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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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stattdessen wurde es mucksmäuschenstill. Ich rutschte auf meinem Stuhl herum, ergriff meine Gabel und legte sie dann wieder weg. Mit dieser Reaktion hatte ich gar nicht gerechnet.
    »Okay, ich bin dann mal so frei und frage einfach: Wer zum Teufel ist Elizabeth Dubois?« Erin wagte sich vor.
    »Nur eine der mächtigsten Heilerinnen, von der wir je gehört haben«, antwortete Asher.
    Alle Einzelheiten darüber, welche Auswirkungen Elizabeth auf seine Familie gehabt hatte, ließ er aus. Ich traute mich,ihm in die Augen zu sehen. Vorwürfe, Wut, Enttäuschung, all das hatte ich darin zu lesen erwartet, aber ich sah nichts davon. Ashers Blick war ruhig und klar.
    »Schau nicht so!«, sagte er. Ich begriff, dass ich ein entsetztes Gesicht gemacht haben musste. »Remy, das ist okay. Es ergibt sogar Sinn, um ehrlich zu sein. Deine Fähigkeiten übertreffen einfach alles. Du konntest nur von einer mächtigen Heilerin abstammen, und Elizabeth war eine der mächtigsten, die wir je kannten.«
    »Macht euch dieser Zufall denn keine Angst?«, fragte ich verwirrt.
    »Nein«, erwiderte Gabriel. »Es gibt nun mal nur eine begrenzte Anzahl von Familien. Da mussten wir deine Vorfahren zwangsläufig kennen. Und wer sind wir, dass wir dich dafür verantwortlich machen, was irgendeine Verwandte von dir vor hundert Jahren getrieben hat?«
    Ich hatte mich darauf vorbereitet, dass sich für mich ein Abgrund auftun würde, und war jetzt völlig perplex.
    »Ich weiß nicht. Irgendwie will ich Remy jetzt umbringen«, sagte Lottie. Alle drehten den Kopf zu ihr, und sie lachte, sodass um ihre grünen Augen Lachfältchen entstanden. »Leute, das war ein Scherz! Darüber sind wir hinaus, denke ich.« Dann begann sie den Tisch abzuräumen und setzte damit das Signal, dass die Unterhaltung und das Abendessen zu Ende waren.

    Bis auf Asher und Lucy machten sich alle ins Erdgeschoss auf, um sich – na, was schon? – weitere Folgen von Dr. Who anzuschauen. Ich sank in eine Sofaecke und hätte Erin dafür umarmen können, dass sie sich neben mich setzte und Gabrieldadurch wirkungsvoll abblockte. Allerdings lächelte ich zu früh erleichtert auf, denn er setzte sich einfach zu meinen Füßen auf den Boden und lehnte sich an die Armlehne des Sofas.
    Mit der Schulter berührte er mehr als einmal mein Knie, was natürlich reiner Zufall sein konnte. Das glaubte ich zumindest, bis seine Hand über meinen bloßen Fuß glitt und sein Daumen zärtlich über meinen Spann strich. Ich zuckte derart zusammen, dass Erin mir einen befremdeten Blick zuwarf, dann zog ich meine Beine an. Sobald Erins Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher gerichtet war, schubste ich Gabriel an der Schulter. Er lächelte schelmisch, und ich schaute finster zurück.
    Plötzlich klingelte sein Handy. Er griff in seine Tasche, zog es heraus und sah aufs Display. Als er einen Finger hochhielt, stellte Lottie am Fernseher den Ton ab. Gabriel warf uns einen warnenden Blick zu, schaltete am Handy den Lautsprecher ein und nahm das Gespräch an.
    »Miranda, hi!«
    »Gabriel«, meinte eine weibliche Stimme in schleppendem Tonfall. »Ich hoffe, ich habe dich nicht gerade bei irgendetwas unterbrochen …« Die Stimme der Beschützerin war voller Anspielungen. Gabriels Wangen färbten sich rosa, und ich hob die Augenbrauen.
    »Überhaupt nicht. Und bei euch? Alles in Ordnung, hoffe ich«, fragte er.
    »Spencer und mir geht’s gut. Du bist es, um den wir uns Sorgen machen. Steckst du in Schwierigkeiten, mein Lieber?«, fragte sie.
    Gabriel stutzte. »Wieso sollte ich?«
    »Na ja, Lottie und du, ihr taucht hier ohne Asher auf, ihr verratet uns nicht, wo ihr euch einquartiert habt, und dann gibt es Gerede. Gerede über die Blackwells und einHeilermädchen. Gabriel, du verheimlichst mir doch was. Ich bin beleidigt«, setzte sie schmollend hinzu.
    Wie war die denn drauf? Natürlich hatten sie inzwischen von mir gehört, das war nicht weiter überraschend. Aber wie würde Gabriel mit den direkten Fragen einer alten Familienfreundin umgehen?
    Er lachte. »Ach was, bist du nicht! Wir haben doch alle unsere kleinen Geheimnisse. Nachdem wir sind, wer wir sind, ist das ja wohl zwangsläufig so.«
    »Schon, aber deine Geheimnisse sind an meiner Türschwelle gelandet.«
    Lottie beugte sich auf ihrem Sessel vor. Erin lehnte sich flüsternd zu ihr, aber Lotties grüne Augen verengten sich. Sie drückte einen Finger an die Lippen und beobachtete Gabriel.
    Er klang nun weniger ruhig als zuvor. »Wie meinst du

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