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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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schüttet alles an Alkohol und Absinth in sich hinein, was er finden kann, ohne auch nur ein wenig in die Zukunft schauen zu können«, schnaubte sie und stieß die Hände in die Manteltaschen. Beruhigenderweise fand sie in der linken die Münze vor, die Finger schlossen sich darum. »Mister Skelton, der Mann ohne Eigenschaften, ist mir die größte Hilfe. Er hat sich umgehend über Nachschlagewerke hergemacht und stöbert nach Hinweisen.« Sie trat gegen den festgeschraubten Tisch. »Eine Nadel ist dagegen einfach in einem Heuhaufen zu finden, Hauptmann.«
    »Das scheint mir auch so, Großmeisterin.« Er hob das Fernglas und betrachtete den Himmel. »Obwohl ein Goldenes Dach leicht zu finden sein müsste.«
    »Das schon. Aber die Unterhaltung, bei der diese Beschreibungen fielen, wurde auf Englisch geführt. Wir wissen daher nicht einmal, in welchem Land sich dieser Ort befindet.« Sie schaute zu den Instrumenten, ohne den Stand der Anzeigen richtig zu erfassen. »Europa, Russland, Amerika, Asien, von mir aus auch Afrika.«
    »Ich dachte seltsamerweise sofort an Nepal oder Indien. Kennen Sie diese Stupas, die Heiligtümer der Buddhisten? Die Mönche kleistern jedenfalls alles mit Gold zu«, meinte Litzow. »Ich habe sie gesehen, als ich mit dem Expeditionskorps unterwegs war. Wenn so etwas gemeint ist, was die Vorsehung verhindern möge, haben wir bei der Suche unendliche Möglichkeiten.«
    »Indien?« Silena wackelte mit dem Kopf. »Ich weiß nicht. Es passt nicht in das, was wir bislang herausgefunden haben.«
    Er betrachtete die kleinen Wolken und stufte sie als harmlos für das Luftschiff ein. »Nun, ich denke auch an die goldenen Kirchenkuppeln in Moskau und Sankt Petersburg. Dort fallen die Verzierungen überall auf.« Litzow senkte das Glas. »Das wäre die beste Empfehlung, die ich aussprechen kann.«
    »Danke sehr, Hauptmann.« Sie lächelte ihn an und klopfte ihm auf die Schulter. »Sie sind wie immer eine Hilfe. Funken Sie es gleich zum nächsten Officium, sie sollen Ihre Hinweise weiterverbreiten und ihnen nachgehen.«
    »Aye, Großmeisterin.« Er ging zum Tisch des Funkers und unterhielt sich leise mit ihm.
    Silena starrte in die Wolken, um nicht die Bilder des Hospitals vor Augen zu haben. Allein schon der flüchtige Gedanke daran brachte ihr den widerlichen Geruch und die Eindrücke wieder. Es machte ihr schwer zu schaffen, und auch ihre raue Schale, die Uniform, half da nichts. Ihr weicher Kern war furchtbar betroffen von den Ereignissen, von dem bestialischen Massaker. Sie hatte die Schrecken des Weltkrieges nicht am eigenen Leib erfahren, doch sie glaubte nicht, dass es ein Schlachtfeld gegeben hatte, nicht einmal in Verdun, auf dem es so ausgesehen hatte. Silena wandte sich um und sah die Umrisse des Russen in der Tür. »Wollen Sie zu mir, Fürst?«
    Er deutete eine Verbeugung an. »Sehr gern, Großmeisterin.« Er trat über die Schwelle, ging an den beiden Wachsoldaten vorbei und gesellte sich zu ihr. Er trug einen Hausmantel, der einen Blick auf seine Kleidung verhinderte; nur am Saum schauten schwarze Hosen und Lackschuhe hervor. »Welch eine Aussicht!«, rief er überwältigt. »Kein Vergleich zu den kleinen Bullaugen im Laderaum.«
    »Wir sind kein Passagierschiff, Fürst. Von daher müssen Sie die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, bis wir München erreicht haben.« Es passte ihr gut, dass sie ihn ohne Sàtra antraf, weil es noch einige Dinge zu klären gab. »Wie hatten Sie es eigentlich geschafft, vor mir in London zu sein?«
    Er lächelte sie freundlich an und versuchte, ihren Blick einzufangen. »Sie sind nicht die Einzige, die sich auf die Schnelligkeit der modernen Flugzeuge verlässt.«
    »Sie haben einen Pilotenschein und ein eigenes Flugzeug?«
    »Nein, sicherlich nicht. Aber ich vertraue mich gerne den Künsten von Piloten an. Die Passagiermaschinen werden immer komfortabler, wenn sie auch kein Vergleich zu einem Luftschiff sind.« Er breitete die Arme aus und schwenkte den Stock. »Aber dafür ist man eben länger unterwegs.« Verschwörerisch senkte er den Kopf. »Im Vertrauen: Madame Sàtra besitzt einen Pilotenschein.«
    Silena lachte freudlos auf. »Das hätte ich mir denken können. Sie fährt gern selbst Auto, sie fliegt, raucht wie eine ganze Kompanie. Was kann sie denn noch alles?«
    »Seelen herbeirufen und die Kräfte der Geister nutzen«, fügte er hinzu.
    »Na, ich bin mir nicht sicher, ob alles stimmt, was sie uns weismachen möchte«, gab Silena sich

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