt waren.
»Das hat was zu bedeuten«, orakelte Katrin natürlich sofort. Sie klang aufgeregt, als sie fortfuhr: »Hundertprozentig. Du musst unbedingt rausfinden, was. Dein Unterbewusstes versucht dir eine wichtige Botschaft zu senden, so viel ist mal klar. Deshalb kehren die Träume auch wieder. Ganz offenbar ist die Message noch nicht in deinem bewussten Denken angekommen.«
»Das habe ich mir auch schon überlegt. Deshalb will ich in den nächsten Tagen Ricardo besuchen. Vielleicht kann er mir auf die Sprünge helfen.«
»Ich an deiner Stelle wäre längst da gewesen«, sagte Katrin. »Es könnte sich um Bilder aus einem früheren Leben handeln, Amanda. Ich weiß, du stehst dem Thema Wiedergeburt der Seele skeptisch gegenüber, aber sei um Himmels willen jetzt mal nicht so voreingenommen. Wer weiß, was sich da abgespielt haben mag.«
»Themenwechsel«, warf Amanda ein. »Du hast doch nicht nur deswegen angerufen, weil du neueste Details aus Amandas Liebestagebuch hören wolltest, oder?«
Abgrundtiefes Seufzen scholl aus dem Hörer. »Nein, ich brauche deinen Rat als Freundin und erfahrene Sexpertin. Aber lach jetzt bitte nicht, okay?«
»Wie käme ich denn dazu?«, entrüstete sich Amanda im Scherz, lachte dann aber doch. Nachdem Katrin ihr Sprüchlein aufgesagt hatte.
»Wie bitte?« – An dieser Stelle lachte Amanda …
»Sam will, dass ich mit ihm einen Swingerclub besuche!«, wiederholte Katrin lauter. »Er hat bereits Flüge gebucht. Deshalb rufe ich unter anderem auch an. Wir kommen nächstes Wochenende bereits auf die Insel. Es wäre lieb, wenn du wie immer vorher auf unserer Finca vorbeischauen könntest. Und reiß alle Fenster weit auf, ja?«
»Klar, mach ich gerne. Sag mal, dieser Club … der ist also hier, auf der Insel? Habe ich das richtig verstanden?«
»Absolut. Der Betreiber ist ein Belgier. Sam hat die einschlägige Homepage im Internet gefunden.«
»Ach ja. Wo auch sonst. Und? Freust du dich?«
»Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen geschockt.«
»Wie, du?« – hier lachte Amanda jetzt ein zweites Mal. »Ich wusste nicht, dass dich irgendetwas rund um das unerschöpfliche Thema Sex herum noch schocken kann, Katrinchen!«
»Ich bin nicht wegen der Swinger geschockt. Ich bin wegen Sam geschockt.«
»Verstehe. Du hättest ihm das nicht zugetraut. An dem Spruch mit den stillen Wassern ist eben doch jede Menge dran.«
»Auch darin stimme ich zu. Allerdings hatte ich bisher
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