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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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mit Alkohol angereichert.
Die Lehrer waren ja so bescheuert, dass sie nie etwas davon mitbekamen. Wenn er
damals nicht ein bisschen angeheitert gewesen wäre, hätte er sich nie getraut,
sich Merle überhaupt zu nähern. So tief der Schock auch gesessen hatte, dass er
sitzen geblieben war, dass er zu Merle in die Klasse kam, hatte ihn dafür
entschädigt. Er hatte sie schon als kleines Kind gemocht, aber jetzt war es
mehr. Sie sah toll aus und wirkte viel reifer als ihre Mitschülerinnen. Ihr
sexy Outfit ließ sein Herz höher schlagen. Er hatte sie schon vor dem Sommer
aus der Ferne beobachtet und jetzt saß er jede Stunde mit ihr in einem Raum.
Wann immer er sich unbeobachtet fühlte, sah er in ihre Richtung und stellte
sich dabei vor, wie es wäre, wenn er sie küssen durfte oder sogar mehr. Nachts
träumte er von ihr und wenn er sich einen wichste, hatte er ihr Bild vor Augen.
Sie hingegen ignorierte ihn komplett. Gleich am ersten Tag nach den
Sommerferien hatte er sie gegrüßt und sie hatte so getan, als ob sie ihn zum
ersten Mal sah. Es war klar, er war es nicht einmal wert, ihr auch nur die Tasche
zu tragen.
    Nach ein paar Drinks auf jener
Party hatte er alle Bedenken über Bord geworfen und war auf sie zugegangen. Sie
hatte sich etwas von den anderen Mädchen distanziert und saß mit einem Glas
Cola in der Hand, zumindest sah es danach aus, aber wer konnte schon mit
Gewissheit sagen, was da noch alles drin war, neben der Musikanlage. Sie
beobachtete das Treiben ihrer Mitschüler auf der Tanzfläche mit einem
amüsierten Ausdruck im Gesicht. Er hatte sich vorgebeugt und sie gefragt, ob
sie mal mit ihm tanzen würde.
    „Klar“, hatte sie achselzuckend
geantwortet und war aufgestanden.
    Er hatte sein Glück kaum fassen
können, als er ihr gegenüber zu Rihanna herumzappelte. Unterhalten konnte man
sich aufgrund der Lautstärke nicht, aber das war ihm auch egal. Sie war aufgestanden,
um mit sich mit ihm zur Musik zu bewegen, das war alles, worauf es ankam. Er
sah die neidischen Blicke der anderen Jungs und das hob seine euphorische
Stimmung noch. Jeder hätte sofort mit ihm getauscht, auch wenn Merle offiziell
als größte Zicke verschrieen war. Nach Rihanna kam ein weiterer Stampfer,
dieses Mal von Justin Timberlake und sie blieben auf der Tanzfläche. Es war
toll zu sehen, wie sie sich bewegen konnte. Jede Faser ihres Körpers schien den
Rhythmus des Liedes aufzunehmen. Er konnte kaum den Blick von ihr abwenden.
Dann wurde es plötzlich ruhig und der DJ, der ältere Bruder eines Jungen aus der
Parallelklasse, verkündete, ein Lied für alle Liebenden und die, die es noch
werden wollen, zu spielen. Es war ein Witz, aber er legte tatsächlich etwas
Langsames auf. Silbermond mit Das Beste . Einen Augenblick standen sie
sich unschlüssig gegenüber, bis sie die Initiative ergriff. Sie nahm ihn bei
der Hand und führte sie an ihre Hüfte, dann drückte sie sich fest an ihn und
schlang die Arme um ihn. Im Nachhinein war er sicher, dass sie die ganze Zeit
gewusst hatte, wie es um ihn stand und nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte,
wie sie ihn bloßstellen konnte. In dem Moment aber war er einfach nur berauscht
gewesen, vom Alkohol und von dem Gefühl, ihr so nahe zu sein.
    Es war kein Wunder, dass sein
junger Körper auf diese Nähe, diesen unwiderstehlichen Reiz, reagierte,
reagieren musste. Er wurde hart. Er biss die Zähne aufeinander und hoffte
inständig, dass sie nichts bemerken würde. Er bemühte sich, ganz normal
weiterzutanzen, sich möglichst unauffällig zu verhalten, als ob da bei ihm
unten nichts los war. Gleichzeitig versuchte er, seinen Unterleib ein wenig von
ihrem weg zu bewegen, damit sie nicht mit seinem Schritt in Berührung kam. Doch
sie machte ihm einen Strich durch die Rechnung, denn, wie ihm jetzt klar war,
sie hatte gleich gemerkt, dass er eine Erektion bekommen hatte. Sie ließ ihre
rechte Hand langsam nach vorne gleiten und an seinen Hosenknöpfen entlang
fahren. Dann stieß sie ihn von sich und lachte ihn aus, mit dem Finger auf
seine Hose zeigend.
    Er hatte das Gefühl, als ob er sich
soeben vor der gesamten Schülerschaft und den beiden Lehrern, die noch anwesend
waren, entblößt hatte. Nach dem ersten Schock, der ihn wie gelähmt mitten auf
der Tanzfläche hatte stehen lassen, war er im Eiltempo aus dem Raum geeilt und
hatte den nächsten Waschraum aufgesucht. Dort hatte er sich in einer Kabine
eingeschlossen und sich auf den Toilettendeckel gesetzt. Den Kopf in die

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