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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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bereits dem Frühling.
    Seufzend ließ sich Lorin ins Moos sinken und kreuzte die Arme als Kissen hinter dem Kopf. Er genoss das Nichtstun und gönnte sich einen Tag voller Entspannung zusammen mit dem Mädchen, dem er sein Herz geschenkt hatte.
    Ihr lachendes Gesicht tauchte groß vor ihm auf, mit einem Halm kitzelte sie ihn am Ohr. Grinsend hielt er ihre Hand fest und drehte sie so nach hinten, dass ihre Nase Opfer des Grashalms wurde. Sie zog Grimassen, während er seine Angriffe fortsetzte und lachend mit ihr auf dem Erdboden herumrollte.
    Als sich ihre Blicke trafen, wich die kindische Heiterkeit etwas Tieferem, und sie schwiegen unvermittelt. Während ein jeder in den Augen des anderen versank, näherten sich ihre Gesichter, und ihre Lippen fanden zu einem leidenschaftlichen Kuss zusammen. Hände glitten über den Stoff und erkundeten behutsam die Haut, die darunter verborgen war. Schließlich streiften sie sich wie auf ein geheimes Signal hin die störenden Kleider ab, zeigten einander verführerisch, verletzlich und voller Vertrauen.
    »Meinst du, es ist gut, was wir vorhaben?«, fragte Jarevrån leise und schaute direkt in die strahlend blauen Augen des jungen Mannes, während sie ihm das Hemd abstreifte.
    »Möchtest du es genauso sehr wie ich?«, hielt Lorin ernst dagegen. Sie nickte ohne Zögern. »Dann kann nichts Schlechtes daran sein.«
    Nackt wie bei ihrer Geburt lagen sie nebeneinander und berührten sich scheu, als fürchteten sie, sich die Finger zu verbrennen. Doch nichts dergleichen geschah, und weil die Strafe für ihr Tun ausblieb, steigerten sich die Liebkosungen, bis sie im Strudel der Ekstase versanken.
    Erschöpft lagen sie geraume Zeit später nebeneinander, Jarevrån schmiegte sich an Lorin, den Kopf auf seine Brust gelegt. Er spürte, dass sie weinte, ihre Tränen trafen heiß auf seine Haut.
    »Habe ich dir wehgetan?«, wollte er erschrocken wissen und strich ihr über die langen schwarzen Haare.
    »Nein, es ist nichts«, schniefte sie und lächelte ihn ein wenig gequält an. »Es war wunderschön. Für das erste Mal.«
    »Das finde ich auch«, gestand er ihr, ein wenig verlegen, dass sie seine erste Frau gewesen war. »Ich habe doch alles richtig gemacht?«
    »Ich vermute es«, grinste sie. »Es fühlte sich auf alle Fälle an, als müsste es so sein.« Jarevrån wischte sich die Tränen von der Wange, stützte das Kinn auf seinen Bauch und beobachtete ihn aufmerksam. Das pechschwarze Haare umrahmte ihr Gesicht und betonte ihre grünen Augen. »Bereust du es?«
    »Nicht im Geringsten.« Lorin schüttelte den Schopf. »Ich frage mich nur, ob dein Vater damit einverstanden sein wird, dass seine Tochter den ›Fremdländler‹ zum Mann gewählt hat.«
    »Er hat es zu akzeptieren«, meinte sie ernsthaft. »Ich treffe meine Entscheidung selbst, wen ich ein Leben lang an meiner Seite haben möchte. Schließlich muss ich es mit dir aushalten und nicht er. Und dass Kalisstra dir vergeben hat, daran zweifelt niemand mehr in der Stadt. Du bist ein Mann wie alle anderen auch, zumindest beinahe.« Sie küsste ihren Zeigefinger und drückte ihn Lorin auf die Lippen. »Du bist ein begnadeter Schnitzer und Feinschmied, fischen kannst du auch, und du wirst einmal Mitglied der Miliz werden, so wahr wir hier liegen. Rantsila wird das Nachsehen haben, wenn es endlich zu eurem Duell kommt.«
    Er küsste ihre Stirn und zog sie näher heran. »Somit sind es schon mindestens zwei, die an mich glauben. Waljakov und du gegen den Rest Kalisstrons«, schmunzelte er.
    Die angenehme Wärme ihrer nackten Haut und ihre weichen Brüste erregten ihn aufs Neue. Er drückte sie an sich, und ihre Hand glitt liebkosend über ihn.
    Nachdem sie sich ein zweites Mal ihrer Leidenschaft ergeben hatten, machten sie sich auf den Rückweg nach Bardhasdronda. Jarevrån hatte Räder an den Schlitten montiert, um über die vom Schnee befreiten Wege fahren zu können. Lorin verbarg sich unter einer großen Plane.
    Unterwegs erzählte er ihr, was sich auf dem Hausboot ereignet hatte. Nur seinen Fähigkeiten hatten sie es zu verdanken, dass sie einander in den Armen hatten halten dürfen. Jarevrån reagierte mit großer Überraschung und mit heftigen Beschimpfungen, weil Lorin ihr es nicht schon viel früher gesagt hatte. Selbst das Argument, er habe sie nicht beunruhigen wollen, ließ sie nicht gelten. Sobald sie in der schwimmenden Bleibe des Jungen angelangt wären, wollte sie die Skizze sehen, die er aus dem Gedächtnis anfertigt

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