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Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Titel: Die Macht der verlorenen Zeit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DeVa Gantt
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Traum in Erfüllung!«
    »Gwendolyn, bitte!«
    Gwendolyn starrte über Charmaines Schulter. »Psst …!« Charmaine drehte sich um und erschrak, weil John unmittelbar hinter ihr stand.
    »Fertig, my charm ?« Er zwinkerte ihr zu.
    In Johns Gegenwart wurde Gwendolyn plötzlich einsilbig, und Charmaine begriff, dass sie nicht wusste, wer er war. Umgekehrt vermutete Gwendolyn, dass Charmaine diesen Mann sehr gut kannte.
    »Miss Browning, ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, begrüßte John sie in munterem Ton.
    »Woher … woher wissen Sie, wer ich bin?«, stammelte Gwendolyn.
    »Oh, ich erinnere mich gut an Sie. Sie sind Harolds Tochter. Als kleines Mädchen sind Sie immer hinter Ihrem Vater über die Zuckerrohrfelder gerannt.«
    Gwendolyn war sichtlich verwirrt und errötete. »Und wer sind Sie?«, fragte sie und kam sich ziemlich dumm vor.
    »Sie erinnern sich nicht an mich? Nun gut, da Sie uns Ihre Geheimnisse verraten haben, haben Sie auch das Recht, meinen Namen zu erfahren.«
    Hilfesuchend sah Gwendolyn zu Charmaine.
    »Dies ist John Duvoisin, Gwendolyn.«
    Grinsend zog John eine Braue in die Höhe. »Der Bruder von Du-weißt-schon-wem.«
    Gwendolyns Augen wurden groß wie Untertassen. Charmaine hatte noch nie so glühend rote Wangen gesehen.
    John rieb sich die Hände, als er zu Charmaine zurückkam. Er beobachtete das Paar auf der Tanzfläche und konnte seinen Spaß kaum verhehlen.
    Ungläubig sah Charmaine zu, wie eine strahlende Gwendolyn in Pauls Armen tanzte. »Wie haben Sie denn das geschafft?«
    »Vor zwei wichtigen Geschäftspartnern und ihren Frauen konnte Paul mir den Wunsch schlecht abschlagen.«
    Charmaine kicherte, als Gwendolyn an ihr vorübertanzte und ihren Traummann sogar für einige Sekunden aus den Augen ließ, um ihr zuzulächeln. »Das war wirklich sehr nett. Sie haben ihr einen Traum erfüllt.«
    »Das war reiner Eigennutz.«
    »Eigennutz?«
    »Ich würde zu gern erleben, dass sie tatsächlich in Pauls Armen ohnmächtig wird!«
    Er hatte es kaum ausgesprochen, als ein lautes »Du lieber Gott!« durch den Saal hallte. Danach trat Stille ein. Die Menschen verließen die Tanzfläche, die Musik erstarb, und letzte Töne schwebten noch durch die Luft. Die Umstehenden traten zur Seite, als Paul die leblose Gwendolyn auf seinen Armen von der Tanzfläche trug und John vorwurfsvoll ansah, bevor er sie keuchend auf einem Sessel ablegte. Mrs Browning tauchte aus dem Nichts auf und scheuchte ihn verärgert zur Seite. Dann zog sie einen Fächer aus der Tasche und wedelte wie wild vor dem Gesicht ihrer Tochter herum. Charmaine sah Paul an, der jedoch nur ratlos den Kopf schüttelte.
    »Was ist passiert?«, fragte ihn jemand.
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«, entgegnete Paul barsch. »Offenbar hat sie eine schwache Konstitution.«
    John hatte kaum Zeit zu kichern, als Caroline Browning Paul bereits über den Mund fuhr. »Die Konstitution meiner Tochter war völlig in Ordnung, bis Sie sich ihr genähert haben! Sie stammt aus einer guten Familie.«
    »Gibt es auch einen Stammbaum?«, wollte John wissen. »In der Zucht sind Papiere nämlich sehr wichtig. Mein Bruder legt größten Wert auf die kleinen Siegel. Sie verstehen?«
    Wenn es ein Mauseloch gegeben hätte, wäre Charmaine sofort hineingekrochen. Aller Augen waren auf sie gerichtet. Selbst Caroline Browning hatte es die Sprache verschlagen. Zum Glück stieß Gwendolyn in diesem Moment einen Seufzer aus.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Charmaine besorgt.
    Wieder seufzte Gwendolyn. »Ich bin ganz einfach in Ohnmacht gefallen!«
    Johns herzliches Lachen löste die Spannung. Dann hakte er Charmaine unter und führte sie zurück auf die Tanzfläche. »Ich habe Paul schon immer gesagt, dass er zu enge Hosen trägt.«
    »Ich würde Ihre Erinnerung gern auffrischen, John. Sie erlauben doch, dass ich Sie John nenne, oder?« Für Geoffrey Elliot war das eine rein rhetorische Frage. »Ich reise morgen ab und benötige noch Ihre Unterschrift auf den Dokumenten, die ich Ihnen am Montag übergeben habe.«
    »Haben Sie die Verträge geschrieben?«, fragte John.
    »Ja, warum?«
    »Ich habe sie Richecourt zurückgegeben«, log John.
    »Mr Richecourt?«, fragte Geoffrey. »Warum?«
    »Sie müssen noch übersetzt werden.«
    Geoffrey runzelte verständnislos die Stirn. »Übersetzt?«
    »Ja, ins Englische.«
    »Aber … sie wurden doch auf Englisch geschrieben … Das verstehe ich nicht.«
    »Ich habe es auch nicht verstanden, Geffey. Aber das

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