Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)
mich angesprochen!«
Ich nickte. »Ja, ich schätze, daraus kann was werden.«
Er nahm noch ein paar Bissen Pizza. »Erzähl schon, was ist gestern mit deiner Mom passiert? Zuerst geht sie ab wie eine Furie und dann lädt sie uns zum Eis ein?«
»Sie hat einfach nur Angst, dass irgendjemand das mit mir rauskriegt. Das war der Grund, warum wir von Kalifornien hierhergezogen sind und alles hinter uns gelassen haben.«
»Verstehe.«
»Du hast das doch niemandem erzählt, oder?«
»Natürlich nicht.«
»Gut. Sonst müsste ich dir einen Schlag verpassen.«
Er sah mich ängstlich an. »Du machst Witze, oder?«
»Wie ein Zitteraal.«
Er hörte auf zu kauen. Ich drückte seinen Arm. »Entspann dich, ich mache nur Spaß.« Dann fügte ich hinzu: »Mehr oder weniger.«
In dem Moment kam Taylor an unseren Tisch. Sie trug ebenfalls ihr Cheerleading-Outfit und sah so hübsch aus wie immer. Ich spürte, wie meine Zunge sich verknotete, und ich fing an, wie verrückt zu blinzeln.
»Hallo, Michael. Ist dieser Stuhl besetzt?«
»Nein, du kannst ihn ruhig mitnehmen. Ich trag ihn dir sogar«, bot Ostin eifrig an.
Sie warf ihn einen Blick zu. »Nein, ich meine, kann ich hier sitzen?«
»Klar«, sagte ich. Ich konnte nicht glauben, dass sie bei uns sitzen wollte. Sie drehte sich zu Ostin, der vor Aufregung zu hyperventilieren schien. »Dallas, nicht wahr?«
»Ostin.«
»Richtig. Ich wusste, es hatte was mit Texas zu tun.«
»Ich habe Ostin gerade von unserem Klub erzählt«, erklärte ich.
Taylor wurde plötzlich nervös. »Hast du ihm sonst noch was erzählt?«
»Nein.«
Ostin sah uns neugierig an. »Mir was erzählt?«
»Nichts«, antwortete ich.
»Nichts«, wiederholte Taylor und wandte sich wieder mir zu. »Kannst du dich noch daran erinnern, dass du mich gefragt hattest, wo ich geboren wurde? Du wirst nicht glauben, was ich herausgefunden habe.«
Aber bevor sie damit rausrücken konnte, kamen zwei Jungs in College-Jacken an unseren Tisch. Spencer und Drew. Beide spielten im Basketball-Team und waren zwei der coolsten Jungs an der Meridian.
»Hey, Taylor«, rief Spencer. »Alles fit?«
Sie lächelte. »Hallo, Jungs.«
Sie setzten sich an unseren Tisch.
»Das ist mein Freund Michael«, stellte Taylor mich vor. Der größere der beiden streckte die Hand aus.
»Hey, ich bin Spencer.«
Der andere Kerl nickte nur mit dem Kopf. »Drew.«
»Hallo«, begrüßte ich die beiden. Ostin war völlig verwirrt angesichts all dieser wichtigen Leute um uns herum. »Und? Seid ihr Jungs nervös wegen des Spiels?«, fragte Taylor.
»Nee«, meinte Spencer. »Es ist doch nur ein Spiel wie jedes andere.«
»Wohl kaum«, sagte sie zu mir. »Es ist die Regional-Meisterschaft. Der Sieger dieses Spiels tritt in der Länderausscheidung an.«
Drew erklärte: »Cottonwood hat die letzten drei Spiele gewonnen. Die haben diesen Flügelspieler, der ist eine Granate.«
Ostin sah ihn fragend an. »In echt jetzt?«
»Was?«
»Eine Handgranate oder eine Mörsergranate?«
Ich trat Ostin unter dem Tisch ans Schienbein.
Drew sah mich an. »Woher hast du das Veilchen?«
»Bin in eine Schlägerei geraten.«
Er wandte sich an Taylor. »Hey, das ist aber nicht der Kerl, von dem du uns erzählt hast, oder? Der Jack in den Arsch getreten hat?«
»Das ist er«, bestätigte Taylor. »Ich hab mit eigenen Augen gesehen, wie er Jack und die beiden anderen Jungs verprügelt hat. Er hat einen schwarzen Gürtel.«
»Du verarschst mich.« Drew sah mich ehrfurchtsvoll an. »Alter, du bist eine Legende!«
Ich war nicht sicher, was ich darauf antworten sollte. »Danke.«
»Ich bin Ostin«, stellte sich Ostin vor.
»Isst du beide Stücke Pizza?«, fragte Drew ihn.
»Äh … «
»Cool.« Drew langte über den Tisch, nahm sich ein Stück und stopfte sich die Hälfte davon in den Mund.
Zwei weitere Cheerleaderinnen kamen an unseren Tisch. »Hey, Jungs, hallo, Tay.«
»Hallo, Dom, hallo, Maddie«, grüßte Taylor zurück.
»Hey Mädels«, sagte Drew. »Rutsch rüber, Houston.«
»Ostin«, verbesserte Ostin.
Die Mädchen setzten sich zwischen Drew und Ostin. Ostin strahlte, als wäre er im Himmel – ein nervöser Himmel zwar, aber Himmel ist Himmel. Ich drehte mich immer wieder weg, wenn ich blinzeln musste, in der Hoffnung, dass niemand es bemerken würde. »Nach dem Spiel steigt eine Party bei Maddie zu Hause«, sagte Dominique. »Kommt ihr alle?«
»Klar«, sagte Spencer. »Wir werden da sein.«
»Kannst du auch kommen, Tay?«
»Ja.«
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