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Die Macht der Medusa

Die Macht der Medusa

Titel: Die Macht der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesen Körper verlassen, Professor. Sie ist nur noch ein toter Steinblock. Ich kann mit ihr nichts anfangen, doch für unsere Ermittlungen ist sie der Hinweis oder die Spur. Wir wissen, wie sie heißt, und wir werden in ihrem Umfeld Nachforschungen betreiben. Es muß ein bestimmtes Ereignis gegeben haben, das sie zu dem gemacht hat, was wir hier gesehen haben.«
    »Gibt es denn einen Verdacht?«
    »Nein, nichts Konkretes«, sagte ich. »Nur die alte Medusa-Legende, die hier allerdings nicht voll durchschlägt wie bei früheren Fällen dieser Art.«
    »Tja«, sagte der Professor und strich über seinen linken Arm. »Da bleibe ich doch lieber bei meinen echten Toten. Auch wenn das nicht immer so angenehm ist.«
    »Kein Widerspruch, Professor.«
    Er lächelte. »Sie überlassen die Frau also mir, Mr. Sinclair? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Sie haben.«
    Er atmete tief durch. »Dann werde ich sie untersuchen. Allerdings zusammen mit einem Kollegen. Er ist Chemiker und wird das Material sicherlich untersuchen. Ich bin schon jetzt auf das Ergebnis gespannt.«
    Mir war das egal. Für Jane und mich war der Fall hier abgeschlossen. Zumindest dieser Teil. Wie die Zukunft aussah, würde sich noch erweisen.
    Jane drängte auf den Aufbruch. »Komm, wir haben hier nichts verloren, John. Ich fühle mich nicht eben super, wenn ich mir vorstelle, wer sonst noch hier liegt.«
    Professor Morgan hatte Jane gehört. »Man kann sich manchmal seinen Arbeitsplatz nicht aussuchen. Bei mir ist es anders. Ich habe diesen Job freiwillig gewählt.«
    »Kann das Spaß machen?« fragte Jane.
    »Man gewöhnt sich daran.«
    »Können wir, John?«
    Ich nickte. Der Professor brachte uns noch bis zur Hintertür. Die dünnen Handschuhe hatten wir abgelegt, auch die Hände des Pathologen waren wieder frei.
    Er verabschiedete sich von uns, und auf seinem Gesicht war die Skepsis eingegraben. »Ich bin ehrlich. In Ihrer Haut möchte ich nicht stecken. Schlangen, die in einem versteinerten Körper stecken. Die dann in einem unbegreiflichen Feuer ohne Wärme verbrennen. Auf den Kopf gestellte Naturgesetze. Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Toten. Wer einmal hier eingeliefert wird, der steht in der Regel nicht mehr auf, vorausgesetzt, es geht alles mit rechten Dingen zu, und Sie, Mr. Sinclair, mischen nicht mit.«
    »Ich bezweifle auch, daß wir Sie noch einmal behelligen werden, Professor.«
    »Gut, dann alles Gute.« Er schaute auf seine Pfeife, die er zwischen den Händen drehte. »Und sollten Sie den Fall gelöst haben, dann lassen Sie es mich bitte wissen.«
    »Versprochen!« sagte ich.
    Wir gingen wieder über den Hof. Ich sah, wie Jane versuchte, in die dunklen Ecken zu schauen. Sie suchte dort nach irgendwelchen Bewegungen, die sie allerdings nicht sah, denn um uns herum blieb es ruhig wie in einer Gruft.
    »Willst du wieder fahren, John?«
    »Ja. Ich bringe dich nach Hause.«
    Sie stieg noch nicht ein. »Moment mal, was soll das alles bedeuten? Machst du allein weiter?«
    »Es ist mein Fall.«
    Sie tippte gegen ihre Brust. »Ich bin dabei gewesen. Spiel jetzt nicht Sheila Conolly. Ich werde auch weiterhin an deiner Seite bleiben. Wir müssen diese verdammte Medusa, oder wer immer sich hinter den Vorgängen verbirgt, stellen.«
    »Das werden wir auch.«
    »Ah, du hast wir gesagt.«
    »Richtig. Aber tu mir einen Gefallen. Beschwere dich nicht, wenn du plötzlich zu Stein wirst.«
    »Keine Sorge, auch ich habe meine Erfahrungen.« Jane stieg ein. Als ich saß, fragte sie: »Aber du hast sicherlich nicht vor, noch etwas in dieser Nacht zu unternehmen?«
    »Nein, Jane, habe ich nicht. Zumindest werde ich nicht unterwegs sein. Ich schaue noch bei Suko vorbei und werde auch mit unserer Fahndungsabteilung telefonieren. Es kann durchaus sein, daß der Name Rita Forman registriert ist.«
    »Versuchen kann man es ja mal.« Jane schloß für einen Moment die Augen. »Daß unser Abend so enden würde, hätte ich nie gedacht. Aber das scheint unser Schicksal zu sein – oder nicht?«
    »Kein Einspruch, Euer Ehren...«
    Wir hatten es dann doch umgekehrt gemacht. Jane hatte mich zu Hause vorbeigebracht, weil sie unbedingt mit hoch zu Suko kommen wollte. Lady Sarah hatten wir von unterwegs aus angerufen und ihr erklärt, daß es uns noch gab. Über Einzelheiten hatten wir uns nicht ausgelassen.
    Suko staunte nicht schlecht, als er uns vor der Tür stehen sah. Er trug eine kurze Hose und ein knappes T-Shirt. Wegen der Wärme hatte er die Fenster

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