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Die Macht der Medusa

Die Macht der Medusa

Titel: Die Macht der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie immer weiter, bis sie das letzte Haus auf der rechten Seite erreichen. Es ist recht klein und steht etwas versetzt, aber dort sind Sie richtig. Ich weiß allerdings nicht, ob Rita zu Hause ist. Oft ist sie unterwegs.«
    Jane Collins stellte noch eine Frage. »Lebt sie dort allein?«
    »Eigentlich schon. Sie ist ja auch allein, hat keinen Kerl und so. Aber sie verdient sich hin und wieder ein paar Pfund nebenbei. Dann läßt sie Touristen bei sich wohnen, die nicht besonders anspruchsvoll sind.«
    Ich runzelte die Stirn. »Touristen hier? Ich wußte gar nicht, daß es die hier gibt oder sie sich in diese Gegend verirren.«
    »Naja, das sind keine richtigen Touristen, sondern einfach Angler, die sich an den Fluß setzen, um zu fischen. Wir nennen sie einfach nur so.«
    »Klar«, sagte ich und nickte. »Das ist natürlich etwas anderes. Jedenfalls haben Sie hier noch keine Schlangen gesehen.«
    »Um Himmels willen, nein. Und das will ich auch nicht, verdammt. Keine Schlangen.« Er trat zurück. Dann drehte er sich herum und verschwand unter den Zweigen des Kirschbaums, während sein Hund kläffend zu ihm rannte.
    »Sie wissen hier noch nicht, daß sie eine Mitbewohnerin verloren haben«, sagte Suko, als er auf den Rover zuging. »Schlangen sind auch noch nicht gesehen worden, abgesehen von den Tieren, die uns Rita aufs Auge gedrückt hat. Schlangen und Blut, John. Sie muß die Viecher einfach gesehen haben.«
    »Wobei sie versteinerte.«
    »Ja.«
    »Nur beim Anblick der Schlangen? Oder kann sie nicht doch Medusa gesehen haben?«
    Suko legte eine Hand gegen den Außenspiegel. »Ich weiß es nicht, aber ich habe auch nicht vergessen, daß dieser nette Gartenfreund noch von zwei Schwestern sprach.«
    »Wer heißt schon Stheno und Euryale?« warf Jane ein.
    »Müssen sie denn unter diesem Namen agieren?« fragte ich.
    Suko sprang auf den Zug. »Glaubst du eher an ein Inkognito, das sie sich zugelegt haben?«
    »Ja.«
    Wir wollten einsteigen, aber das Handy machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es klingelte, und ich meldete mich so schnell wie möglich.
    Es war Sir James, der mich sprechen wollte und auch sofort zur Sache kam. »John, man hat auf der Terrasse eines Penthouses einen versteinerten Mann ohne Augen gefunden. Er hieß Rob Gilmore. Zwei Kollegen fanden ihn, denn sie waren mit ihm verabredet. Das spielt keine Rolle. Ich wollte sie nur darüber informieren, daß auch London selbst von einem Besuch dieser Medusa nicht verschont geblieben ist.«
    Ich flüsterte einen leisen Fluch und fragte dann: »Weiß man schon mehr über den Mann? Über seinen Background, seine privaten Verhältnisse?«
    »Nein, recht wenig. Er war als Frauenheld bekannt. Ein Broker, ein Schaumensch und so weiter. Doch im letzten halben Jahr muß sich sein Lebenswandel geändert haben. Man sah ihn stets nur mit der gleichen Frau. Sie heißt Alina Gray.«
    »Der Name sagt mir nichts, Sir.«
    »Das dachte ich auch. Die Fahndung nach der Person läuft, doch sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Nicht in ihrer Wohnung und auch nicht an ihrem Arbeitsplatz. Ich könnte mir vorstellen, daß Sie den Namen nicht vergessen sollten.«
    »Keine Angst, das geschieht bestimmt nicht.«
    »Und wie kommen Sie voran?«
    Ich gab ihm einen knappen Bericht und klärte ihn auch kurz über die Hintergründe des Falls auf. Sir James versprach dann, sich zu melden, sollte sich noch etwas ereignen, daß unseren Fall hier in Mainville tangierte.
    Ich steckte den flachen Apparat wieder weg und sah die angespannten Blicke der beiden anderen auf mich gerichtet. »Unsere Medusa oder wer auch immer scheint in London ebenfalls zugeschlagen zu haben«, erklärte ich, bevor ich Sir James’ Anruf wiedergab.
    Jane und Suko staunten, und es war natürlich die Detektivin, die sofort fragte:
    »Medusa oder ihre beiden Schwestern?«
    »Eine reicht mir«, sagte ich und schloß den Wagen auf.
    »Mir ebenfalls.« Jane hielt die Tür fest. »Aber manchmal kommt es knüppeldick...«
    ***
    Sie hatten die Stadt verlassen und damit die stickige Luft, die Menschen und die Enge. Es war schwül geworden. Von Norden her näherte sich allmählich eine Front aus schweren Regengüssen und Gewittern, die schon im Land für Überschwemmungen gesorgt hatte und auch den Süden nicht verschonen würde.
    Sie waren mit dem BMW, der Miranda Ferris gehörte, aufs Land gefahren. Miranda liebte den giftgrünen Roadster, den sie geleast hatte, aber den Luxus mußten sie sich einfach gönnen.
    Mit jedem

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