Die Mädchen (German Edition)
sie verfasst hatte.
Ich versuchte, mich loszueisen, so schnell es eben ging, aber ich war dennoch
zu spät. Als ich die Tür öffnete und nach ihr rief, bekam ich keine Antwort.
Enttäuscht warf ich die Tür hinter mir ins Schloss. Die ganze Fahrt über hatte
ich mir ausgemalt, dass es heute vielleicht endlich soweit sein würde, dass ich
sie nehmen konnte und allein der Gedanke daran ließ meinen Schwanz hart werden
und gegen die Innenseite meiner Jeans pochen. Wieder nichts. Verdammte Scheiße!
Ich hätte heulen können. Ich ging an den Kühlschrank, nahm mir eine Dose Cola
heraus, öffnete sie und trank sie mit einem Zug halbleer. Ein Vibrieren in der
Hosentasche signalisierte mir, dass eine neue Nachricht auf meinem Handy
eingegangen war. Mit zitternden Händen holte ich es heraus. Sie war von ihr.
Tut mir leid, dass ich nicht bleiben konnte.
Aber ich hab dir was Neues dagelassen.
Ich stellte die Dose ab
und sah mich hastig um. Was war es dieses Mal? Ich musste nicht lange suchen,
denn auf dem Sofa lag, für jedermann sichtbar, ein neuer Slip ausgebreitet. Ich
stürzte mich förmlich auf ihn und vergrub die Nase in ihm. Er roch einfach
herrlich. Eine neue Nachricht erschien auf meinem Display.
Gefällt er dir? Ich hab ihn extra drei Tage
getragen, damit du schön lange was von mir hast.
Ich schickte ihr ein begeistertes
Dankeschön, aber erst nachdem ich mir Erleichterung verschafft hatte.
Vorher
„Es
ist wirklich schade, dass wir uns nicht häufiger sehen können."
Ich
hörte ehrliches Bedauern in ihrer Stimme und mein Herz fing an zu pochen. Es
war d er reine Wahnsinn, was
ein kleiner Satz von ihr bei mir auslösen konnte. Ich fand es auch schade, dass
wir uns so selten sahen, vor allem, weil sich dadurch alles nur langsam
entwickeln konnte. J e des
Mal musste ich fast wieder von vorne anfangen, weil sovi el Zeit vergangen war. Aber damit musste ich leben, denn
schließlich mussten wir vorsichtig sein, wenn niemand Verdacht schö p fen
sollte.
„Ich
vermisse dich auch, wenn wir uns so lange nicht sehen."
„Wollen
wir uns nicht schreiben?"
Nur
das nicht. Bloß nich ts
Schriftliches. Das fehlte mir auch noch, dass ihre Eltern womöglich etwas von
mir Verfasstes fanden. Und ich kannte doch junge Mädchen. Wahrscheinlich zeigte
sie das dann irgendwann ihren Freundinnen. Nein, so bescheuert war ich nicht.
„Lieber
nicht. N achher liest das noch
jemand."
Das
schien ihr einzuleuchten.
„Aber“,
sagte ich. „Wir könnten uns etwas voneinander geben, damit wir immer etwas von
dem anderen bei uns haben."
„Ja,
das ist eine gute Idee. Was soll ich dir geben?"
Deinen
Schlüpfer, damit i ch daran
riechen kann, wenn ich mir einen wichse.
„Vielleicht
etwas, das nach dir riecht. Dann kann ich mir vorstellen, du wärest hier.“
Elftes Achtes Kapitel
Hauptkommissar Funke war
früher aufgestanden als sonst,
eine halbe Stunde
vor dem Klingeln des Weckers
,
und
fühlte sich dennoch frisch
.
Er wusste, dass das an dem zusätzlichen Schub an
Adrenalin lag, den ein neuer Mordfall immer mit sich brachte. Er konnte es dann
kaum erwarten,
den
Dienst zu beginnen und
mit
den Ermittlungen
fortzufahren.
Maggie
hatte sich schlaftrunken noch
einmal umgedreht und ihn ohne gemeinsames Frühstück ziehen lassen, was selten
vorkam
, aber sie waren
auch sehr spät schlafen gegangen
.
Sie
war erst nach ihm nach Hause gekommen am Abend
zuvor
und
hatte
k
eine N
ach
richt
hinterlassen,
was ihn zunächst beunruhigt hatte. Dann aber hatte
sie sich vom Auto aus gemeldet, dass sie auf dem Rückweg von Johanna Frohloff
war. D
ass die beiden
Frauen sich angefreundet hatten, hatte ihm anfangs Unbehagen bereitet, weil es
bedeutete, dass auch Roman und er wieder häufiger privat zusammenkamen.
Aber im Laufe der letzten Monate
hatte sich gezeigt
,
dass seine Sorgen unbegründet waren. Hier und da gab es mal ein paar
Unstimmigkeiten, die ihren Ursprung in ihrer gemeinsamen Vergangenheit hatten,
aber im Großen und Ganzen kamen sie g
u
t miteinander aus
, vor allem seit Johanna schwanger war
.
Das hatte Roman verändert, weil er seinen Fokus
dadurch mehr auf das Privatleben verlegt hatte und
nicht mehr darauf schielte, Funke seinen Platz
streitig zu machen. Er hatte sich mit der Rolle des Untergebenen weitestgehend
arrangiert
und das
machte auch die gemeinsame Arbeit angenehmer
.
Maggie hatte ihm von Johannas Theorie bezüglich
Vickys ablehnender Haltung erzählt.
Er hatte es sich durch den Kopf gehen lassen und
für sich
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