Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
paar Tausend Elfen, die vor den Augen der übrigen Bevölkerung sterben, werden sie mit voller Wucht treffen.« Er seufzte. »Darüber haben wir schon gesprochen. Ich habe Euch gesagt, ich würde Eurem Rat folgen. Aber erst, wenn ich dazu bereit bin, Iridia.«
»Die Zeit läuft Euch davon, Premierminister.« Ihre Worte ähnelten dem Zischen einer Schlange im Dunkeln.
»Tatsächlich? Vielleicht arbeitet die Zeit anders für Euch als für mich.« Er beugte sich vor. »Ich weiß nicht, warum Ihr so inständig darauf beharrt, Arborion anzugreifen. Warum nicht Tyrsis oder Culhaven? Warum gehen wir nicht gegen die Grenzländer oder die Zwerge vor? Die Elfen haben wir bereits auf dem Schlachtfeld zerschmettert. Sie sind nicht mehr die stärkste Streitmacht der Freien.«
»Aber die Elfen inspirieren die anderen. Den Elfen gelingt es, selbst in den schlimmsten Situationen noch Hoffnung zu wecken. Trotz des Tods von Kellen Elessedil sind sie zurückgekehrt und haben Euch in den Hügeln nördlich von hier eine empfindliche Niederlage beigebracht. Sie haben Eurer Verfolgerarmee das Rückgrat gebrochen. Warum, glaubt Ihr, waren es die Elfen, die uns heute Nacht angegriffen haben? Weil sie willig ihr Leben geben, wenn sie müssen. Das nehmen die anderen Rassen zur Kenntnis. Sie beobachten die Elfen und eifern ihnen nach.«
»Nun, wenn ich mit ihnen fertig bin, können sie sich ihre Asche anschauen. Die können sie dann durchsieben und schauen, wie viel Mut sie darin finden, den Kampf fortzusetzen!«
Die Kutsche kam im Lager des Premierministers zum Halt. Als Sen Dunsidan nach dem Türgriff langte, packte Iridia ihn am Handgelenk. Ihre Hand war kalt wie Eis. »Arborion ist der Schlüssel zu allem …«
»Genug!«, schrie er sie an und riss seine Hand los, weil ihn die Berührung abstieß. Wütend rieb er sich das Handgelenk. »Ihr vergesst Eure Stellung, Iridia! Maßt Euch nicht an, das Denken für mich übernehmen zu wollen! Beschränkt Eure Äußerungen auf Vorschläge, und überlasst mir die Entscheidungen!«
Er stieß die Tür der Kutsche auf und schritt in die Nacht davon. Das Moric wartete, bis Sen Dunsidan außer Sicht war, dann stieg es ebenfalls aus der Kutsche. Draußen stand es einen Moment lang da und schaute in die Richtung, in die der Premierminister gegangen war, und dachte, dass der Mann doch viel starrsinniger als erwartet war. Zunächst hatte es einfach ausgesehen, das Denen des Premierministers in die richtigen Bahnen zu lenken. Ihn on der Notwendigkeit zu überzeugen, einen Angriff gegen die Elfen auf ihrem eigenen Territorium zu fliegen, damit sie die Konsequenzen eines Krieges gegen die Föderation am eigenen Leib spürten. Der Rest wäre dann einfach gewesen.
Aber Sen Dunsidan war in erster Linie ein Politiker, und er änderte ständig seine Position, um den günstigsten Wind auszunutzen. Er hatte diese Sache neu durchdacht und war wohl zu dem Ergebnis gelangt, ein solcher Angriff stelle für ihn am Ende doch keinen Vorteil dar. Zwar hatte er das nicht so ausgedrückt, doch das Moric spürte, dass dieses Zögern, rasch und entschlossen zu handeln, von dem Gefühl bestimmt wurde, möglicherweise einen Fehler zu begehen, wenn er den Vorschlägen seiner Beraterin folgte. Vielleicht hatte ihn Shadea a'Rus Besuch dazu gebracht, seinen Standpunkt neu zu überdenken. Oder etwas anderes. Das war dem Moric gleichgültig. Wichtig war allein, dass man ihn abermals überzeugen musste.
Das Moric atmete den Menschengestank ein, den Geruch des Föderationslagers und seiner Bewohner, und fühlte Abscheu. Es wollte die Angelegenheit endlich hinter sich bringen. Deshalb wollte es die Mauer der Verfemung so schnell wie möglich niederreißen, damit seine Brüder sich zu ihm gesellen konnten und das Töten begänne. Daran zweifelte es nicht. Da es den Menschen in jeglicher Hinsicht überlegen war, wusste es, dass es in seinen Bemühungen nicht scheitern würde. Es würde einen Weg finden und Sen Dunsidan dazu verleiten, seinem Bitten nachzugeben und die Feuerwaffe nach Arborion zu bringen, sie gegen den Ellcrys zu richten und die Mauer zur Verfemung zu zerstören. Das Moric würde das schaffen, weil es niemanden gab, der es aufhalten konnte. Niemand ahnte auch nur von seiner Anwesenheit, außer Tael Riverine, der es geschickt hatte. Und zu dem Zeitpunkt, wenn die Wahrheit ans Licht kam, würde Umkehr nicht mehr möglich sein. Es sei denn, das Moric beging einen groben Fehler, und manchmal dachte es, dieser sei ihm
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