Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
Vom Netzwerk:
Heftpflaster. Tut nur eine Sekunde weh, weil du mir ja dann bei der Heilung hilfst. Bereit?«
    Als Antwort griff Gabriel nach meinen Fingern, und ich senkte meinen Schutzwall, um meine Energie freizusetzen. Ich bekam einen Heidenschreck, als sie nur so aus mir herausschoss und Gabriel von einem Regen aus grünen Funken getroffen wurde. Er fuhr zusammen, als hätte ich ihm einen Stromschlag verpasst, und die Wunde auf seinem Rücken verschwand, als hätte es sie nie gegeben.
    Noch nie hatten meine Gaben so schnell funktioniert, sie waren aber auch noch nie so außer Rand und Band gewesen. Entsetzt entriss ich Gabriel meine Hand. Jäh überfielen mich unbändige Schmerzen, als sich auf meinem Rücken eine ähnliche Wunde bildete und sich auf meinem ganzen Körper Blutergüsse und Schnittwunden verteilten. Mich erleichterte das, denn das war normal. Jetzt konnte Gabriel mir helfen, mich zu heilen. Ich malte mir die hässliche Wunde auf meinem Rücken aus und zuckte zusammen, als mich noch mehr Energie durchströmte und mit sengenden Schmerzen in die Wunde fuhr. Ich schrie auf, als alles auf einmal verheilte, einschließlich der Verletzungen, die ich mir beim Kampf mit Mark zugezogen hatte.
    Was geschieht mit mir?
    »Was war das?«, fragte Gabriel. Er veränderte seine Position, bewegte seine Rückenmuskeln, und dann setzte er sich mit völlig verwirrter Miene auf. »Wie hast du das geschafft?«, fragte er verwundert.
    Ich hatte Gabriel geheilt, ohne mir die Verletzung oder den Heilungsprozess vorstellen zu müssen. Das hatte es noch nie gegeben. Ich sank zurück auf meine Fersen und wäre dabei beinahe hingefallen, wenn Gabriel mich nicht blitzschnell an den Unterarmen festgehalten hätte. Asher ging um uns herum, um einen Blick auf meinen Rücken zu werfen. Ich zog mein Shirt so gut es ging nach vorn und betrachtete den Stoff, der kaum blutig war, weil die Wunde so schnell verheilt war. Mir fiel die Kinnlade herunter, und ich brachte kein Wort heraus.
    »Was zum Teufel …?«, fragte Asher verblüfft.
    Völlig ratlos zuckte ich mit den Schultern.
    »Alles okay mit dir?«, fragte Gabriel und strich mit einem Finger über meine Wange.
    Außerstande, auch nur noch eine Sekunde länger zu funktionieren, schüttelte ich den Kopf.
    Gabriel zog mich auf seinen Schoß. Heiße Tränen drohten, und ich drückte mein Gesicht an seinen Hals, damit es niemand mitbekam. Ich konnte die Blicke spüren und ausnahmsweise war es mir egal, was sie darüber dachten, mich zusammen mit Gabriel zu sehen. Die Veränderung musste durch Erin und die Begleiterscheinungen rund um ihren Tod herbeigeführt worden sein. Gabriel schlang seine Arme um meinen Rücken und eines meiner Beine und drückte mich fürsorglich näher an sich.
    Ich sollte die anderen heilen, dachte ich. Der Gedanke jagte mir Angst ein, denn ich hatte keine Ahnung, inwieweit sich meine Gaben noch verändert hatten.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Gabriel. »Die werden schon versorgt.«
    Ich senkte meinen Schutzwall so weit, dass ich die Gegenwart der drei Frauen, die zu uns in die Chapel Street gekommen waren, spüren konnte.
    Diese Frauen sind Phönixe, stimmt’s?
    Gabriel nickte.
    Zu jeder anderen Zeit hätte ich sofort tausend Fragen gehabt, aber die Ereignisse dieses Abends holten mich ein. Pures Adrenalin, die Leugnung jeglicher Gefahr und der unbändige Wunsch, meine Familie in Sicherheit zu sehen, hatten mich durch die Nacht getragen. Jetzt, geborgen in Gabriels Armen, konnte ich mich nicht länger davor verstecken, was geschehen war.
    Bring mich weg von hier, Gabriel. Bitte!
    Er stand auf, hob mich hoch und legte meine Arme um seinen Hals, sodass alle anderen abgeblockt wurden. Er stellte Seamus eine Frage, und ich hörte dessen dröhnende Antwort,und dann trug mich Gabriel hinaus. Mir war egal, wohin wir gingen, Hauptsache, ich sah niemanden mehr. Die Luft veränderte sich, und ich hob endlich den Kopf. Wir standen auf einem steinernen Balkon mit Blick auf einen kleinen Garten. Ohne die Sicherheit des Hauses aufzugeben, hatte Gabriel mich ins Freie getragen. Seine Geste rührte mich so sehr, dass ich dachte, ich würde weinen. Doch meine Augen waren durch übermäßigen Gebrauch ausgetrocknet.
    Der Verlust Erins hatte einen Teil meines Herzens ausgehöhlt, und es schien, als würde der Schmerz angesichts all der Toten um mich herum nie mehr vergehen. Die unheilbare Trauer würde mich von nun an immer begleiten.
    Auf dem Balkon standen keine Stühle, aber Gabriel

Weitere Kostenlose Bücher