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Die Macht der Medusa

Die Macht der Medusa

Titel: Die Macht der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alte Badewanne, die seit ihrem Bestehen noch nie gereinigt worden war.
    Auch der direkte Weg verengte sich noch stärker.
    Als wollte sich der Löschteich bewußt versteckt halten, um von so wenig Menschen wie möglich entdeckt zu werden. Das Buschwerk zeigte einen aggressiveren Wuchs. Es drängte sich dicht an das Fahrzeug heran. Manchmal peitschten Blätter gegen die beiden Insassen, oder krumme Zweige wirkten wie Messer, die in irgendwelche Beute schneiden wollten.
    Ein grünes Halbdunkel aus Bäumen, Blättern und Büschen öffnete sich ihnen wie ein Tor. Der Wegführte jetzt hinein in den wild gewachsenen Wald, in dem so gut wie kein Mensch seine Spuren hinterlassen hatte. Hier hatte sich die Natur entwickeln können.
    Der BMW war kein Geländewagen. Um nicht irgendwann festzustecken, mußten sie schon anhalten, aber sie waren auch in den Wald hineingefahren, so daß der kleine Wagen beinahe verschwand. Hinzu kam noch seine grüne Tarnfarbe.
    Der Motor war verstummt. Ruhe breitete sich aus. Die beiden Frauen blieben sitzen. Sie schienen die Stille zunächst genießen zu wollen und hielten die Augen fast geschlossen. Sie hörten das Summen der Insekten, die Stimmen der Vögel.
    Alina lächelte der Vertrauten zu. »Wir sind da.«
    »Fast.«
    »Die paar Schritte.« Alina öffnete die Tür und stieg aus. Ihre Beine versanken bis zu den Waden im hochwachsenden Gras. »Ob sich etwas verändert hat?« fragte sie.
    »Was sollte sich denn verändert haben? Hier ist alles gleich geblieben. Schau dich um.« Miranda hatte den BMW ebenfalls verlassen und die Tür zugedrückt. Sie steckte den Zündschlüssel ein und ging dorthin, wo ihre Freundin schon stand. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich bin sicher, daß Medusa bereits weiß, wer sich da auf den Weg gemacht hat. Ja, das glaube ich fest. Sie weiß es, und wir wissen es ebenfalls.«
    Alina nickte zum Einverständnis, bevor sie fragte: »Spürst du das leichte Brennen auch?«
    »Was meinst du?«
    »Das am Arm. Genau dort, wo die Schlange sitzt. Ich denke, daß ist Medusas Kontakt zu uns. Sie weiß jetzt genau, daß wir hier sind. Sie gibt uns durch die Schlange Bescheid. Sie erwartet uns. Sie will das Trio perfekt machen.«
    »Dann komm!«
    »Einen Moment noch, Miranda. Ich möchte dich etwas fragen. Es ist nicht so, daß ich Angst hätte, aber wir kehren ja wieder zurück in unser normales Leben. Und da gibt es den toten Rob. Die Bullen werden nachforschen und dabei auch auf mich kommen. Sie werden mich befragen. Es kann ja sein, daß wir in der letzten Nacht zusammen im Haus gesehen worden sind, ohne es selbst gemerkt zu haben. Deshalb ist es wichtig, daß du bei deiner Aussage bleibst. Wir waren also in der Nacht zusammen. Ich bin bei dir gewesen.«
    »Klar. So war es doch abgesprochen. Warum fragst du überhaupt danach?«
    »Ich wollte es nur noch einmal wissen.«
    »Es geht alles in Ordnung. Du brauchst dir da wirklich keine Sorgen zu machen.«
    »Gut, dann laß uns zu ihr gehen.«
    Miranda lächelte und streckte der etwas ängstlicheren Alina ihre Hand entgegen, die gern angenommen wurde. So gingen sie wie zwei Freundinnen, die nichts mehr trennen kann, hinein in das Refugium der Stille und betraten einen kleinen Urwald, der sich hier hatte ausbreiten können. Der Teich lag nicht mehr weit entfernt. Zuvor jedoch mußten sie sich manchmal vorankämpfen, denn hier hatte das Unterholz wuchern können. Das immer etwas feuchte Gebiet bot ideale Wachstumsbedingungen. Zudem gaben ihnen die Laubbäume auch in der Höhe Schutz. Ihr dichtes Blätterwerk bildete einen Filter gegen die Strahlen der Sonne. Sie blendete nicht mehr, doch unter dem natürlichen Dach hatte sich die Hitze gehalten und war zu einer Schwüle zusammengebacken worden, die schon den Atem rauben konnte.
    Oft genug mußten sie den Kopf einziehen, um nicht gegen die Hindernisse zu stoßen. Der weiche Boden gab immer nach, wenn sie darauf traten. Farne wuchsen wie grüne Fächer und klatschten gegen ihre Beine. Je näher sie dem versteckt liegenden Teich kamen, um so feuchter wurde die Luft. Um sie herum war die Luft von einem grünlichen Licht erfüllt. Manchmal kam die Sonne durch. Dann fielen die Strahlen wie breite Bahnen zu Boden, aber die Düsternis war trotzdem vorherrschend. Gefiltertes Licht, ein aus Hell und Dunkel gesprenkelter Boden und natürlich der Geruch des Wassers, der für sie zu spüren war. Ein stehendes Gewässer, das im Laufe der Jahre nie abgelassen worden war. Es waren

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