Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Titel: Die Macht der verlorenen Zeit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DeVa Gantt
Vom Netzwerk:
Koffer und ging rasch von Bord, doch als er den Kopf wandte, sah er, wie sein Vater mühsam humpelnd mit ihm Schritt zu halten versuchte. Es war nicht geplant … es ist einfach passiert … so fängt es immer an … mit einem Ausrutscher, einem unschuldigen Ausrutscher …
    »Mist!«
    John rief einen Wagen. Dann drehte er sich zu seinem Vater um, nahm ihm den Koffer ab und half ihm beim Einsteigen.
    »Viel Glück!«, rief ihnen Jonah Wilkinson nach.
    »Bleiben Sie im Hafen, bis ich mich morgen bei Ihnen melde!«, rief John zur Raven hinüber. »Es könnte sein, dass wir dringend ein Schiff brauchen.«
    Für einen Mittwoch herrschte in der Bank reger Betrieb, doch John und Frederic ließen sich direkt zu Thomas Ashmore führen, der die Bank leitete und mit John bekannt war. »Ich brauche Informationen über einen gewissen Robert Blackford«, sagte John, nachdem er seinen Vater vorgestellt und die beiden Männer einander begrüßt hatten.
    Der Manager wurde vorsichtig. »Um welche Informationen geht es genau?«
    »Robert Blackford hat Les Charmantes vor vier Monaten verlassen und sein nicht unbeträchtliches Vermögen auf diese Bank transferiert. Wir müssen den Mann finden. Deshalb möchte ich wissen, wann er den Schuldschein bei Ihnen eingelöst hat, ob er noch ein Konto bei dieser Bank unterhält oder ob das Geld zu einer anderen Bank transferiert wurde.«
    »Nun, John«, entgegnete Ashmore, »das sind sehr private Informationen. Können Sie mir einen guten Grund nennen, warum ich Ihnen die herausgeben soll?«
    »Der Mann ist ein Mörder, Ashmore.«
    »Nun, John, warum wenden Sie sich dann nicht an die Behörden?«
    »Weil ich ihn selbst finden will, A…«, murmelte John zwischen zusammengebissenen Zähnen und überhörte Frederics Kichern.
    »Nun, John …«
    »Ist ›nun, John‹ alles, was Sie dazu zu sagen haben?«, fiel ihm Frederic ins Wort.
    Ashmore sah Frederic von der Seite her an. »Nun, Sir …«
    »Offenbar ja«, stellte Frederic fest. »Im vergangenen Jahr war dieses Institut als eines von wenigen nicht von der Bankenpanik betroffen. Richtig, Mr Ashmore?«
    Der Mann nickte, aber seine Augen wurden groß wie Untertassen.
    »Ich möchte behaupten, dass ich dank meines Vermögens einen Großteil dazu beigetragen habe. Wenn Sie also eine neue Panik vermeiden möchten, so besorgen Sie die Auskünfte, die mein Sohn verlangt. Falls Sie in zehn Minuten nicht zurück sind, werde ich meine sämtlichen Konten schließen und mir das Geld in bar auszahlen lassen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, Sir.« Ashmore schluckte und eilte davon.
    Sehr gut! , dachte John.
    Joshua Harrington war zufällig Zeuge dieses Disputs geworden und erkannte zu seiner Überraschung John Duvoisin, als dieser sich in den nächstbesten Sessel fallen ließ.
    »Mr Duvoisin?«
    John sah auf und überlegte angestrengt, welcher Name zu diesem Gesicht gehörte.
    »Mr John Duvoisin?«
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte John, während Frederic die beiden Männer interessiert beobachtete.
    »Ich bin Joshua Harrington. Wir sind uns vor Jahren einmal begegnet. Ich habe überlegt, ob Ihre Frau Sie wohl nach Richmond begleitet …?«
    »Charmaine?« John war sichtlich verwirrt. Wer ist dieser Mann? Irgendwie kam ihm der Name bekannt vor.
    »Ja, genau. Charmaine hat längere Zeit bei meiner Frau und mir gelebt, bevor sie Gouvernante auf Les Charmantes wurde.«
    John rieb sich die Stirn. Aber natürlich!
    »Wir machen uns große Sorgen um sie«, fuhr Joshua fort. »Ihr letzter Brief … nun, wir würden sie sehr gern treffen und mit eigenen Augen sehen, dass sie … bei guter Gesundheit ist.«
    Die stumme Botschaft, dass Charmaine durch eine Ehe mit ihm in Gefahr sein könne, ärgerte John. »Ich habe dringende Geschäfte zu erledigen und wollte Charmaine die Reise in ihrem Zustand nicht zumuten.«
    Joshuas erhobene Brauen verrieten, dass seine schlimmsten Befürchtungen offenbar berechtigt waren.
    »Es geht ihr gut«, fügte John rasch hinzu, »aber sie ist trotzdem lieber zu Hause geblieben.«
    Als Thomas Ashmore zurückkehrte, verabschiedete sich John mit einem Nicken.
    Kurze Zeit später verließen John und Frederic mit den gewünschten Informationen die Bank. Blackford hatte sein Geld am fünfzehnten April eingezahlt und konnte sofort über das Konto verfügen, da das Vermögen der Familie und das Siegel von Les Charmantes die nötige Sicherheit garantierten. Ein Viertel des Geldes ließ er sich in bar auszahlen, und der größere Teil

Weitere Kostenlose Bücher