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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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könnte helfen.«
    Als Daniel nach Hause kam, saß Anna mit Sally immer noch in der Küche. Rezepte, Listen und Notizzettel lagen auf dem Tisch verstreut, die Hälfte eines Pfirsichkuchens und eine Flasche Weißwein standen dazwischen.
    »Mir ist gleich, wie sehr wir den Gouverneur beeindrucken wollen«, sagte Anna zu Sally. »Haggis wird nicht serviert. Ich würde grün werden, wenn ich Innereien essen muss.«
    »Sie werden ja eine feine Chirurgin abgeben, wenn Sie so empfindlich sind.«
    »Ich bin nicht empfindlich, wenn ich es sehen oder anfassen muss, sondern wenn es in meinen Magen soll.«
    »Guten Abend, Ladys.«
    Annas Kopf ruckte mit einem strahlenden Lächeln hoch. »Daniel.« Sie sprang auf und nahm seine Hände. »Sally und ich planen gerade für die Dinnerparty. Ich fürchte, ich habe sie gekränkt, weil ich ihren Haggis nicht gebührend würdige. Aber ich denke, unsere Gäste würden sich auch lieber für den Coq au Vin entscheiden.«
    »Das überlasse ich ganz euch.« Er beugte sich vor, um sie zu küssen. »Es hat länger gedauert, als ich annahm. Ich bin froh, dass du nicht mit dem Abendessen auf mich gewartet hast.«
    »Abendessen?« Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie flau sie sich fühlte. »Sally und ich haben ihren Pfirsichkuchen probiert. Möchtest du ein Stück?«
    Seine Augen brannten vom Lesen einer Unmenge von Seiten mit Kleingedrucktem. »Später. Aber ich könnte ein Glas Wein gebrauchen. Wenn ihr noch welchen übrig gelassen habt …«
    »Oh.« Verdutzt blickte sie auf die fast leere Flasche Wein.
    »Ich gehe erst duschen.«
    »Ich komme mit dir nach oben.« Anna suchte zwischen den Blättern auf dem Tisch nach etwas. »Hier. Ich wollte die Einladungsliste mit dir durchgehen, damit wir niemanden vergessen.«
    »Gut. Gehen Sie ruhig zu Bett, Sally. Ich nehme mir nachher ein Stück von Ihrem Kuchen.«
    »Ja, Sir. Gute Nacht.«
    »Du siehst müde aus, Daniel. War es ein harter Tag?«
    »Nicht anders als sonst.« Den Arm um ihre Taille gelegt, ging er gemeinsam mit ihr die Treppe hinauf. »Nur ein paar Probleme mit den Details in einem Deal, an dem ich gerade arbeite. Ich denke, wir haben sie gelöst.«
    »Kannst du darüber reden?«
    »Ich bringe meine Probleme nicht mit nach Hause.« Er drückte sie leicht. »Ich habe den Nachmittag mit deinem Vater verbracht.«
    »So?« Argwohn flackerte auf, aber ihre Stimme blieb ruhig. »Wie geht es ihm?«
    »Gut. Und er kann Geschäft und Privates auseinanderhalten. Er hat aber auch nach dir gefragt.« Er sagte es leise, denn er kannte das angespannte kleine Lächeln auf ihrem Gesicht.
    »Wirklich?«
    »Aye.«
    Daniel öffnete die Schlafzimmertür, und sie trat vor ihm ein. Weil ihr plötzlich heiß war, ging sie ans Fenster und lehnte sich hinaus. »Vielleicht sollte ich ihn anstellen, damit er aufhört, mir aus dem Weg zu gehen.«
    »Er sorgt sich eben nur um seine Tochter.«
    »Es gibt nichts, worum er sich Sorgen machen müsste.«
    »Davon kann er sich bei dem Dinner nächste Woche selbst überzeugen.«
    Anna drehte sich um, die Gästeliste in der Hand zerknüllt. »Er kommt?«
    »Aye.«
    Sie stieß den Atem aus, dann lächelte sie. »Wahrscheinlich muss ich dir dafür danken.«
    »Ich glaube, deine Mutter hat da mehr mit zu tun.« Er warf Jackett und Krawatte auf einen der Sessel, die Anna vor den Kamin hatte stellen lassen. Als er sein Hemd aufknöpfte, stieg ihm der Duft von Wickenblüten in die Nase, die Anna in einer Schale auf der Fensterbank arrangiert hatte. Kleine Dinge, die einen riesengroßen Unterschied machten. Daniel ließ von den Knöpfen seines Hemdes ab, um Anna in die Arme zu nehmen.
    Sie spürte das jähe Aufflammen von Emotionen, schlang die Arme um seine Taille und ließ sich von den Gefühlen überschwemmen. Daniel küsste sie aufs Haar und gab sie dann frei.
    »Wofür war das?«
    »Dafür, dass du hier bist«, sagte er simpel. »Dafür, dass du du bist.« Mit einem erleichterten Seufzer streifte er seine Schuhe und die restliche Kleidung ab. »Ich brauche nicht lange. Du kannst mir die Namen vorlesen, während ich unter der Dusche stehe.« Damit ging er ins Bad.
    Mit gerunzelter Stirn sah Anna auf den achtlos zu Boden geworfenen Kleiderhaufen. Würde sie sich je daran gewöhnen können? Die offensichtliche Alternative, die sich aufdrängte, ignorierend, stieg sie mit einem großen Schritt über den Stapel. Eine Frau, die einem Mann hinterherräumte, war selbst schuld.
    »Also, da wären zum einen der Gouverneur und seine

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