Die Liebesgöttin (German Edition)
immer geglaubt, Sam sei so in mich verschossen, dass er … dass er nicht auf so eine Idee käme« – Katrin holte einmal tief Luft, ehe sie fortfuhr: »Ich hatte geglaubt, er bekäme im Bett von mir, was er wolle. Letztendlich war er anfangs doch ein reichlich unbeschriebenes Blatt. Himmel, wenn ich an unsere ersten Male denke! Ich habe tatsächlich befürchtet, der Süße käme nie richtig in die Gänge. Was war Sammy schüchtern, nur so zum Beispiel. Und jetzt steht der plötzlich auf Partnerwechsel und Gruppensex und so Sachen. Was glaubst du, wie blöd ich mir vorkomme?«
»Ehrlich gesagt, finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Irgendwie habe ich das Gefühl, euere kleine Liebe könnte ein bisschen mehr Pep vertragen. Vielleicht wächst sie dabei. Oder sie verbraucht sich, nutzt sich ab zu einem Nichts. Dann seid ihr beide frei für Größeres, Sam und du. Entschuldige, ist nur so ein Gedanke, der mir eben kam.«
Jetzt war es an Katrin »Themenwechsel!« zu rufen.
Allerdings hatte Amanda noch eine weitere kluge Bemerkung auf Lager: »Außerdem musst du – müsst ihr – ja nicht hautnah ins Geschehen eingreifen. Sprich: eine Runde mitvögeln. Soviel ich weiß, haben die Swinger-clubs alle eine nette Bar und andere Annehmlichkeiten zu bieten. Tu einfach so, als würdet ihr gemeinsam irgendeine lauschige Party besuchen. Recht viel mehr ist es ja auch nicht.«
»Ja, ja, danke für den Tipp«, sagte Katrin, ehe sie wirklich das Thema wechselte. »Und? Wann siehst du ihn wieder, deinen Piloten?«
»Vermutlich gar nicht.«
»Das glaubst du doch selbst nicht, Amanda!«
»Das glaube ich aber doch. Ich war nach der Höschenszene so verärgert und habe ihm recht deutlich zu verstehen gegeben: Das war’s, Süßer! Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann kaum mehr geh’n.«
Katrin kicherte ungehemmt in den Hörer. Denn Amanda hatte die letzten beiden Sätze mit komisch verzerrter Stimme gesprochen. Ulknudel, die sie oft und gerne auch war.
»Wieso rufst du ihn nicht an und lädst ihn ein? Zu einem Besuch in diesem Swingerparadies? Wir gehen alle vier gemeinsam hin. Das wär’s doch!«, rief Katrin schließlich, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.
»Vielen Dank …«
»O bitte, keine Ursache! Langsam finde ich die Idee wirklich reizvoll, muss ich sagen.«
»Katrin! Hör mir zu, ohne mich zu unterbrechen,bitte. Ich wollte eben sagen … Vielen Dank, aber nein! … ehe du mir ins Wort gefallen bist. Ich werde Peter unter gar keinen Umständen von mir aus kontaktieren.«
»Vermutlich hast du sogar Recht«, sagte Katrin langsam. »Ein Weilchen solltest du tatsächlich noch abwarten. Ich bin mir sowieso ziemlich sicher, dass er sich bald meldet. Wahrscheinlich kommen Blumen oder Champagner oder Parfüm. Männliche Aktionen sind ziemlich vorhersehbar.«
»Eben!«
»Na gut, genehmigt! Warte noch. Aber falls er sich nicht innerhalb der nächsten, sagen wir mal, maximal 48 Stunden gemeldet hat, dann …«
»Dann lass ich ihn sausen, verlass dich drauf!«, sagte Amanda. »Er kriegt keine zweite Chance. Punkt.«
»Okay. Aber du schickst ihm wenigstens eine SMS, oder?«
»Wozu das denn?«
»Na ja, irgendein definiertes Ende muss schließlich her, schon rein karmamäßig. Denk daran, Amanda! Was du in diesem Leben nicht lösen kannst oder willst, musst du im nächsten nochmals durch- und abarbeiten. Das kann ganz schön nervig werden, bei all deinen halb oder gleich ganz unabgeschlossenen Männergeschichten. Ich meine es ja bloß gut mit dir, als Freundin.«
»Ich habe keine unabgeschlossenen Männergeschichten. Weder halbe noch ganze.«
»So, und was ist mit Adrian ? Hm?«
»Das Kapitel Adrian ist abgeschlossen!«
»Ist es nicht. Weder halb, noch ganz. Jedenfalls nicht von deiner Warte aus. Und das weißt du auch genau, Amandalein. Versprichst du mir wenigstens das Eine?«
»Was denn?«
»Du schaust so bald wie möglich bei Ricardo vorbei!«
»Heiliges Hexenehrenwort. Ich muss ihm sowieso die Hammelbeine lang ziehen. Seine Schlangen sollten allmählich wieder mal gefüttert werden. Ich denke gar nicht daran, eine lebende Ratte zu besorgen. Es ist sein Terrarium, da in meinem Nebenhäuschen. Also ist es auch sein verdammter Job.«
»Stimmt«, bestätigte Katrin heiter. »Ich bewundere dich sowieso, wie du die ekligen Viecher bei dir auf der Finca haben kannst.«
»Sie sind wunderschön. Und interessant zu beobachten. Außerdem könnte Ricardo sie in seiner Höhle ja gar nicht
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