Die Mädchen (German Edition)
die Couch, dass ihr Rock hoch rutschte und den
Blick auf ihre tadellosen Beine freigab. Ich hoffte, dass sie unter ihrem Rock
wie beim letzten Mal keinen Slip trug und mir abermals einen Einblick gewähren
würde, den ich dann immer wieder in meinem Kopf abspielen konnte.
„Ich hab darüber nachgedacht“,
sagte sie, während sie mit der Hand an ihrem rechten Oberschenkel entlang
strich. Wusste sie, dass sie mich damit innerlich zum Glühen brachte oder tat
sie es unbewusst? Mittlerweile schätzte ich sie so ein, dass sie immer einen
Plan verfolgte und ihr Ziel genau im Auge hatte.
„Aber ich finde, bevor ich dir noch
mal etwas gebe, bist du erst mal an der Reihe. Meinst du nicht auch?“
Da war was dran. Ich hatte
befürchtet, dass so etwas von ihrer Seite kommen würde, weshalb es mich nicht
unvorbereitet traf.
„Okay. Das ist fair.“ Ich griff in
meine Hosentasche, holte einen Schlüssel heraus, den ich vor ein paar Tagen bei
Mr. Minute hatte nachmachen lassen, und legte ihn vor ihr auf den Tisch.
„Was soll das sein?“ Sie griff danach
und begutachtete ihn von allen Seiten.
„Er ist für hier. Dann kannst du
jederzeit herkommen, wenn dir danach ist und du einen Platz brauchst, an den du
flüchten kannst, wenn du es zu Hause mal wieder nicht aushältst.“
Zehntes Kapitel
Frohloff und Siewers betraten das
Büro ihres Chefs, in dem Funke und Behrend bereits auf sie warteten. Sie nahmen
neben Behrend vor Funkes Schreibtisch in einer Art Stuhlkreis Platz, die
typische Art der Besprechungsrunde. Frohloff erinnerte das immer irgendwie an
Seminare zur Selbstfindung oder an Komödien im Fernsehen, in denen Männer
gemeinsam über das Innenleben von Frauen philosophierten und warum zum Henker
Frauen und Männer nur so unterschiedlich waren. Es fehlte nur noch, dass sie
sich die Schuhe auszogen, Räucherstäbchen anzündeten und Radieschentee
aufsetzten. Aber so belustigend das auch manchmal für ihn war, hatte er doch
Funkes Art, ein Team zu leiten und Meetings zu halten, mittlerweile wirklich zu
schätzen gelernt, weil sie tatsächlich fast immer zu brauchbaren Ergebnissen
führte. Er wusste, was er tat, auch wenn Frohloff keine Ahnung hatte, wo er das
gelernt hatte.
Sie waren schon ein seltsames
Gespann, wenn er genauer darüber nachdachte. Funke und er blickten auf eine
lange gemeinsame Vergangenheit zurück und waren eine Zeitlang übel zerstritten
gewesen. Noch vor zwei Jahren hätte er nur gelacht, wenn man ihm gesagt hätte,
dass er unter Funke arbeiten und gut damit zurecht kommen würde. Doch
mittlerweile hatten sie gelernt, ihre Animositäten, die vor allem aus dem
privaten Bereich stammten, hinten an zu stellen. Und es funktionierte wirklich
gut. Natürlich wäre er selbst auch gern Hauptkommissar geworden, aber er kannte
seine Grenzen ganz gut und wusste, dass Funke der bessere Mann war. Vielleicht
hatte es auch damit zu tun, dass Johanna und er ein Kind erwarteten und
Karriere längst nicht mehr alles für ihn war.
Dann Siewers, die Frau aus dem
Osten, die auch schon mal unkonventionelle Wege einschlug, um an ihr Ziel zu
kommen. Wenn er nur daran dachte, wie sie um Urlaub gebeten hatte, um auf
eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Mit einem anderen Chef hätte das auch
schön ins Auge gehen können. Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit hatte er sie nicht
richtig ernst genommen, was konnte ein Ossi schon draufhaben? Und dann war das
auch noch so eine junge Göre.
Aber er hatte seine Vorurteile
schnell über Bord geworfen, hatte sie sich doch nie in die Opferrolle begeben.
Sie war ein Mädchen, das mit beiden Beinen auf dem Boden stand und sich
durchaus zur Wehr setzen konnte. Er genoss es, mit ihr gemeinsam Befragungen
durchzuführen, eben weil sie so unterschiedlich waren. Erst durch sie hatte er
verstanden, dass die Arbeit mit seinem alten Partner, obwohl sie so gut
befreundet gewesen waren, nicht so fruchtbar gewesen war, eben weil sie oft den
gleichen Blick auf die Dinge gehabt hatten. Das war bei Siewers und ihm nun
einmal ganz anders. Hinzu kam, dass sie ziemlich hübsch war und ihnen dadurch
gerade bei Männern viele Vorteile verschaffte, da die davon ausgingen, dass eine
so attraktive Frau eher harmlos war, und dadurch unvorsichtiger wurden. Bei
Frauen funktionierte das wiederum nicht so gut, aber andererseits ließ sie sich
natürlich von einer hübschen Frau nicht so leicht blenden wie er. Es sagte
jedenfalls einiges über sie aus, dass er sie niemals mehr gegen seinen alten
Partner
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