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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Ganz egal, wo.«
    Mit einem triumphierenden Laut nahm er sie. Und jedes Mal, so dachte sie benommen, war die Erfahrung aufregender, schöner, wunderbarer. Das erste Mal, das hundertste Mal, die Leidenschaft würde nie stumpf werden. Ob unter freiem Himmel auf dem Gras oder in einem Zimmer unter warmen Federn. Ob am helllichten Tag oder im schützenden Dunkel der Nacht. Sie würde nie aufhören, sich nach ihm zu sehnen. Von all den Fragen, die in ihrem Kopf schwirrten, dieser Antwort war sie sich absolut sicher. Die Sehnsucht nach ihm würde nie schwinden.
    Sie schlang die Beine um ihn und barg das Gesicht an seiner Schulter, während ihr Atem immer schneller ging. Sie krallte sich in seinem Rücken fest und fühlte seinen Schweiß an ihren Händen. Und während sie sich miteinander bewegten, saß sie auf dem Karussell, flog mit der Achterbahn und verlief sich im Irrgarten.
    »Du siehst wunderbar aus.« Daniel betrachtete sie, während sie sich im Spiegel musterte. »Absolut umwerfend.«
    Die Worte wärmten sie, auch wenn sie sich bisher nie viel aus Komplimenten gemacht hatte. Das Kleid ließ ihre Schultern frei und fiel in weichen Falten bis zu ihren Füßen. Perlen waren auf die Korsage gestickt und liefen bis auf den langen Rock hinunter. Myra hatte sie überredet, dieses Kleid zu kaufen. Es hatte ein großes Loch in ihre Ersparnisse gerissen, Geld, das sie eigentlich für ihren Unterhalt im Herbst eingeplant hatte, aber sie war sicher, dass sie die Habenseite irgendwie wieder ausgleichen konnte. Und der Ausdruck auf Daniels Gesicht war jeden Penny wert.
    »Gefällt es dir?«
    Wie konnte er ihr erklären, dass, obwohl er jeden Zentimeter an ihr kannte, allein ihr Anblick ihm immer noch den Atem rauben konnte? Sie hatte recht damit gehabt, als sie ihm vorgeworfen hatte, dass er sie vorführen wollte. Wenn einem Mann etwas so Exquisites gehörte, musste er es der Welt zeigen. Nein, das konnte er nicht erklären. »Es gefällt mir so gut, dass ich wünschte, der Abend wäre schon vorüber.«
    Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, für sich selbst und für ihn. »Du siehst aber auch wunderbar in dem Dinnerjacket aus. So elegant barbarisch.«
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. »Barbarisch?«
    »Ändere das nie.« Sie streckte ihm beide Hände entgegen. »Was immer auch anders wird, das darf sich nicht ändern.«
    Er hielt ihre Hände an seine Lippen, küsste erst die eine, dann die andere. »Ich bezweifle, dass ich das könnte, selbst wenn ich wollte. Genauso wenig wie du etwas daran ändern kannst, dass du eine Lady bist – selbst nach zu viel Wein und Pfirsichkuchen.«
    Sie wollte ihm einen vorwurfsvollen Blick senden, doch sie musste lachen. »Das wirst du mich wohl nie vergessen lassen.«
    »Himmel, nein! Das war einer der faszinierendsten Abende meines Lebens. Anna, ich bin verrückt nach dir.«
    »Ja, das sagtest du schon.« Sie presste ihrer beider verschlungenen Hände an ihre Wange. »Das ist auch so etwas. Ändere das nie.«
    »Das werde ich nicht. Ich mag es, wenn du die Kamee trägst.« Er strich mit einem Finger darüber.
    »Sie bedeutet mir sehr viel.«
    »Aber meinen Ring nimmst du nicht an.«
    »Daniel …«
    »Du nimmst meinen Ring nicht an«, wiederholte er. »Aber ich möchte, dass du das hier annimmst.« Er zog ein Etui aus seiner Tasche.
    Anna faltete die Hände. »Daniel, du musst mir keine Geschenke kaufen.«
    »Das ist mir klar.« Was ihm nicht klar war, war, wie er diese Tatsache akzeptieren sollte. »Vielleicht bringt mich das dazu, es zu wollen. Komm schon, tu mir den Gefallen«, sagte er und brachte sie damit zum Lachen.
    »Auch das hast du schon gesagt.« Weil er lächelte, nahm sie das Etui entgegen. »Danke.« Und als sie dann das flache Kästchen öffnete, verschlug es ihr die Sprache.
    »Stimmt etwas nicht damit?«
    Sie schaffte es, den Kopf zu schütteln. Perlen und Diamanten. Unschuldig in ihrer Reinheit, arrogant in ihrer Schönheit, lagen die Ohrringe auf schwarzem Samt und funkelten vor Leben. Eine diamantene Träne hing von dem milchig weißen Globus herab. Der eine strahlend schillernd, der andere sanft schimmernd, bildeten sie zusammen eine perfekte Einheit.
    »Daniel, sie sind …« Sie sah zu ihm hoch. »Sie sind so wunderschön. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Du hast es doch gerade gesagt.« Erleichtert nahm er die Ohrringe aus ihrem Futteral. »Wahrscheinlich solltest du Myra danken, ich habe sie nämlich um Rat gefragt. Sie sagte etwas über Klasse

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